Zum Inhalt der Seite

Der Weg zu dir

Kapitel 13: "Ich liebe dich"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Endlich sorglos

Und er hatte mich schon wieder gerettet. Wenn er nicht in dem Augenblick gekommen wäre, ich wüsste nicht, was ich getan hätte. Ich saß am Krankenbett. Dr. Oho hatte seine Wunde versorgt und das Gift neutralisiert. Zum Glück hatte das alles diese Wendung genommen. Wenn er schlief, sah er gar nicht so gefährlich aus.

„Das war ganz schön knapp!“ Das kleine Mädchen wich nicht von Zorro’s Seite. Sie hieß Lina und hatte mir von den Abenteuern erzählt, die sie mit ihm und dem Skelett, Brook, erlebt hatte. „Hast bestimmt einen Schrecken bekommen, oder?“, fragte sie grinsend. Sie war wirklich zuckersüß! „Natürlich habe ich einen Schrecken bekommen, aber so ein kleiner Kampf haut ihn nicht um“, antwortete ich ihr. Natürlich hatte ich im ersten Moment geglaubt, dass Zorro gleich tot umfallen würde, aber er blieb standhaft. Er hatte mit Sicherheit schon viel schlimmere Verletzungen überlebt, da konnte ihn das doch nicht umbringen.

„Prinzessin, solange der Vize bewusstlos ist, kann ich es ja ruhig wagen“, meinte Brook plötzlich und nahm seinen Zylinder vom Kopf. „Dürfte ich wohl euer Höschen sehen?“ Wie bitte? Ich sah ihn fassungslos an. Gehörte er wirklich zu Ruffy’s Bande? Wie konnte er nur? Wie konnte Nami ihn nur ertragen? „Spinnst du, Brook?!“, schrie Lina und das Skelett fing ebenso an zu schreien. Nur Verrückte…typisch für die Strohhutpiraten. Aber wo war eigentlich der Rest von ihnen?

„Verzeiht mir, Prinzessin. Es ist so über mich gekommen…“, entschuldigte sich Brook und sah mich an. Er war verdammt gruselig! „Schon gut“, sagte ich und verdrängte meine Erinnerungen an den vorherigen Tag. „Sag mal, wo ist denn der Rest der Crew?“ „Zuhause“, antwortete Brook knapp. „Hör auf, mich zu veräppeln! Sag schon, wo sind Ruffy, Nami, Lysop, Sanji und Chopper?“, fragte ich weiter. Die zwei Knallköpfe waren doch nie im Leben allein hergekommen, oder?

„Ihr glaubt mir nicht, oder?“, fragte Brook gekränkt. „Nun ja, wie soll ich es euch erklären…Es war auch eher Zufall, dass ich hergekommen bin. Zorro sagte, dass niemand von seiner Reise erfahren solle. Dann kamen die ganzen Umstände…“ „Ich dachte, ihr wärt hier, um Alabasta zu retten…?“ Ich war etwas verwirrt. Hatte Zorro wirklich die ganze Zeit an sein Versprechen von damals gedacht? Und er hatte es niemandem erzählt? Ich glaubte, die ganze Bande würde hier auftauchen, vor allem nach den Zeitungsartikeln, die erschienen waren. Ich fühlte mich wie im siebten Himmel!

„Die Rettung Alabastas kam irgendwie dazu. Yohohoho! Wie das Leben so spielt“, lachte Brook. „Er war wirklich sehr besorgt um euch. So habe ich ihn noch nie erlebt und ich kenne ihn nun schon einige Jahre.“ Ich schaute zu dem Schlafenden. All das nur für mich. Oh Mann, warum kamen mir schon wieder die Tränen?! Ich wischte sie mir schnell weg und wendete mich mit einem Lächeln zu dem Skelett. „Danke, dass du ihn begleitet hast. Und natürlich auch Danke an dich, Lina. Allein hätte er sich bestimmt verlaufen und wäre niemals hier angekommen“, lachte ich.

„Prinzessin Vivi, das Essen ist angerichtet!“, ertönte eine Stimme vor der Tür. Die Blicke von Brook und Lina hoben sich. Sie schienen hungrig zu sein. Es war ja schon früher Abend, kein Wunder. „Der Speisesaal ist unten. Die Wache wird euch hinbringen“, kicherte ich. Sofort sprangen sie auf und gingen zur Tür. „Vielen Dank!“, riefen beide glücklich und verließen das Zimmer.

