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Begegnungen ändern Schicksale

von

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Prolog

Beklemmende Angst verspüren, als sie die immer lauter werdenden Stimmen ihres Stammes hört, welche endlich ihren tot fordern. Ihren tot durch Verbrennen und das Gefühl haben, schon den Rauch zu riechen und das Knistern und die Hitze der Flammen zu hören und zu spüren, auch wenn dies nur in ihrer Fantasie geschieht.

Doch in wenigen Minuten wäre dies Realität. Wenn sie festgebunden am Stamm steht, die Flammen an ihren Füßen und Beinen lecken und ihre Haut und Fleisch verbrennen werden, während sie durch den Rauch langsam erstickt. Und vor diesem Moment unglaubliche Angst haben. So große, dass ihr Herz wie verrückt in ihrer Brust schlägt und ihre Handflächen nassgeschwitzt sind. Zumal, sie unschuldig ist, das, was man ihr vorwirft, hat sie nicht begangen. Hätte sie nie tun können, doch sogar ihre eigene Mutter zweifelt an ihrer Unschuld und selbst wenn dem nicht so wäre, selbst wenn sie ihr glauben würde, könnte sie nichts für sie tun. Ist sie nur eine Frau, zwar die Heilerin in ihrem Dorf, doch nur eine Frau. Genau wie sie und der Ältestenrat hat entschieden, dass das, was man ihr vorwirft, genauso geschehen ist und man ihrer Anklägerin glaubt, welche die angebliche Tat ganz genau gesehen hat. Jedoch zu große Furcht hatte, etwas zu unternehmen.
 

Zusammenzucken und ihren Kopf heben, als die Holztür der Hütte geöffnet wird, in der man sie bis zu ihrer Hinrichtung untergebracht hat und sich ihr gegenüberliegend befindet und daraufhin in die grünen Augen ihrer Anklägerin blickt. Ihr zutiefst, zufriedenen Lächeln sehen, während diese auf sie herunterschaut und vor ihr zum Stehen kommt. Diese sich hinkniet und in ihre eigenen, veilchenblauen Augen schaut und ihr damit das erste Mal ihren wahren Charakter zeigt. Ihre ganz eigene Dunkelheit offenbart, ihre Skrupellosigkeit und ebenso ihren Hass und Neid, auf sie.

„Du weißt gar nicht, wie sehr ich diesen Anblick genieße. Zu schade, dass dein Leiden nur ein paar Minuten dauert. Daher habe ich mir etwas überlegt … „ fängt ihre Gegenüber an zu sprechen, dabei dessen Vergnügen an der Situation ansehen können und es nicht verstehen.

„Warum tust du das? Was habe ich dir getan, dass du mir das antust?“

Sich dies schon die ganzen Stunden über fragen, doch keine Antwort darauf finden. Dachte sie bis heute Mittag, dass sie ein gutes Verhältnis zueinander haben. Doch da hat sie sich wohl getäuscht und sich genauso, wie alle anderen im Dorf, in die Irre führen lassen. Sich von ihrem freundlichen Aussehen und Verhalten täuschen lassen. Ihren wahren Charakter vielleicht nicht sehen wollen.

„Das warum solltest du wissen. Wenn nicht, dann wirst du wohl oder übel dumm sterben. Aber nun zu meiner Idee. Da mir deine Strafe nicht reicht, werde ich dich über deinen Tot hinaus noch etwas leiden lassen. Hmm, … sagen wir für tausend Jahre.“

Mit erschrockenen Ausdruck in den Augen in die Grünen ihrer Gegenüber schauen und leise auf keuchen, als diese ihre Hand auf ihrer Brust legt. Sie das Leuchten dieser sieht, die Wärme des Lichtes spürt und wie dieses, in ihren Körper eindringt und sich fest um ihr Herz legt.

„Was … was hast du getan?“, nach Atem hauchen und das boshafte Lächeln sehen, während die andere sich wieder erhebt.

„Das weißt du nicht? Dabei heißt es doch immer, dass du so gut in der Naturmagie wärst. Aber das war wohl genauso übertrieben, wie alles andere. Aber gut, ich erkläre es dir, allein schon, weil ich deinen Gesichtsausdruck sehen möchte, wenn du begreifst, was das heißt.“

Zu ihr aufschauen und fühlen, wie ihr Herz sich verkrampft und ihr Übel wird, während sie der Erklärung lauscht. Nicht glauben können, was sie ihr da erzählt und was das für sie bedeuten wird, sollte es der Wahrheit entsprechen.

„Ah, genau das. Genau diesen Ausdruck wollte ich sehen, diese Verzweiflung in deinen Augen, wenn du verstehst. Und vielleicht wirst du dann endlich begreifen, wie ich mich all die Jahre gefühlt habe. Und jetzt entschuldige mich, es gibt da einen gewissen Jemand, den ich nun trösten muss“, wird ihr entgegen gesäuselt, und mit einem letzten gehässigen Blick und Lächeln, wird sie wieder allein gelassen.
 

Ihren Kopf senken, als ihre Empfindungen überhandnehmen und die ersten Tränen beginnen, an ihrer Wange herunterzulaufen und sich ein Kloß in ihrem Hals bildet, der ihr das Atmen erschwert. Sie diese Grausamkeit und den Gefallen an dieser, nicht versteht und ihr mehr wehtut, als der Verrat und Beschuldigung an sich.

Mehrmals tief durchatmen und blinzeln, versucht sie sich wieder zu beruhigen. Würde sie weder ihr noch den anderen den Gefallen tun und ihre wahren Gefühle zeigen. Ihnen zeigen, dass sie Angst hat und zutiefst verletzt ist. Würde sie die Strafe, so unrechtmäßig sie auch ist, mit erhobenem Kopf tragen. Genau wie es sich für die Tochter des Stammesführers gehört, wie ihr Vater es von ihr erwarten würde.

Und als einige Zeit vergangen ist, die Tür sich ein zweites Mal öffnet und der Ältestenrat in die kleine Hütte kommt, stellt sie sich aufrecht hin und blickt den drein Männern, Stolz entgegen. Sich weder ihre Furcht vor dem Kommenden, noch ihre Wut über diese Ungerechtigkeit anmerken lassen.
 

„Es ist Zeit, komm.“
 

Ein letztes Mal tief durchatmen, geht Sie gefolgt von den drei Männern, den mit Fackeln erleuchteten Weg zu dem Scheiterhaufen entlang. Im Augenwinkel ihre Mutter und jüngeren Bruder sehen und der versucht stark zu sein, doch sieht sie das Glänzen in seinen Augen und wie er sich an ihrer Mutter klammert. Nicht begreifen, was hier passiert. Aber ist er mit seinen gerade einmal sechs Sommern zu jung. Ihm beruhigend zulächeln, als sie an ihm vorbeigeht und ihm in Gedanken um Verzeihung bitten, für das, was sie nicht getan hat und für das, was gleich passieren wird und steigt damit die wenigen Stufen hoch und dreht sie mit dem Rücken zu dem Balken. Jener Balken, an dem zwei weitere Männer sie festbinden. Doch genau wie die Wörter und Stimmen der Menschen um sie herum bekommt sie das nicht mehr mit. Sondern nur noch den Wind, der ihre langen, schwarzen Haare umspielt, das Rascheln der Blätter, welche sich sanft im Wind wiegen.

Und als es dann so weit ist, der Älteste aus dem Ältestenrat die Fackel ergreift und mit einem letzten Blick zu ihr, das Holz unter ihren Füßen entfacht, das sich schnell immer mehr und weiter entzündet, an ihre Zehn leckt und sie den Schmerz spürt, als ihre Füße anfangen zu verbrennen, richtet sie ihren Blick zu dem Sternenhimmel über ihnen. Sich fragen, was sie nun erwarten wird und ob das, was sie ihr gesagt hat, eintrifft. Sie wirklich für die nächsten tausend Jahre bestraft wird und daher den Geist ihres Vaters um Verzeihung und um Beistand bitten, dass sie die Kraft hat, diese Straffe mit Stolz und Würde zu ertragen.

Und als sie kurz davor steht, das Bewusstsein endgültig zu verlieren, der Rauch immer mehr wird, ihr die Sicht nimmt und ihre Augen tränen lässt, während die Flammen sich schon bis an ihre Oberschenkel hoch gefressen haben, sieht sie eine einzelne Sternschnuppe vorbeiziehen und bei dem Anblick ein letztes Mal lächeln, ehe alles schwarz wird.

Der Anfang einer Reise

Dunkle und tiefhängende Wolken ziehen über die kleine Hafenstadt, die sich auf einer Insel mitten auf der Grand Line befindet, und kündigen ein heraufziehendes Unwetter an.

Ihr Gesicht genießend in den immer stärker werdenden Wind halten und welcher ihre hüftlangen schwarzen Haare durcheinanderwirbelt. Doch stört sie sich nicht daran, im Gegenteil. Hat sie mit den letzten Jahren die Empfindungen zu Schätzen gelernt, die ihr die Elemente verschaffen. Ist dies eine der wenigen Annehmlichkeiten dieser Welt, die sie auch tatsächlich wahrnehmen kann.

Seufzend und es sich mit ihrer Tasse Kaffe, etwas bequemer auf dem Dach des Leuchtturms herrichten, welcher in den letzten zwei Wochen, zu ihrem Lieblingsplatz geworden ist.

Hat sie hier einen phantastischen Ausblick auf das weitere und endlose Meer, auf die Wellen, welche gegen die Wellenbrecher schlagen, die um die Bucht des Hafens aufgetürmt wurden. Ebenso auf die Möwen, welche ihre Kreise hoch in der Luft ziehen und nach was zu fressen Ausschau halten.

Ihren Blick auf die wenigen Menschen unter sich richten, die sich noch im Hafen tummeln und ihrer Tätigkeit nachgehen, seufzt sie ein weiteres Mal leise auf.
 