Nun waren wir allein. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass du hier vor mir lagst. Dass du dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt hattest. Drei lange Jahre hatte ich gewartet. Gehofft, dass du bald wieder bei mir sein würdest. Als ich hörte, dass die Strohhutbande verschwunden war, war das ein großer Schock für mich. Wart ihr tot? Wurdet ihr besiegt? Hattet ihr euch getrennt? Erst zwei Jahre später, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, wart ihr zurückgekehrt. Seitdem verfolgte ich jede Neuigkeit über euch, über dich.

„He, wo starrst du hin?“ Erschrocken sah ich etwas auf, direkt in sein Gesicht. Ein Grinsen war darauf zu sehen. „Erschreck mich nicht so!“, kam es aus mir heraus. Oh, das wollte ich nicht…“Du bist viel zu schreckhaft. Solltest du dir endlich abgewöhnen“, sagte Zorro. Er setzte sich auf und schaute mir direkt in die Augen. Mein Herz schlug immer schneller und schneller. Doch dann wendete er seinen Blick ab. Was war los? Er sollte mich anschauen! So wie früher auch…oder war es wegen Farquard? War ich jetzt wertlos für ihn? Nein, so war er doch nicht, oder? Wieder liefen mir Tränen über die Wangen.
 

Ich fühlte mich schlecht, als ich Vivi in die Augen sah. Ich konnte sie nicht vor Farquard retten. Sie musste sehr gelitten haben. Ich senkte meinen Blick. Ich hatte Schuldgefühle, weil ich nicht da war, um sie davor zu bewahren. Ein Schluchzen ließ mich wieder auf sehen. Sie weinte. „Was hast du, Vivi?“, fragte ich sanft. Ich strich ihr mit meiner rechten Hand über ihre linke Wange. Mein linker Arm war immer noch taub. Sie sah mich an.

„Es tut mir so leid“, schluchzte sie und sah wieder weg. Was tat ihr denn leid? Sie hatte doch nichts verbrochen. „Ich konnte mich nicht wehren…Farquard hat…“ Ich nahm sie in den Arm. Sie musste nicht weitersprechen. „Du hast keinen Grund, dich zu entschuldigen“, beruhigte ich sie. Sie schmiegte sich an mich. Es war so schön, ihre Nähe zu spüren. „Mir tut es leid, dass ich nicht früher da war“, gab ich zu. Wenn einiges nicht vorgefallen wäre, hätte ich vieles verhindern können…aber die Welt hasste mich. Das hatte ich bei dem Kampf vorhin auch wieder bemerkt.

„Bist du wirklich allein losgezogen?“, fragte Vivi, als sie sich wieder beruhigt hatte. „Ja, war vielleicht nicht unbedingt einer meiner besten Ideen, aber ich bin hier“, antwortete ich. Sie lachte bei meiner Antwort. Es war wirklich unglaublich, was in den letzten Tagen vorgefallen war. „Ich sollte dich nicht weiter stören“, murmelte sie und löste sich aus meinem Arm. „Du musst dich ausruhen, immerhin bist du verletzt.“ „Das ist nur ein Kratzer, keine Sorge“, seufzte ich. „Für dich ist alles nur ein Kratzer!“, schimpfte sie los. Oha, hatte ich wohl übertrieben. „Danke!“, sagte sie und schenkte mir ihr süßes Lächeln. Sie stand auf und ging zur Tür. „Ich hole uns etwas zum Essen.“ Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer.

Ich ließ mich zurück in das Kissen sinken. Das Gift hatte ganz schön reingehauen. Das hatte ich nicht erwartet. Solange ich meinen Arm nicht bewegen konnte, musste wohl oder übel auch das Training ausfallen. Vielleicht wurde es auch langsam an der Zeit, Ruffy aufzuklären. Die anderen waren bestimmt schon unterwegs und würden bald Alabasta erreichen. Da musste ich sie ja irgendwie vorwarnen, wenn man das so nennen konnte.

Vivi fühlte sich wirklich mies. Es musste entwürdigend sein, was sie durchlebt hatte. Sie hatte sich sogar dafür entschuldigt. Schon seltsam, welche Gedanken und Gefühle man in einigen Situationen erlebte. Jetzt war alles vorbei. Niemand konnte sie wieder verletzen und quälen. Jetzt würde ich auf sie aufpassen. Für immer. Für immer? Ich plante nie großartig, schon gar nicht, was in der Zukunft passieren sollte. Vielleicht wurde es aber langsam an der Zeit, sich solche Gedanken zu machen.

Die Tür sprang auf und Vivi kam mit zwei Tellern in der Hand herein. Ich setzte mich wieder auf und sah sie lächeln. Für dieses Lächeln würde ich alles tun! „Bitte.“ Sie reichte mir einen Teller und setzte sich auf die Bettkante. „Terrakotta hat extra für euch etwas ganz Besonderes gekocht. Das meinte sie zumindest“, kicherte sie. Sie schien mir wieder so sorglos. Ich nahm die Gabel in die Hand und fluchte, dass ich meinen linken Arm noch nicht wieder bewegen konnte. Als Linkshänder tat ich mich immer schwer, nur die rechte Hand zu benutzen.
 

„Zorro! Aufstehen!“ Ein Gewicht landete auf dem Bett und als ich mein Auge öffnete, sah ich, dass Lina auf meinem Bett gelandet war. „Spinnst du, Brook?! So doch nicht!“, schimpfte sie. „Ich hätte ihn verletzen können!“ „Das würde ihm auch recht geschehen!“, sagte das Skelett wütend. Okay, was hatte ich schon wieder verbrochen? „Guten Morgen auch“, brummte ich.

„Guten Morgen! Es wird Zeit, dass du mit Ruffy sprichst!“, sagte Brook aufgebracht. „Du siehst ja, was du von deinen Alleingängen hast!“ Er deutete auf meine linke Schulter. „Jaja…“, brummte ich erneut. Langsam setzte ich mich auf. Das würde hart werden. Brook setzte eine Teleschnecke auf das Bett. Ich schluckte. Musste das sein? Ich konnte ja noch nicht einmal Vivi drei kleine Worte sagen!

Und da kam auch schon Vivi ins Zimmer. „Guten Morgen! Ihr seid aber schon ganz früh wach“, bemerkte sie und sah dann die Teleschnecke. „Komme ich ungelegen?“ „Ihr kommt genau richtig!“, sagte Brook entschieden. Diese ernste Art passte überhaupt nicht zu ihm. „Setzen!“, befahl er und Vivi setzte sich neben mich auf das Bett. „Was ist denn mit dem los?“, fragte sie leise in mein Ohr. „Keine Ahnung“, flüsterte ich zurück.

Brook sah uns böse an, wie auch immer er das anstellte, und wählte die Nummer. „Hallo?“, ertönte eine Frauenstimme. „Yohoho! Hallo, gnädige Frau. Würdet ihr mir vielleicht euer Höschen zeigen?“, platzte es auch gleich aus ihm heraus. „Sag mal, wie dämlich bist du eigentlich?“, fragte ich das Skelett etwas fassungslos über seine Reaktion, während die Frau angefangen hatte, zu kreischen. „Hihi, bist du es, Brook?“, war nun Ruffy’s Stimme zu hören. „Ah, Ruffy! Wer war denn die Frau?“, fragte Brook auch gleich neugierig. Hey, er hatte sein Vorhaben vergessen! Punkt für mich!

„Ach, das war Makino. Sie besitzt eine Bar. Da bin ich auch gerade. Was gibt es denn?“, fragte Ruffy naiv wie immer.

Brook hielt mir die Schnecke fast unter die Nase. Ich seufzte. „Hey, Ruffy“, sagte ich weniger begeistert. „Oh, Zorro! Du bist ja auch da!“, freute er sich. „Hast du dich wieder verlaufen oder warum bist du bei Brook gelandet?“ Nein, nicht nur Ruffy bekam einen Lachanfall. Auch alle anderen Zuhörer. Warum mussten sie mich ständig auslachen? Was hatte ich ihnen denn getan?!

„Nein, ich habe mich nicht verlaufen!“, stellte ich klar und das Lachen im Raum erstickte. Nur Ruffy lachte munter weiter. „Du bist wirklich lustig“, bekam er heraus. „Der hat völlig den Verstand verloren“, schlussfolgerte Vivi das Verhalten. „Das hat er schon vor einiger Zeit“, brummte ich. Das Lachen hatte aufgehört.