Wollte sie sich heute auf den Weg zur nächsten Insel machen, immerhin befindet sie sich seit knapp zwei Wochen hier und es gibt nichts mehr für sie zu tun oder zu sehen. Zudem werden die Menschen im Dorf langsam misstrauisch und fangen an zu reden. Immerhin bedient sie sich jeden Tag am Kaffee des Cafés und war wohl nicht so vorsichtig wie sonst. Und dass sie doch noch entdeckt wird, muss dann auch nicht sein. Auch wenn sie nicht sagen kann, wie dies möglich sein soll. Sehen Menschen sie doch nur, wenn sie es will. Doch hat sie in den letzten Jahrhunderten gelernt, dass in dieser Welt nichts unmöglich ist. Daher lieber kein unnötiges Risiko eingehen und vorher verschwinden. Reagieren die Menschen leider nicht besonders Positiv auf ihre Erscheinung und was bedeutet, dass sie wohl oder übel fliegen muss. Auch wenn sie da keine große Lust drauf hat. Doch noch einen Tag länger hier zu verweilen, muss auch nicht sein. Da nimmt sie lieber die Langweile eines mehrtägigen Fluges in Kauf, als noch mehr Zeit auf diesem kleinen Eiland zu verschwenden.

Und mit einem weiteren Seufzen die mittlerweile leere Tasse wegstellen, erhebt sie sich in die Luft und fliegt in einem gemütlichen Tempo los. Dabei kein genaues Ziel haben. Zumal sie die meisten Inseln auf der Grand Line schon kennt und es daher egal ist, so lange sie nur irgendetwas findet, was sie ein wenig unterhält und ihr die Zeit vertreibt.
 

*
 

Etliche Stunden später und gerade noch so einen Blitz ausweichen, welcher nur wenige Zentimeter neben ihr sich entlädt, seufzt sie genervt auf und verändert die Materie ihres Körpers noch ein wenig mehr, sodass wirklich nichts mehr sie berühren kann. Das alles an Elementen, sei es der Wind, der Regen und erst der Blitz, einfach durch sie hindurch gleitet. Und das gerade rechtzeitig, wie sie geblendet feststellt, als ein weiterer Blitz direkt neben ihr, den Nachthimmel erhellt.

Blinzelnd abwarten, dass sich ihre Augen von dem plötzlichen Lichteinfall erholen, lässt sie sich weiter absinken, so dass sie knapp über den Wellen schwebt. Und welche mittlerweile eine Höhe angenommen haben, bei der selbst die größte Galione ihre Probleme hätte und bei dem Anblick unter ihr und dem Donnern über ihr, entscheiden, dass es besser wäre, wenn sie sich unter Wasser fortbewegt. Auch wenn ihr das Unwetter nun nichts mehr anhaben kann, sollte es im Wasser deutlich ruhiger und angenehmer sein. Auch wenn das noch weniger Spaß macht, als durch die Luft zu fliegen.
 

„Vielleicht finde ich etwas Interessantes am Meeresgrund“, laut überlegen und sich mit einem letzten Blick zu den pechschwarzen Wolken über ihr, durch die ein weiterer Blitz zuckt und den Nachthimmel erhellt, in die Fluten fallen lassen. Wäre es nicht das erste Mal, dass sie tief auf dem Meeresboden ein gesunkenes Schiff gefunden hat, welches beladen mit allerhand Schätzen war und die sich mittlerweile in ihrem ganz eigenen Raum in ihrer Seitentasche befinden. Auch wenn sie selber mit dem Gold nichts anzufangen weiß. Kann sie ja schlecht zur nächsten Bank fliegen und es umtauschen lassen. Doch lieber haben und nicht brauchen, als es vielleicht doch irgendwann brauchen und es dann nicht haben. Denn wer weiß schon, was die nächsten Jahre noch so passieren wird. Vielleicht findet sie ja doch irgendwann einen Menschen, dem sie sich zeigen will und welcher das Gold gebrauchen kann.

Und sich mit dieser Überlegung noch tiefer sinken lassen und dabei den Geräuschen lauschen, die von dem Unwetter über ihr, bis hierher getragen werden. Welche jedoch mit jedem Meter, den sie tiefer absinkt, leiser und leiser werden.

Nach ihrer kleinen Unterwasserlampe in ihrer Seitentasche tasten, als es immer dunkler um sie herum wird und als sie diese endlich zufassen bekommen, einschalten. Sich zu allen Seiten in der dunklen Stille umschauen, legt sie ihren Kopf schief, als sie etwas mehrere Meter unter ihr erblickt.
 

„Aber ... das sind doch ...“, hauchen, als sie das U-Boot sieht, welches in ruhigem Tempo unter ihr entlang fährt und dessen Anblick ihr Herzschlag kurz aussetzten lässt. Denn bedeutet dies nichts anderes, dass er, Trafalgar Law nur wenige Meter von ihr entfernt ist und an welchem sie, warum auch immer, erklären kann sie es nicht, einen Narren gefressen hat.

Sich auf die Lippe beißen, blickt sie der Polar Tang hinterher und spürt, das ihr mittlerweile vertraute Kribbeln, als sie mit dem Gedanken spielt, ihnen für die nächsten Tage Gesellschaft zu leisten. Immerhin hat sie Law und seine Crew schon öfters gesehen und gefallen an dieser gefunden. Sich bisher jedoch nie getraut, mit ihnen zu fahren. Denn, warum auch immer, doch sobald Law in ihrer direkten Nähe ist, fällt es ihr unsagbar schwer, ihren Körper zu kontrollieren.

Hat sie sich beim letzten Mal, als sie nur wenige Zentimeter neben ihm entfernt geschwebt ist, sich doch fast für ihn und die anderen sichtbar gemacht und konnte das nur verhindern, weil sie rechtzeitig auf Abstand gegangen ist.

Doch möchte sie wirklich gerne Zeit mit der Crew verbringen und daher dem U-Boot folgen.

Will sie die Crew endlich auch mal für mehr als nur ein paar Stunden sehen und beobachten. Diese kennenlernen, auch wenn das bedeutet, dass sie deutlich vorsichtiger sein muss, wenn Law in ihrer Nähe ist. Sich zeigen möchte sie sich dann doch nicht. Und mit diesem Entschluss noch etwas schneller werden und dann durch die Außenwand der Tang gleiten, worauf sie in einem Lagerraum landet.
 

Ihre Lampe wieder ausschalten und zurück in ihre Tasche stecken, schaut sie sich in dem spärlich beleuchteten Raum um und verändert ein weiteres Mal die Materie ihres Körpers, worauf sie gänzlich unsichtbar wird. Sicher ist sicher, ehe sie nach oben steigt und durch die Decke gleitet und direkt in eine Art, Gemeinschaftsraum herauskommt und in dem sich die meisten Crewmitglieder befinden.

Sich kurz erschrecken, nicht damit gerechnet haben, gleich sofort auf diese zu stoßen, schaut sie sich in dem Raum nach dem Käpt´n um. Nicht, dass dieser in ihrer direkten Nähe ist und sie die Kontrolle über ihren Körper verliert.

Doch nach mehrmaligen betrachten der anwesenden Piraten, lässt sie die Angehaltende Luft entweichen und entspannt sich wieder. Ist dieser einer der wenigen, die sich nicht mit in dem Raum befinden und was sie erleichtert.

Auch wenn sie auf der anderen Seite, gerade diesen gerne sehen möchte, doch würde dies wohl noch früh genug passieren.

Etwas weiter aufsteigen, so dass sie knapp über den Köpfen der Piraten schwebt, stoppt sie und fängt an, den einzelnen Gespräche zu lauschen. Bekommt so mit, dass vor ein paar Tagen wohl ein Kampf gegen die Marine stattgefunden hat und das sie aktuell auf dem Weg zu einer Insel sind, ihre Vorräte aufstocken und Reparaturen an der Tang durchzuführen. Wobei leider nicht gesagt wird, zu welcher Insel sie unterwegs sind, doch kann ihr dies auch eigentlich egal sein. Kennt sie die meisten Insel in dieser Gegend schon.
 

Jedoch aus ihren Gedanken schrecken, als sie hört wie jemand die Vergiftung eines der anderen Crewmitglieder erwähnt und dass es trotz Law´s medizinischen Kenntnissen einfach nicht besser wird, horcht sie auf und hört dem Piraten aufmerksam zu.
 

„Kopf hoch, er wird es schon schaffen. Der Käpt´n tut was er kann und in drei Tagen erreichen wir die nächste Insel, dort gibt es bestimmt ein Gegengift. So lange müssen wir einfach hoffen, dass er durchhält.“
 

Drei Tage bei einer Vergiftung ... geht es ihr bedrückt durch den Kopf, wissen, dass dies eher unwahrscheinlich ist, doch ist das Gespräch noch nicht zu Ende und vielleicht erfährt sie so noch etwas, was ihr sagt, um was es geht.

Vielleicht kann sie dann unbemerkt helfen. Immerhin ist sie immer noch eine Naturhexe, auch wenn sie ihre Fähigkeiten seit ihrem tot nicht oft benutzt hat. Doch das Wissen über Kräuter und Pflanzen ist immer noch in ihr. Auch wenn sich die Flora und Fauna hier von der in ihrer Welt etwas unterscheidet.
 

„Päh, drei Tage, als ob. Nicht nur, dass die Wunde, eitert wie bescheuert und es nicht besser wird, steigt sein Fieber immer höher. Der Käpt´n spielt schon mit dem Gedanken, ihm den Arm zu entfernen. Doch so schlecht wie es ihm geht, kann er nicht sagen, ob er das übersteht. Ich könnte dem Typen von der Marine eigenhändig umbringen, für das, was er Penguin angetan hat.“

„Ich weiß ....“
 

Sich von dem Gespräch abwenden, hat sie genug gehört und schon eine Ahnung, um was es sich dabei handeln könnte, fliegt sie los und nimmt dabei den direkten Weg. Einmal quer durch die Tang, in der Hoffnung, so auf das Krankenzimmer zu stoßen. Denn, wenn es das ist, was sie vermutet, ist es mehr als dringend, diesem Penguin, wie der andere ihn nannte, das Gegengift zu verabreichen. Kennt sie die Gifte, die manche der Marinesoldaten benutzen und auch, was diese anrichten können.
 

*
 

Von Penguin aufschauen und seinen Blick durch den kleinen Raum gleiten lassen, als mit einem Mal ein Gefühl in ihm sich auftut, sich seine Nackenhaare aufrichten und sein Innerstes ihm sagt, dass er nicht mehr allein im Raum ist.

Angespannt und es sich nicht erklären können, woher das Gefühl auf einmal kommt, schaut er sich in dem Raum um, doch außer Penguin, welcher mehr tot als lebendig im Bett vor ihm liegt, und die Maschinen, an die dieser angeschlossen ist und in regelmäßigen Abstand piepsen, ist der Raum leer.

„Hmm“, machen und sich mit einem letzten Blick durch den Raum, wieder etwas entspannen, als er nichts Verdächtiges sehen kann und es auf die Erschöpfung schieben, welche ihm mittlerweile innewohnt.

Hat er seit dem Angriff nicht mehr geschlafen und die Sorge um seinen Freund, lassen ihn nicht zur Ruhe kommen.

Keinen von ihnen, auch seine Crew geht es mit jedem Tag schlechter und hätte er es ihnen nicht ausdrücklich verboten, würde im Abstand von einer Stunde einer von den Männern an der Tür stehen und nach Penguin fragen.

Besonders Shachi und dem es noch schlechter geht als ihm. Was er nur zu gut nachvollziehen kann. Immerhin kennen die beiden sich seit ihrer Kindheit und sind wie Pech und Schwefel. Und allein der Gedanke daran, diesem sagen zu müssen, dass er für Penguin rein gar nichts tun kann, ...

Sich mit schweren Herzen und seufzend seinen Freund zuwenden, welcher regelrecht um sein Leben kämpft und dem er einfach nicht helfen kann.

Schlägt keines der Medikamente an und auch mit seiner Teufelskraft, stößt er hier an seine Grenzen, eine Tatsache, die ihm mehr als bitter im Magen liegt.

„Verdammt“, zischen und vom Stuhl aufspringen, als ihm sein Versagen in dieser Situation wieder bewusst wird, während sein Blick über das bleiche und schweißüberströmte Gesicht des jungen Mannes gleitet. Und welcher sterben wird, sollte ihm nicht bald etwas einfallen, was diesem hilft.

Seine Hand zur Faust ballen, verlässt er mit zügigen Schritten das Krankenzimmer und schlägt den Weg zu seiner Kajüte ein.

Braucht er Abstand, hält er es gerade keine weitere Minute in dem kleinen Zimmer aus und vielleicht findet er doch noch etwas in einem seiner Bücher, was Penguin helfen könnte.
 

*
 

Wie ich es geahnt habe, steht es gar nicht gut um ihn. Das Gift hat schon fast sein Herz erreicht, einen Tag später, ...
 

Mit diesem Gedanken von der eitrigen Verletzung am Arm und von der schwarze Male ausgehen und schon Penguins Schulter erreicht haben, zu Law blicken und der gerade im Begriff ist, den Raum zu verlassen.

Dem sie seinen Schmerz und Verzweiflung, nichts tun zu können, regelrecht ansehen kann und was ihr ebenfalls Kummer bereitet, möchte sie den sonst so Stolzen und Selbstbewussten Käpt´n nicht so sehen.

Doch als diese endgültig den Raum verlassen hat, wendet sie sich Penguin wieder zu, bei dem sie mit einem Blick auf seine Seele, schon den ersten Schimmer des Todes sehen kann, der sich an dieser angehaftet hat und der ihr sagt, dass ihr keine Zeit mehr bleibt.

Ihre Seitentasche daraufhin vor sich auf dem Boden ablegen, dabei die Öffnung soweit aufhalten wie möglich, gleitet sie mit einem letzten Blick zu Penguin, in diese und worauf sie wenige Sekunden später, in ihrem Raum, wie sie es nennt, ankommt.

Ein Raum, welcher weder Anfang noch Ende besitzt und in dem sich all ihr Besitz befindet, den sie in den letzten Jahrhunderten angehäuft hat.

Darunter auch eine beachtliche Sammlung an getrockneten Kräutern, Tinkturen und Büchern über die Heilkunde und zu denen sie herüber schwebt.

Mit geübten Blick überfliegt sie die Namen dieser, bis sie nach und nach bei den Gläsern angekommen ist, die sie benötigt, um daraus das Gegengift herzustellen.
 

Einige Zeit später wieder aus ihrer Tasche herauskommen, schaut sie sich in dem kleinen Raum um.

Sichergehen, dass sie immer noch alleine mit Penguin ist und als dem so ist, schwebt sie zu diesem herüber und betrachtet dessen bleiches Gesicht. Hört dessen angestrengten Atem und spürt die Hitze, die von seinem Körper ausgeht.

Ihre Hand über die Stelle schweben lassen, wo sich sein Herz befindet und ihre Augen schließen, lässt sie ihre und seine Seele sich verbinden. Etwas, das sie bisher erst ein oder zwei Mal gemacht hat, doch ist es wichtig, dass seine Seele weiß, dass sie ihm helfen will. Denn anders als der physische Körper, das wache Bewusstsein, das wenn ein Mensch wach und sich seiner bewusst ist, kann die Seele eines jeden Menschen sie sehen und mit ihr interagieren. Etwas, woran sich die Person zwar nicht mehr erinnert, sobald sie erwacht, doch das Gefühl, das bleibt. Daher ist es wichtig, dass es so angenehm und friedlich verläuft, wie möglich.

Und als sie spürt, wie Penguins Seele ruhiger wird, akzeptiert, was nun passieren wird und auch den Schatten des Todes annimmt, nicht mehr vehement gegen diesen kämpft, ist auch sein Körper bereit, so dass sie ihm das Gegenmittel spritzen kann.
 

*
 

Zum wiederholten Male betrachtet er Penguins Wunde am Arm, ebenso dessen Vitalwerte auf dem Monitor, welche beide deutlich besser ausschauen, als noch vor zwei Stunden.

Und keine Antwort darauf haben, es sich nicht erklären können, wie es dazu gekommen ist.

Haben die Medikamente, die er ihm in den letzten Tagen gegeben hat, nicht angeschlagen und doch, sind die schwarzen Male an seinem Arm deutlich zurückgegangen und auch der austretende Eiter wird weniger.

Ebenso das Fieber, welches seinen Freund zusätzlich gequält hat und das wie durch ein Wunder, anders kann er es einfach nicht benennen, in den letzten zwei Stunden, endlich unter die vierzig Grad Marke gefallen ist.

Und als er sieht, wie Penguins Augenlider zu zucken anfangen und dieser wenige Augenblicke später stöhnend seine Augen öffnet, entweicht ihm tatsächlich ein erleichtertes seufzen.

Denn auch wenn er es sich nicht erklären kann, wie es dazugekommen ist, dass es Penguin wieder besser geht, ist er froh darüber. Wäre dessen tot für sie alle ein schmerzlicher Verlust.

Und während er seinen langjährigen Freund anschaut, dessen Frage, was passiert ist, beantwortet, versucht er das nagende Gefühl in seinem Inneren zu ignorieren. Welches ihm sagt, dass Penguins Heilung und das, was er eben und auch jetzt wieder verspürt, zusammenhängt. Doch das Wie und Warum, darum würde er sich später Gedanken zumachen. Jetzt gerade ist nur wichtig, dass es dem anderen wieder besser geht.
 

*
 

Aus der Ecke des Raumes heraus, auf Law und Penguin blicken und sehen wie es dem Piraten wieder deutlich besser geht, er sogar schon wieder erwacht ist. Und was nicht nur ihr Erleichterung bringt, sondern auch dem Käpt´n und dem sie dies deutlich ansehen kann. Penguins leise und noch erschöpften Stimme lauschen und ebenso Law´s Antworten und dabei eine Zufriedenheit in sich verspüren, wie schon lange nicht mehr. Und mit diesem Gefühl in sich, etwas Gutes getan zu haben, den Raum durch die Wand verlassen, und auch wenn sie noch gerne bleiben würde, spürt sie, wie die Nähe zu Law sie an ihre Grenzen bringt. Sie Gefahr läuft, die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren, sollte sie noch länger in dessen Nähe blieben.

Gerade jetzt, wo sie sich nicht mehr so ablenken kann, wie eben noch. Immerhin ist es schon verwunderlich genug, dass sie es überhaupt so lange geschafft hat, doch umso mehr, spürt sie nun die Erschöpfung, die die Nähe zum Käpt´n mit sich bringt. Daher beschließt sie, zurück in den Gemeinschaftsraum zu gehen und es sich dort mit etwas Essen und einem Buch gemütlich zu machen. Immerhin ist es schon dunkel draußen, und die anderen sicherlich schon am Schlafen. So dass sie den Gemeinschaftsraum für sich alleine hat und genau so ist es auch, was ihr ein erleichtertes Seufzen entlockt.

Ist sie es so gar nicht mehr gewohnt, so nahe bei Menschen zu sein, wie in den letzten Stunden und etwas Ruhe würde ihr da sicherlich guttun. Und sich damit auf das Sofa, dass am anderen Ende des Raumes steht, fallen lassen.

Dem Ungewissen auf der Spur

Seit nun etwas mehr als zwei Tagen, genauso lange, wie Penguins plötzliche Genesung her ist, verspürt er immer wieder dieses Gefühl, das ihm sagt, dass er nicht alleine ist.

Das irgendwas oder jemand, ihn beobachtet und wie er mittlerweile vermutet, an der Heilung Penguins beteiligt war, was das Ganze noch abstruser macht, als es schon ist.

Den egal mit wem er bisher gesprochen hat, scheint er der Einzige zu sein, der diese Präsenz bemerkt.

Doch da dieses, was auch immer es sein mag, Penguin wohl geholfen hat, anders kann er sich dessen Zustand nicht erklären, geht er nicht davon aus, dass es ihm oder der Crew gefährlich werden könnte, und doch ...

So langsam nervt es ihm, denn nicht nur, dass diese Präsenz ständig dort ist, wo auch er sich aufhält, hat er sie gestern in seiner Kajüte wahrgenommen. Zwar nur für einen Wimpernschlag, danach war es wieder weg, doch fühlt er sich so langsam in seiner Privatsphäre gestört.

Daher hat er auch beschlossen, diesem Wesen eine Falle zu stellen. Denn auch wenn die anderen aus seiner Crew die Präsenz nicht wahrnehmen können, merken sie, dass irgendwas auf der Tang vor sich geht. Allein die Tatsache, dass seit drei Tagen immer kurz nach ihrem eigenen Essen, die Reste aus dem Kühlschrank verschwinden.

Und genau dies würde er sich zu Nutze machen. Doch dafür muss er erst noch mit Uni, seinem Smutje sprechen. Immerhin muss dieser dafür sorgen, dass genug Essen vorhanden ist, so dass es Reste gibt, die sie zurückstellen können.

Und danach würde er sich auf die Lauer legen.

Zwar hat er noch keine Ahnung, wie er dieses Wesen schnappen soll, sieht er es ja nicht, doch hat er bis zum späten Abend noch genug Zeit, sich etwas zu überlegen. Hinzukommt, dass es ja scheinbar an ihm und seiner Crew interessiert ist.
 

*
 

Genüsslich in den Apfel beißen, welchen sie sich eben aus dem Vorratslager in der Küche genommen hat, sitzt sie ungesehen von der Crew im Gemeinschaftsraum auf dem Sofa und beobachtet das Treiben dieser.

Dabei liegt ihr Augenmerk besonders auf Penguin, welchem es schon besser geht, so, dass er heute Morgen die Krankenstation verlassen konnte. Auch wenn er strikte Anweisungen hat, es nicht zu übertreiben,

Und was sie freut, auch wenn die Behandlung von diesem, ihren Vorrat an Kräutern gut geschmälert hat und sie diese bei der nächsten Gelegenheit wieder aufstocken muss. Und hoffen, dass es nicht mehr lange dauert, bis sie bei der nächsten Insel sind. Nicht nur wegen ihrer Kräuter, sondern auch um mal wieder von dieser Metallschüssel herunterzukommen.

Vermisst sie den Wind und die Wärme der Sonne, die frische Luft und einfach die Tatsache, etwas anderes zu sehen.

Zwar könnte sie zu jeder Zeit die Tang verlassen, wäre dies wahrlich nicht das Problem, sondern diese im Anschluss wieder zu finden. Da Law sich, für sie aus unerklärlichen Gründen weigert, aufzutauchen und was das Wiederfinden der Tang erheblich erschwert.

Leise seufzend, hat sie sich das hier etwas anders vorgestellt, betrachtet sie den Rest ihres Apfels und erhebt sich schlussendlich und gleitet rüber zur Kombüse.

Und in welcher sie auf Uni trifft, der schon fleißig das Abendessen vorbereitet und genießend den Geruch einatmen, welcher ihr gleich Hunger auf das Essen macht.

Doch würde sie sich leider noch etwas Gedulden müssen und sich erst etwas von den Resten nehmen, sollte es welche geben, wenn die Crew schläft. Alles andere wäre noch auffälliger, als es eh schon ist und damit die Kombüse wieder verlassen.

Würde sie, bis es so weit ist, sich einen leeren Raum suchen und dort mit einem ihrer Bücher es sich gemütlich machen und warten. Viel anderes bleibt ihr gerade nicht übrig, außer natürlich, die Tang wieder zu verlassen und alleine weiter zu Reisen.

Doch auch wenn es aktuell anders ist, als sie dachte, möchte sie noch nicht wieder gehen, dafür ist sie dann doch zu gerne in der Nähe von Law und den anderen.
 

*
 

Durch den dunklen Gemeinschaftsraum und weiter zu der ebenfalls dunklen Küche gleiten, schaut sie sich ein letztes Mal zu allen Seiten um, nicht wollen, dass doch noch jemand etwas mitbekommt.

Und als sie sich sicher ist, gänzlich allein zu sein, öffnet sie den Kühlschrank.

Und sieht sofort den abgedeckten Teller auf Augenhöhe und was ihr ein vor freudiges Lächeln entlockt.

Waren die letzten Stunden, die sie im Lager verbracht hat, lang und noch langweiliger und sich umso mehr auf das leckere Essen freuen und damit den Teller an sich nehmen.

Den Kühlschrank wieder schließen, nimmt sie sich noch eine Gabel aus der Schublade und setzt sich damit auf die Anrichte.

Die Abdeckung vom Teller nehmen und daraufhin eine Lasagne sehen, riecht sie an dieser, bevor sie den ersten Bissen nimmt und genießend ihre Augen mit einem Seufzen schließt.

„Hmm gut“, mit vollem Mund hauchen und sich den nächsten Bissen genehmigen und dabei wieder einmal froh sein, nicht mehr zunehmen zu können. Andernfalls würde sie sich wohl schon Rollen können. Doch wenn das Essen auch immer so gut sein muss ...
 

*
 

Es zwar sehen, jedoch nur schwerlich begreifen, beobachtet er erstaunt, wie sich die Kühlschranktür öffnet und nach wenigen Sekunden wieder schließt. Das Gleiche bei der Schublade, in der sie ihr Besteck aufbewahren.

Und auch wenn er es nicht benennen kann, worum es sich hierbei handelt, würde er es nicht entkommen lassen.

So viel ist sicher, auch wenn er nicht genau weiß, wie er eine mögliche Flucht des Wesens verhindern soll.

Zwar scheint es nicht an einem Kampf interessiert zu sein, andernfalls hätte es Penguin wohl nicht geholfen, aber eventuell an Informationen und das würde er zu verhindern wissen. Hat er kein Interesse daran, dass irgendjemand von ihrem aktuellen Standpunkt erfährt oder anderweitige Informationen über ihn oder der Crew nach außen dringen.

Auch wenn es sich das nur schwer vorstellen kann, dass das der Grund für die Anwesenheit des Wesens ist, doch möchte er es auch nicht drauf anlegen. Daher sein Schwert ziehen, auch wenn er nicht glaubt, dass er damit etwas ausrichten kann, löst er sich aus dem Schatten, in dem er sich schon den ganzen Abend und halbe Nacht versteckt hält und geht die wenigen Schritte bis in die Küche rein.

Sich laut räuspern und „Zeig dich. Ich weiß, dass du da bist“, sagen und worauf er ein erschrockenes, „Verdammt“, hört und der mittlerweile leere Teller mit einem lauten Klirren, wieder für ihn sichtbar, vor seinen Füßen auf dem Boden fällt und in mehrere Teile zerspringt.
 

*
 

Die Gabel ablecken, blickt sie betrübt auf den leeren Teller, gerne noch mehr von der Lasagne gehabt haben wollen, als sie plötzlich ein Räuspern nur wenige Meter von ihr entfernt hört, gefolgt von einer ihr mittlerweile seht gut bekannten Stimme und den Worten, „Zeig dich. Ich weiß, dass du da bist.“

Sich daraufhin erschrecken und ein „Verdammt“, hauchen, als ihr vor Schreck der Teller aus der Hand rutscht und direkt von Law´s Füßen auf dem Boden prallt und in mehrere Teile zerspringt.

Ihren Blick heben und Law mit großen Augen verunsichert anblicken, schluckt sie den letzten Bissen herunter und legt die Gabel zurück auf die Anrichte, worauf auch diese wieder sichtbar wird. Welcher dies mit einer stoischen Ruhe beobachtet, welche sie ihn in dieser Situation eher weniger zugestanden hätte und der dabei sein Schwert weiter auf sie richtet. Und auch wenn dieses sie nicht verletzten kann, macht es allein durch seine Größe, Eindruck.

„Ich will mich nicht wiederholen müssen. Zeig dich“, hört sie ihrem Gegenüber mit deutlicher Ungeduld in der Stimme sagen und was sie gerade etwas überfordert und nicht wissen, was sie nun tun soll.

Hat sie nur zwei Möglichkeiten, entweder sie verschwinden still und heimlich und akzeptiert, dass sie Law und seine Crew erst einmal nicht wieder sieht oder aber, sie zeigt sich. Und keine der beiden sagt ihr im Moment wirklich zu. Auch wenn sie die letzten Tage immer wieder darüber nachgedacht hat, sich den Piraten zu zeigen. Den Mut hat sie ja dann doch nicht dafür aufbringen können. Sich verzweifelt auf die Lippe beißen, wägt sie beide Möglichkeiten ab.

Und als sie nach wenigen Sekunden später eine Entscheidung gefällt hat, atmet sie ein letztes Mal tief ein und nickt sie sich selber Mut machend zu und haucht leise, „In Ordnung. Ich zeige mich.“
 

*
 

Wenn er nicht schon ihre Stimme gehört und davor nicht schon gewusst hätte, dass irgendetwas oder jemand vor ihm ist, wäre er erschrocken, als so plötzlich nur wenige Meter vor ihm entfernt, auf der Anrichte sitzend, eines jungen Mädchens sichtbar wird und ihn völlig verunsichert anschaut.

Sein Schwert senken und es zurück in die Scheide stecken, betrachtet er mit deutlicher Neugier das junge Mädchen oder eher junge Frau vor sich. Sieht ihren Blick aus ihren veilchenblauen Augen, welcher unsicher hin und her geht, sie sich kaum traut, ihn direkt anzusehen. Ihre hüftlangen schwarzen Haare, welche ihre zierliche Gestalt umschmeicheln und welche in einer einfachen kurzen Hose und Top steckt und diese bestens betont. Doch das wirklich Seltsame an ihrer ganzen Erscheinung ist, dass sie leicht durchscheinend ist, wie bei einem … Geist!?
 

„Was bitte bist du?“
 

*
 

Deutlich seinen durchdringenden Blick auf sich spüren, die Neugierde in diesem sehen und wie er ihre Erscheinung von oben bis unten mustert. Sogar sein Schwert senkt und es anschließend zurück in die Scheide steckt.

Ehe ihm ein, „Was bitte bist du?“, entweicht, worauf sie ihren Blick etwas hebt und sich zwingt, ihm direkt in die grauen Augen zu schauen, während sie ihm antwortet.
 

„Ein Geist“, hauchen und dabei nervös ihre Zeigefinger aneinander tippen.

„Und was hat ein Geist auf meinem U-Boot zu suchen?“

Ertappt ihren Blick wieder senken, macht seiner sie zu nervös, als das sie es noch viel länger aushalten könnte ihn weiter anzusehen, zuckt sie sachte mit ihren Schultern.

„An erste Stelle bin ich nur wegen der Gesellschaft hier. Ich reise … nicht gerne allein.“

Aus dem Augenwinkel heraus sehen, wie er bei ihrer Antwort eine Augenbraue hebt und sich an den Türrahmen hinter sich anlehnt, sie dabei keine Sekunde aus den Augen lassen. Wohl ahnen, dass das noch nicht alles ist.

„Ähm ... ich ... also ich habe dich und die Crew schon einige Male gesehen. In den letzten Jahren und ich … ich war neugierig.“

„Neugierig? Ist das so?“, wiederholt Law ihre Antwort als Frage, wobei ihr sein spöttischer Ton nicht entgeht und daraufhin ihren Kopf einziehen und ihn mit geweitetem Blick erschrocken anschauen, als er weiter spricht.

„Und nebenbei hast du nicht noch zufällig Informationen gesammelt.“

Auf seine Behauptung, dass sie ein Spion ist und sich deswegen auf seinem U-Boot aufhält, schüttelt sie schnell und heftig ihren Kopf. Dabei spüren, wie sich ihr Herz vor Angst, dass er ihr nicht glaubt, zusammenzieht.

„Ich … ich bin kein Spion. Wirklich nicht. Ich mache … ich mache das schon sehr viele Jahre so. Wenn ich von einer Insel weg möchte, suche ich mir ein Schiff, auf das ich mich schmuggle und fahre dort bis zur nächsten Insel mit.“

An seinen Blick sehen, dass er zwar noch nicht ganz überzeugt ist, doch für den Moment ihr eine Chance gibt, sich richtig zu erklären und welche sie mit einem scheuen Blick zu ihm, zu nutzen anfängt.

„Es ist angenehmer, in Gesellschaft zu reisen als tagelang allein über das Meer zu fliegen. Und … und wenn du dich fragst, warum gerade dein U-Boot … nun wie gesagt, ich habe dich schon das ein oder andere Mal gesehen und wollte dich einfach nur etwas besser kennenlernen. Ich … ich kann dich, ähm … euch gut leiden. Auch wenn es einseitiger Natur ist … da … da ihr mich ja nie gesehen habt. Und … ja.“

Stammelt sie und fühlen, wie ihre Wangen warm werden, als ihr klar wird, dass sie doch gerade tatsächlich gesagt, dass sie ihn leiden kann und ihren Blick schnell auf ihren Schoss senken. Ist ihr das gerade einfach nur mehr als peinlich und unangenehm.
 

*
 

Seufzend sich den Nacken reiben, schaut er auf das Mädchen vor sich, das mit hochrot glühenden Wangen auf seiner Anrichte sitzt und ihm nicht einmal in die Augen schauen kann. Sich wohl für ihre gestammelte Erklärung zutiefst schämt, was er nicht ganz nachvollziehen kann. Und mittlerweile ganz stark bezweifeln, dass sie ein Spion ist oder für ihn und die Crew eine Gefahr bedeutet. Dazu hat sie Penguin geholfen und was ihm genug sagen sollte.

Doch was soll er nun mit ihr anfangen? Sie weiter des Nachts herumgeistern lassen schon einmal nicht.

Ein weiteres Mal tonlos seufzen, würde er das wohl am besten erfahren, wenn er sich mit ihr richtig unterhält und sie kennenlernt. Sich daher vom Türrahmen abstoßen, geht er zur Kaffeemaschine, welche direkt neben seinem kleinen Gast steht und bei seinem näherkommen sehen können, wie sie unruhig wird, dabei mit ihrem Unterkörper halb in der Anrichte versinkt und ihn mit geweitetem Blick anschaut.
 

„Willst du auch einen Kaffee?“, murmeln und so tun, als hätte er das gerade nicht gesehen und sie einfach nur anschauen.

„Ähm … ich. Ja … ja gerne“, bekommt er stammelnd und fast nicht zu hören eine Antwort, worauf er zwei Tassen aus dem Schrank über seinem Kopf herausholt und diese vor sich hinstellt.

Und während er darauf wartet, dass der Kaffee durchgelaufen ist, betrachtet er das Geistermädchen noch einmal genauer.

Ihre zierliche Gestalt, die sanften Gesichtszüge und welche noch leichte Spuren eines Teenagers besitzen und ihm damit sagen, dass sie nicht viel älter als zwanzig sein kann. Dazu ihre doch sehr ungewöhnliche Augenfarbe und die tiefschwarzen Haare, welche ihre eh schon blasse Gestalt noch bleicher erscheinen lässt. Und trotzdessen, dass sie weiß wie die Wand und ein Geist ist, kommt er nicht umher sich einzugestehen, dass sie hübsch ist.

Und ihr während seiner Betrachtung deutlich ansehen können, wie unangenehm ihr dies ist, doch ignoriert er es schlichtweg, als ihm etwas anderes einfällt.
 

„Wie heißt du überhaupt? Meinen Namen kennst du ja schon.“

„Ähm, … Liv. Ich heiße Liv“

„Liv also“, murmeln und den mittlerweile fertigen Kaffee, in die zwei Tassen füllen und ihr eine probehalber davon reichen.

Und als sie die Tasse tatsächlich berührt und in die Hand nimmt, dabei jedoch durch seine eigene hindurchgeleitet, zieht er fasziniert eine Augenbraue hoch. Würde sie ihm Das definitiv erklären müssen.

„Lasse uns, uns nebenan hinsetzten. Da lässt es sich besser reden. Ein paar Fragen habe ich nämlich noch, bevor ich entscheide, was ich mit dir anstelle.“

Ihren erschrockenen Blick sehen, jedoch auch ihr zögerliches nicken, geht er vor zum Gemeinschaftsraum, welcher direkt neben der Küche ist und setzt sich schwer seufzend an einen der Tische. Spürt er langsam aber sicher die Müdigkeit, was auch nicht verwunderlich ist, wie er mit einem Blick auf die Wanduhr über der Tür zum Gang sieht. Zeigt diese halb eins mitten in der Nacht an und daraufhin erst einmal einen vorsichtigen Schluck des heißen Kaffees nehmen.

Ahnen, dass das Gespräch mit Liv etwas länger gehen wird und er vor dem Frühstück nicht mehr dazukommen wird, sich hinzulegen. Und mit dem Gedanken sich dem Geistermädchen zuwenden, dass immer noch eine deutliche Unsicherheit ausstrahlt, während sie neben ihm auf einen der anderen Stühle sitzt und sich regelrecht an ihre Tasse klammert.
 

„Nun Liv, du bist ein Geist, ja?“, fängt er mit dem an, was er weiß, und sieht ihr schnelles nicken.

„Folglich hast du mal gelebt, ist das richtig?“

„Hmm, ja aber … .“

„Aber was?“, hakt er nach, als sie nicht weiter spricht und mit einem trüben Ausdruck in den Augen in ihre Tasse schaut.

„Das ist schon sehr, sehr lange her. Mit einer der Gründe, warum ich irgendwann angefangen habe, mich auf Schiffe zu schmuggeln. Auch wenn ich mich den Leuten nie gezeigt habe. Doch machte es erträglicher, das ich … .“

Seine Stirn runzeln, als sie nicht weiterspricht, schon wieder und sie daraufhin auffordernd anschauen.

Doch als sie anstelle zu Antworten nur ihren Blick senkt, seufzt er tonlos auf und merken, dass er für sie wohl sehr viel Geduld brachen wird und daher nachhaken.

„Das du …?“

Sehen, wie sie auf seine Frage hin, ihren Kopf ein winziges Stück hebt, gerade so weit, dass er ihr in die Augen schauen kann und ihre gehauchte Antwort hören.
 

„Das ich Einsam bin.“
 

Nur leise entweichen ihr diese Worte und er hat Schwierigkeiten, sie überhaupt zu verstehen, doch hat er es und er fragt sich darauf, wie lange sie schon so ist. Als Geist durch diese Welt wandelt, ungesehen von den Augen der Menschen.

Und sie direkt danach fragen.

„Wie lange bist du schon ein Geist? Und was war davor?“
 

*
 

Auf seine Frage hin ein Erschaudern nicht verhindern können, als ihr bei seiner Frage dieser so verdammt lange Zeitraum wieder vollständig bewusst wird. Ebenso, wie es überhaupt so weit gekommen ist und das vertraute Gefühl des Verrates und Schmerzes spüren.

Gequält aufseufzen, schaut sie durch eines der Bullaugen ins dunkle Meer, und auch wenn sie nichts als Schwärze sieht, beruhigt es sie auf seltsamer weiße ein bisschen.

„Ich bin seit dreihundert zweiundvierzig Jahren ein Geist. In wenigen Wochen mache ich die dreihundert dreiundvierzig voll. Und was davor war …?“

Law wieder anschauen, der sichtlich erstaunt ist, wohl nicht mit einer derartigen Zahl gerechnet haben und so etwas wie Verstehen in seinen Blick erkennen können.

Verstehen und dass er nachvollziehen kann, dass sie nach so einer langen Zeit ohne Kontakt zu anderen Menschen einsam ist.

„Davor? Nun, ich ... sollte wohl dazu sagen, dass ich nicht auf diesem Planeten geboren wurde, noch bin ich hier gestorben. Im Grunde bin ich ein Geist der nicht hierher gehört.“

Seine Reaktion auf ihre Worte genau beobachten, doch mehr als ein Zusammenkneifen seiner Augen und ein kurzes Aufflackern in diesen, sieht sie keine. Was sie beruhigt, hatte sie schon befürchtet, dass sie ihn nach diesem Geständnis endgültig vergrault hat, doch da dem ja scheinbar nicht so ist, jedenfalls für den Moment spricht sie weiter.

„Wir waren wohl noch eine sehr junge Art von Menschen. Lebten in Holz oder Lehmhütten. Elektrizität gab es nicht. Geschweige denn fließendes Wasser. Unsere Kleidung bestand aus Pelz von Tieren oder Baumwolle. Es war ein einfaches, aber auch anstrengendes Leben. Die Wenigsten wurden älter als sechzig, wenn sie es überhaupt geschafft haben, in die Pubertät zukommen und nicht vorher schon gestorben sind.“

So in Gedanken an ihr altes Leben zurückdenken, schüttelt er sie regelrecht und auch wenn sie es damals nicht besser kannte, ist sie ganz froh, nicht mehr so leben zu müssen. Gefällt ihr diese Welt, diese Zeit deutlich besser und das nicht nur wegen der Lebensumstände.

„Verstehe. Und warum bist du dann hier?“, wird sie von Law aus ihrer Erinnerung geholt, worauf gleich neue, dunkle und schmerzhafte hochkommen und die ihr, trotz der vielen Jahre, immer noch Schmerzen bereiten und welche sie am liebsten vergessen würde. Und doch kann sie es nicht.

Tief und schwer seufzen, schaut sie Law in die Augen, welche trotz der Dinge, die sie ihm schon gesagt hat, sie immer noch mit einer gewissen Neugierde und Faszination betrachtet. Und deswegen ihm auch weiterhin antworten.
 

„Wegen meiner Schwester.“

„Deiner Schwester?“, hakt Law nach, worauf sie seufzend nickt.

„Ja wegen meiner Schwester. Du musst wissen, dass wir ein Clan von Naturhexen waren. Wir konnten keine Zauber beschwören, wie man sich das so vorstellt. Doch was wir konnten, war, den Pflanzen beim Wachsen zu helfen. Kleinere Wunden und Prellungen beim Heilen unterstützen. Mehr als ein Arzt es ohne Medikamente könnte. Kleinigkeiten eben, die unser Leben etwas einfacher gemacht haben. Und so wie es gute Menschen gibt, gibt es auch welche, die diese Macht für das Böse benutzen. Und meine Schwester war so ein Mensch. Was ... was ich nicht wusste.“

Keiner wusste es. Nicht einmal ihre Mutter und das, wo diese als eine der Mächtigsten in ihrem Dorf galt.

„Als ich neunzehn wurde, machte mein Vater bekannt, dass ich den Sohn des Dorfältesten ehelichen sollte. Jeder war mit seiner Entscheidung einverstanden. Und auch ich war glücklich über diese Wahl. Kannten wir uns seit Kindesalter und verstanden uns gut. Was jedoch keiner wusste, war, dass meine Schwester ihn geliebt hat. Sie hat ihn vergöttert und die Wahl unseres Vaters nicht akzeptieren können.“
 

An seinem Blick sehen, dass er versteht und ahnt, was darauf passiert sein muss. Doch erzählt sie weiter. Jetzt, wo sie einmal angefangen hat, muss sie es auch beenden.
 

„Meine Schwester ... sie konnte es nicht akzeptieren und bediente sich der dunklen Naturhexerei und belegte mich ... mich mit einem ... einem Fluch. Ein Fluch, der mich für eintausend Jahre, mit meinem Tod beginnend, an eine fremde Welt bindet. Mich dann umzubringen oder besser gesagt, mich umbringen zu lassen, in dem sie es so darstellte, als hätte ich unseren Vater ermordet, war nicht schwer.“

„Ich ...ich konnte nicht beweisen, es nicht getan zu haben. Zumal hatte ich als unverheiratete Frau eh nicht allzu viel zu sagen, also ... also wurde ich zum Tod durch Verbrennen verurteilt“, beendet sie ihre Erzählung, während die alten Gefühle von damals wieder in ihr hervorkommen. Die Schmerzen, die Angst und die Verzweiflung.

„Und so bin ich hier gelandet. Und durchstreife diese Welt seit über dreihundert Jahren.“
 

*
 

Dreihundert Jahre. Eine Zeitspanne, die er sich kaum vorstellen kann, doch erklärt diese ihre Einsamkeit. Auch wenn er noch nicht versteht, warum sie sich niemanden in den ganzen Jahren gezeigt hat.

Doch ist dies erst einmal zweitrangig, viel mehr interessiert ihm, warum sie Penguin geholfen hat, dass sie es war, weiß er nun definitiv. Wenn sie sich wirklich mit der Naturheilkunde auskennt und das mehr, als nur ein paar Kräuter auseinanderzuhalten, Tränke und Tinkturen anzumischen, kann es nur sie gewesen sein.

„Warum hast du Penguin geholfen?“

Ihren verwunderten Blick daraufhin sehen, während sie in der Bewegung innehält und ihre Tasse auf Halbenwege zu ihrem Mund wieder senkt.

„Warum ... warum nicht? Ich konnte es und hätte ich es nicht gemacht, wäre er gestorben.“

„Also einfach nur so, oder hast du dir etwas davon erhofft?“

„Was? Nein, ähm ... als ... als Naturhexe ist es meine Pflicht zu helfen, wenn ich es kann. Ähnlich ... ähnlich wie bei dir, als Arzt“

Gut, das leuchtet ein und verstehend nicken, dabei Liv weiter betrachten und welche immer noch sichtlich nervös ist. Auch wenn nicht mehr so schlimm wie vor ihrem Gespräch.

Und sich Fragen, ob es daherkommt, dass sie so lange kein Kontakt mehr zu anderen Menschen hatte oder etwas anderes der Grund ist.

„Du sagtest eben, dass du dich nie den Menschen auf den Schiffen gezeigt hast. Heißt das also, dass dies hier dein erste Gespräch seit mehr als dreihundert Jahren ist?“

Kaum seine Worte ausgesprochen, sieht er wie sich ihr Blick verändert und einen traurigen Zug annimmt und welcher ihn doch etwas neugierig macht. Scheint es doch noch den ein oder anderen in ihrem Leben gegeben zuhaben.

„Hmm so was in der Art“, haucht sie und seinen Blick ausweichen und wieder zum Bullauge schauen.

„Ich ... ich habe es damals versucht. Habe mich den Menschen gezeigt, doch ...“, erzählt sie und an ihrem Ausdruck und Kopfschütteln ahnen, dass es nicht besonders gut gelaufen ist.

„Verstehe“, murmeln und nun selber seufzen und sich fragen, was er nun mit ihr machen soll.

Auf der einen Seite kann er mit einem Geist an Board nicht viel anfangen, außer sie vielleicht als Spion einzusetzen, sollte sie es tun wollen. Auf der anderen Seite ist er viel zu neugierig, um sie einfach so wegzuschicken. Dazu kommen ihre Kenntnisse über die Naturheilkunde ...

Und sie hatte dreihundert Jahre Zeit, sich diese Welt anzuschauen, und wird Dinge und Orte kennen, von denen sonst keiner etwas weiß und ihm damit vielleicht näher an sein Ziel bringen.

„In der Zeit, die du hier bist, hast du jemals etwas über die Bedeutung der D´s gehört?“

„Der D´s? So wie das D in Gol D. Roger oder Monky D. Ruff?“

„Ganz genau. Also, weißt du etwas darüber?“, wissen wollen und nicht verhindern, dass eine gewisse Hoffnung sich in ihm auftut, welche jedoch von ihrem Kopfschütteln sofort wieder zu Nichte gemacht wird.

„Nein, darüber weiß ich nichts. Ich habe mich aber bisher auch nie dafür interessiert. Das D. das One Piece, das verlorene Jahrhundert und all die anderen Geheimnisse in dieser Welt.“

„Warum nicht? Bist du nicht neugierig?“

„Hmm, schon. Doch ... doch ist es nicht an mir, diese zu Entdecken, das ist ... eure Aufgabe. Ich bin nur ein stiller Beobachter und mische mich nicht in eure Weltgeschichte ein, das Recht habe ich nicht.“

Ihren Standpunkt in dieser Sache nicht nachvollziehen können, doch akzeptieren, nickt er seufzend.

„In Ordnung, dann noch eine weitere Frage. Wie kann es sein, dass ich deine Anwesenheit gefühlt habe?“

„Das ... das hast du?“ Ähm keine ... keine Ahnung. Ich dachte nicht, dass das möglich ist.“

„Hmm, also könnte dich jeder andere auch spüren?“

Sehen, wie sie ihren Kopf zur Seite kippen lässt und nachdenklich ihre Lippen schürzt.

„Hmm, ich ... ich glaub nicht. Aber ... warum?“

Auf ihre gehauchte Frage in ihre Augen schauen und in denen er sämtliche ihrer Gefühle sehen kann, angefangen von ihrer Einsamkeit, über den Schmerz des Verrates, bis hin, zu Hoffnung. Gut versteckt zwischen all dem, was ihr bisher an Leid widerfahren ist.
 

„Ich überlege, ob ich dich hierbehalte und du für mich als Spion arbeitest. Vorausgesetzt, du willst hierbleiben.“
 

*
 

Das hat er jetzt nicht gesagt …

Spüren wie ihr ganzer Körper zu vibrieren und schwingen anfängt und sie nicht mehr kontrollieren kann, wo sie hinschwebt, gleitet sie halb durch den Stuhl, dann durch den Tisch und immer höher, bis sie sich endlich zusammenreißt und kurz vor der Decke stoppt.

„Ich ... ich darf bleiben? Als ... als Crew ... Crew Mitglied?“

„Erst einmal als Gast. Ja. Wenn du deine Aufgabe gut machst, sehen wir weiter.“

Ihre Freude kaum in Worte fassen können, zwingt sie sich, wieder nach unten zu schweben und auf den Stuhl platz zu nehmen. Dabei jedoch nicht verhindern, dass sie mit rosé Wangen, von einem Ohr zum anderen am Lächeln ist.

„Ich ... ich bleibe gerne.“
 

*
 

Immer noch etwas überrumpelt von ihrer Reaktion und nicht damit gerechnet haben, dass sie wortwörtlich durch die Decke geht, betrachtet er die junge Frau vor sich und welche regelrecht am Strahlen ist. Deutlich das Vibrieren ihres Körpers sehen und wie sehr sie sich anstrengen muss, nicht wieder zur Decke aufzusteigen.

Und sich in Gedanken ernsthaft die Frage stellen, ob das so eine gute Idee war.

Sich seufzend den Nacken reiben, betrachtet er das Geistermädchen, welches nicht glücklicher sein könnte und trotz seiner Zweifel und Bedenken, sich ein schmunzeln nur schwerlich verkneifen können.

„Wenn du hierbleibst, dann habe ich als dein Käpt´n auch schon den ersten Befehl.“

Aufmerksam schaut sie ihn, mit einer fast schon kindlichen Neugierde in den Augen an.

„Kein Herumgeistern mehr in der Nacht. Ich werde dir morgen eine Kajüte besorgen. So lange kommst du mit zu mir. Der Crew werden wir beim Frühstück alles erzählen.“

„In Ordnung. Aber ...“

„Aber was?“

„Ich ... ich schlafe nicht. Ich meine, wenn ich mit in deine Kajüte komme, störe ich dich nicht, wenn du dich gleich wieder hinlegst?“

„Das habe ich mir schon gedacht. Und nein, du störst nicht. Ich werde nicht bleiben. Es sind nur noch zwei Stunden, bevor die Mannschaft aufsteht, die werde ich hier verbringen und jetzt komm.“
 

*
 

Law folgen, als dieser den Raum verlässt und ihr Glück kaum fassen können. Und sich fragen, wovor sie eigentlich so eine Angst hatte? Hat Law völlig anders reagiert, als sie immer befürchtet hat. Will er sie sogar hier haben, zwar nicht ganz uneigennützig, doch stört sie das eher weniger. Immerhin haben sie beide etwas davon und sie hat eine Aufgabe.

Zwar als Spion, aber damit kann sie sehr gut leben. Immerhin wäre sie nicht mehr alleine.

Und sie lernt Law und die anderen dann wirklich kennen und kann sich mit allen unterhalten und muss nicht mehr im Verborgenen ausharren.

„Da sind wir. Aber das weißt du sicherlich schon.“

Bei seinem Blick ertappt zusammenzucken und diesen ausweichen, nickt sie scheu. Hat er nicht ganz unrecht mit seiner Vermutung.

Auch seine Kajüte hat sie sich schon angesehen, unteranderem als er auf der Brücke zu tun hatte.

„Entschuldige“, nuschelt sie, was ihn nur seufzen lässt.

„Warte hier. Nimm dir eins von den Büchern, wenn dir langweilig ist. Ich komme dich später abholen.“

„Verstanden. Ah und Käpt´n ...“, bei dieser Bezeichnung, wieder mit roten Wangen und von einem Ohr zum anderen grinsen, während er in seiner Bewegung stoppt und sie über seine Schulter ansieht.

„Danke.“

Die Crew und eine Aufgabe

Gelangweilt und sich zum wiederholten male fragen, wann Law kommt, um sie endlich abzuholen, liegt sie mit verschränkten Armen auf seinem Bett und blickt aus dem Bullauge. Betrachtet das sich langsam aufhellende Meer über ihnen.

Ist es, wenn sie nach der Uhrzeit geht, schon lange Zeit für das Frühstück, doch bisher ist er nicht aufgetaucht. Und so langsam weiß sie nicht mehr, was sie noch tun soll.

Hat sie sich seine Bücher angeschaut, doch, auch wenn er Unzählige davon besitzt, hat sie gerade keine Lust zu lesen.

Sich seufzend aufrichten, steckt sie ihre Hand durch das Bullauge und lässt den Teil ihres Körpers fest werden. Spürt darauf das kühle Wasser an ihrer Hand und was ihr eine Gänsehaut beschert. Und es doch gleichzeitig genießen.

Genießen überhaupt etwas zu spüren. Waren die letzten Tage alles andere als Empfindungsreich und hoffen, dass sie bald auftauchen. Immerhin sollten sie heute die Insel erreichen, von denen die anderen an ihrem ersten Tag hier gesprochen haben.

Dazu möchte sie endlich wieder die Sonne sehen und den Wind auf ihrer Haut und Haaren spüren.

Ist dies doch das Einzige, was sie zu verspüren vermag und bei dem Gedanken schwer aufseufzen, als in ihr das alte Verlangen und der Wunsch nach einer menschlichen Berührung aufkommt.

Doch als sie ein Geräusch vor der Kajütentür hört, lässt sie diese Gedanken sein und richtet ihren Blick vom Wasser zur Tür, und welche langsam geöffnet wird. Und mit der Hoffnung, dass es Law ist, der sie endlich abholen kommt, spürt sie, wie ihre Mundwinkel sich heben.

Doch als die Tür zur Gänze geöffnet wird und sie ein, „Käpt´n bist du hier?“, hört und dazu in die überrascht dreinschauenden Augen von Penguin blickt, als er sie sieht, vergeht ihr ganz schnell das Lächeln.

„Ähm ...“, machend, schaut sie den Piraten an, nicht sicher, was sie nun tun oder sagen soll. Hat Law davon nichts gesagt, was sie machen soll, sollte einer der anderen hier auftauchen. Zumal sie nicht davon ausgegangen ist, dass die Crewmitglieder einfach so hier hereinspazieren. Und um sich unsichtbar zu machen, ist es jetzt etwas zu spät. So betrachtet sie einfach nur Penguin vor sich, der verdutzt dreinschaut. Doch währt seine Überraschung nicht lange und er macht sich groß und betrachtet sie mit einem misstrauischen Blick.

„Wer bist du und was machst du in der Kajüte des Käpt´ns?“
 

Ihre Hand unbemerkt aus dem Wasser ziehen, würde das die Situation nicht einfacher machen, schwebt sie langsam auf Penguin zu.

Bedacht, diesen nicht noch weiter zu provozieren oder zu verunsichern. Immerhin ist es nicht üblich, einen Geist in der Kajüte des Käpt´ns anzutreffen.

Ruhig und ihre Hände langsam hebend, erklärt sie, wer sie ist und was sie hier macht, sich ihm dabei mit behutsam nähern.

„Ich bin Liv und ein Gast vom Käpt´n. Er hat mich gebeten, hier zu warten.“

„Und das soll ich dir glauben?“
 

*
 

In Gedanken versunken, geht er den Gang zu seiner Kajüte entlanggehen, sich die ganze Zeit schon überlegen, wie er der Crew das mit Liv am besten erklärt. Und sich dabei fragen, wie dessen Reaktion wohl sein wird. Kann er dies tatsächlich nicht einschätzen. Denn einen Geist trifft man nun ja auch nicht alle Tage, geschweige den, dass man sich diesen an Board holt.

Obwohl ...

Wenn er an das Skelett bei den Strohhüten denkt, ...

Als er jedoch um die Ecke biegt und sieht, wie jemand in der offnen Tür zu seiner Kajüte steht, beschleunigt er seine Schritte. Schon mit dem Schlimmsten rechnen und als er aus dieser Entfernung die Stimme von Penguin hört und welcher alles andere als erfreut oder entspannt wirkt, sich noch etwas mehr beeilen.

„Und das soll ich dir glauben?“

„War ja klar,“ murmeln.

Hätte er ihr vielleicht sagen sollen, dass sie sich versteckt halten soll, bis er sie holen kommt, doch dafür ist es nun zu spät.

„Penguin!“, nach diesem rufen, sieht er, wie dieser sich von Liv ab- und ihm zuwendet, dabei einen erleichterten Ausdruck in den Augen bekommt, als dieser ihn sieht.

„Käpt´n, da ist jemand in deiner Kajüte!“

„Ich weiß. Es ist in Ordnung. Ich sagte ihr, sie soll da warten.“

„Aber ... dir ist schon aufgefallen, dass sie ein Geist ist, oder?“

Eine Augenbraue bei dieser Frage heben, bedacht er seinen Freund mit einem Blick, der diesen ganz schnell verstummen und seinen Blick abwenden lässt.

Sich neben Penguin stellen und Liv betrachten, welche ihn mit einem zutiefst Unsicheren betrachtet, seufzt er leise auf.

Ihr regelrecht ansehen können, dass sie sich die Schuld dafür gibt, dass Penguin sie gesehen hat. Und sich gedanklich notieren, dass sie unbedingt an ihrem Selbstbewusstsein arbeiten müssen. Andernfalls wird sie es nur unnötig schwer haben.

Doch wie er das anstellen soll, ... da muss er sich noch etwas einfallen lassen. Denn alle, die er kennt, haben mehr als genug davon. Zum Teil sogar viel zu viel. Aber würde er da schon etwas finden.

„Liv, Penguin. Penguin, Liv. Unser neustes Crewmitglied auf Probe und deine Lebensretterin, also sei nett zu ihr. So und da ihr euch beide nun kennt, können wir jetzt endlich zum Frühstück. Den anderen davon erzählen.“

Auf Penguins Blick nicht eingehen, welcher verwunderter und verwirrter nicht sein könnte, geht er langsam los.

Soll Liv ihm das ruhig selber erklären, wäre das eine gute Übung für diese und zwangsläufiger Kontakt zu einem anderen Menschen.
 

*
 

Bei Laws Worten nun doch nervös werden, spürt sie, wie ihre eh kaum vorhandene Kontrolle über ihren Körper endgültig, entschwindet und sich dieser selbstständig macht. Was dem Käpt´n ein müdes Seufzen entlockt, als er dies über seine Schulter schauend sieht, während Penguin fast die Augen aus dem Kopf fallen, als sie halb in der Trennwand verschwindet.

„Ist, ... ist alles in Ordnung?“, will dieser mit deutlicher Verwunderung wissen, was sie mit, hochrot glühenden Wangen, den Blick abwenden lässt und zaghaft nickt.

„Denk dir nichts dabei. Das passiert wohl immer, wenn sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat.“

Erstaunt darüber, dass Law dies nach nur den wenigen Stunden, in denen sie sich jetzt kennen, durchschaut hat, schaut sie ihn an. Dabei ihre momentanen Gefühle und die Kontrolle über ihren Körper vergessen und auf der Stelle schwebend verharren, während sie ihn mit offenem Mund anschaut.

„Woher ...?“, hauchen und ihm in die grauen Augen blicken, welche ihr das Gefühl geben, dass er sie völlig durchschauen kann.

„Das war nicht schwer herauszufinden. Und jetzt kommt.“

Verwirrt blinzeln, es nicht wirklich verstehen, schaut sie ihm hinterher, während er weiter geht, und blickt dann zu Penguin, der jedoch nur mit den Schultern zuckt und dann breit zu grinsen anfängt.

„Na los, der Käpt´n wiederholt sich nicht gerne.“

„Oh, ... ist gut“, stimmt sie dem Piraten zu und folgt diesem den Gang entlang.

Dabei versuchen, ihre Nervosität nicht mehr die Kontrolle übernehmen zu lassen. Würde es keinen guten ersten Eindruck machen, wenn sie durch die Decke oder den Boden gleitet. Und dank Penguins auftauchen, schon eine Art Testlauf gehabt haben und welcher so weit ganz gut verlief. Und darauf bauen, dass die anderen ähnlich reagieren, wie der Pirat vor ihr.

Und als sie wenige Minuten später vor der Tür zum Gemeinschaftsraum stehenbleiben und Law sie betrachtet, atmet sie ein letztes Mal tief durch und nickt ihm dann sachte zu.

„Wir können.“

Damit drückt diese die Tür auf und sie folgt ihm zusammen mit Penguin in den Raum, worauf sämtliche Stimmen verstummen und alle Augen auf sie gerichtet sind.

„He Käpt´n, da ist n Geist hinter dir. Ein verdammt heißer Geist“, „Oh ja, für ne tote sieht sie verdammt gut aus“, dies und Weiteres schallt ihr entgegen, was ihr Gesicht ein weites Mal erröten lässt und sie ihren Blick beschämend abwenden muss. So etwas bei weitem nicht erwartet haben und wenn sie ehrlich ist, hat sie keine Ahnung noch Erfahrung, wie sie mit solchen Avancen umgehen soll. Daher kann sie nur beschämend an Ort und Stelle schwebend verharren und innerlich hoffen, dass das bald vorbei ist.
 

„Es reicht“, kommt es donnernd von Law, worauf sie diesen überrascht anschaut, seinem Missfallen über das Verhalten seiner Crew deutlich ansehen und feststellen, dass wirklich sofort Ruhe herrscht und nur noch ein ganz leises Geflüster an ihr Ohr dringt.

„Wie ihr seht, haben wir einen Gast und ja, mir ist durchaus bewusst, dass sie ein Geist ist. Ihr Name ist Liv und sie wird uns ab jetzt begleiten und für uns Spionagetätigkeiten ausführen.“

Ihre Lippen unsicher schürzen, schaut sie in die Menge, die sie abwartend betrachtet. Wohl erwarten, dass sie nun ebenfalls was sagt und dabei spüren, wie ihr Herz ihr bis zum Hals schlägt und sie kurz davor ist, die Kontrolle über ihren Körper zu verlieren. Daher schluckt sie ihre Furcht und Nervosität so weit herunter, dass sie ein leises, „Hi“, herausbekommt und ihre Hand kurz zur Begrüßung hebt.

Dass das so gar nicht ihres ist, wenn alle Blicke auf sie gerichtet sind und man von ihr erwartet, dass sie etwas sagt oder macht, ihr deutlich ansehen, doch mit einem schnellen Blick zu Law, welcher nur eine Augenbraue hebt, verstehen, dass er ihr nicht schon wieder helfen wird. Sie dies allein bewerkstelligen muss und daher noch einmal ihren Mut zusammennehmen und sich leise räuspern. Versuchen, die Tatsache zu ignorieren, dass sie mit, hoch rotglühendem Gesicht und Ohren, vor knapp zwanzig Mann steht und ihr Körper sichtbar für alle, am Vibrieren ist.

„Wenn ... wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne stellen“, hauchen und kaum zu Ende gesprochen haben, prasselt eine wahre Flut auf sie nieder, wobei die Hälfte im Lärm untergeht.

Nur vereinzelte Wörter, wie, „Klo“, „tot“ oder „Freund“, hört sie heraus, wobei sie sich schon in etwa denken kann, worum es dabei geht. Doch da sie weniger als die Hälfte der gestellten Fragen versteht, schaut sie gequält in die Runde und weiß nicht so recht, wo sie anfangen und aufhören soll.

„He Leute, Leute. Bitte. Einer nach dem anderen und lasst sie sich, doch erst einmal hinsetzten und etwas frühstücken“, hilft ihr plötzlich Penguin aus der Situation heraus, der die ganze Zeit über neben ihr gestanden ist und ihr Dilemma beobachtet hat. Diesen daraufhin anschauen und sein breites Grinsen sehen, während er ihr zunickt und sie mit, einer Deutung seiner Hand, zum Tisch führt.

„Setz dich dahin und bedien dich.“

„Danke“, hauche und dem Nachkommen, schwebt sie zu dem Platz herüber, wobei sie deutlich die Blicke fühlt und das überraschende Luftholen, als sie sich wirklich auf den Stuhl hinsetzt und nicht einfach über diesem Schweben bleibt.
 

Diese jedoch erst einmal so gut sie kann ignorieren, greift sie nach der Kanne mit dem Kaffee und gießt sich etwas ein.

Genau wissen, dass alles, was sie gerade tut, von den Jungs mit Argusaugen beobachten wird und sich diese fragen, wie das möglich ist. Und was sie ihnen nur bedingt erklären kann.

Einen vorsichtigen Schluck der heißen Flüssigkeit nehmen, versteckt sie sich halb hinter der Tasse und hebt sachte ihren Blick und schaut über den Tassenrand zur Crew. Sieht deren Neugierde und Faszination in deren Gesichtern und auch wenn sie es nur ungern tut, würde sie sich der Fragerunde stellen müssen und mit einem Letzten seufzen, nickt sie sich, aber auch den anderen zu.

„In Ordnung, ähm, ... was genau wolltet ihr jetzt wissen? Und ... und bitte immer nur einer“, dran hängen, als sie sieht, wie gleich mehrere der Männer ihren Mund öffnen.

„Hast du einen Freund?“

„Bist du doof, sie ist tot, wie soll sie den da einen Freund haben?“

„Na, einen toten Freund halt.“

Sich nun doch ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen können, schaut sie zu Clione und Uni, die sich über die Frage, ob sie nun einen Freund hat oder nicht und ob dieser ein Geist ist oder einfach nun tot ist, streiten und was ihre anfängliche Angespanntheit und Nervosität auflockert.

„Nein, ich ... habe keinen Freund. Ich hatte mal einen Verlobten. Also, ... als ich noch lebte. Und auch nur für wenige Stunden“, beendet sie den Streit der beiden, worauf sie innehalten, über ihre Worte nachdenken und ihr gleich die nächsten Fragen stellen.

„Warum nur für wenige Stunden? Und wie lange bist du schon ein Geist und wie bist du gestorben?“

Und auch wenn sie mit diesen Fragen gerechnet hat, und erst vor wenigen Stunden mit Law darüber sprach, ist es dennoch nicht einfach, erneut darüber zu sprechen und daher auch erst einmal etwas von dem dargereichten Frühstück auf ihren Teller laden, bevor sie zu einer Antwort ansetzt. Würden sich ihre Nerven und Magen vielleicht so eher beruhigen, wenn sie eine Kleinigkeit isst.

„Ich bin einen Tag nach meinem neunzehnten Geburtstag, an dem auch die Verlobung bekannt gegeben und beschlossen wurde, zum tot durch, ... den Scheiterhaufen verurteilt worden. Und, ... ich werde dieses Jahr dreihundert dreiundvierzig Jahre alt. Den Rest könnt ihr euch selber ausrechnen.“

„Zum ... zum tot verurteilt worden? Aber ... warum? Hast du irgendetwas angestellt?“

„Also ob. Schau sie dir doch mal an. Als könnte so ein süßes Ding, jemanden Böses.“

Sich auf ihre Lippen beißen, als sie nicht mehr zwischen der Auseinandersetzung zwischen Uni und Clione und dem eigentlichen Beantworten derer Fragen hinterherkommt. Und leicht verzweifelt von den beiden zu Law und Penguin schauen, welche ihr direkt gegenübersitzen.

„Vergiss die beiden erst einmal und verrate lieber, warum du Dinge anfassen kannst.“

Penguin dafür dankbar sein und sehen, dass auch Law an dem recht interessiert ist und seinen Blick, welcher bisher gelangweilt auf dem streitenden Duo gelegen hat, sich ihr zuwendend.

„Ähm, so genau kann ich dir das gar nicht sagen. Ich glaube, es ist ähnlich zu dem, wie, wenn du dich entscheidest, etwas anzufassen. Dein Gehirn sendet in dem Moment die richtigen Signale an die passende Stelle