„Wusste ich es doch!“, sagte Ruffy stolz. Okay…vielleicht hätte Vivi nichts sagen sollen. „Hat alles geklappt? Wie es sich anhört, ist Vivi in Sicherheit“, bemerkte er weiter. Er hatte es gewusst, aber woher? Naja, das war jetzt auch egal. „Ja, alles im grünen Bereich“, antwortete ich. „Gut“, sagte Ruffy und ich stellte mir sein Grinsen vor. Eindeutig von Shanks… „Warum ruft ihr dann an?“, fragte er. „Ich muss dir wohl einiges erzählen, Ruffy“, begann ich. „Nö, wozu?“, kam es aus ihn heraus. Der Typ sprach in Rätseln! „Ich wusste doch, dass du nach Alabasta wolltest. Als dann die Zeitung kam und Vivi drinstand, wusste ich, dass du alles erledigen würdest. Weißt du was? Shanks ist hier!“

Vivi sah mich verwirrt an. Der Kerl hatte mich durchschaut…und dabei konnte er nicht mal eins plus eins rechnen. Ich war erbärmlich. „Hey, Zorro!“, ertönte nun Shanks‘ Stimme. „Wie ich höre, bist du doch angekommen! Lass uns demnächst mal kämpfen. Ich will immer noch sehen, wie du Mihawk besiegen konntest!“ „Nein“, antwortete ich knapp. Das ging mir alles zu schnell.

„Spielverderber!“, konterte er. „Sag mal, hat die Weltregierung dich geschnappt?“ Vivi sah auf. „Ja, leider…“, antwortete ich. „Was wollten sie von dir? Du lebst noch?“, fragte Ruffy neugierig. „Sorry, Käpt’n, aber ich bin jetzt einer der Sieben Samurai der Meere“, sagte ich mit schlechtem Gewissen. Wieso konnten sie nicht einfach mal bei einem Thema bleiben?! „Moment mal!“, kam es plötzlich von Ruffy. Mist… „Was hast du mit Shanks zu schaffen?! Woher kennt ihr euch denn?!“, fragte er schockiert. Natürlich, an etwas anderes dachte er nicht. „Ich bin ihm in Logue Town begegnet“, brummte ich. „Achso“, pfiff Ruffy. „Cool!“ Wieder stellte ich mir sein Grinsen vor…

„Sag mal, Ruffy, kann ich dich etwas fragen?“, mischte sich nun auch Vivi in das Gespräch ein. „Klaro, schieß los!“, kam auch gleich die Antwort. „Darf ich…darf ich deinen Vize hier bei mir behalten?“, fragte sie und wurde leicht rot. Sie wollte, dass ich blieb! Ruffy lachte nur. „Du bist doof. Warum lachst du dauernd?“, fragte Lina aufgebracht. „Das war eine super tolle Frage und du lachst!“

„Hö? Wer ist denn das?“, fragte Ruffy verwirrt. „Ist das euer Kind? Naja, auch egal. Natürlich darfst du Zorro behalten!“ Er lachte wieder. Klar, unser Kind…ich hatte noch gar nicht überlegt, wie ich Lina wieder loswurde. Ob es hier ein Waisenhaus gab? Bestimmt… „Danke, Ruffy“, lachte Vivi und fiel mir um den Hals. Oh, da hatte etwas geknackt, was nicht knacken sollte. „Du wirst alt“, scherzte sie leise. Sie hatte es wohl gehört.

Nach vielen weiteren Scherzen war das Gespräch mit Ruffy endlich beendet! Es war wirklich eine Erlösung. Mich wunderte es allerdings immer noch, dass er alles wusste. Hoffentlich hatten die anderen nichts bemerkt. Wir saßen im Speisesaal und frühstückten.

„Wir haben heute viel zu tun“, seufzte Vivi. „Mein Vater möchte auf jeden Fall mit euch Dreien sprechen, dann muss das Volk über die Geschehnisse informiert werden, außerdem muss ich noch ins Waisenhaus. Ich habe den Kindern versprochen, dass ich heute zum Spielen komme…“ Und sie zählte immer mehr auf. Es war zu spät, einen Rückzieher zu machen. Und scheinbar würde es auch noch lange dauern, bis ich ihr diese drei kleinen Worte sagen konnte. Das dauerte doch nicht all zu lang. Bestimmt gab es zwischendrin noch Zeit.

Tja, das dachte ich…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück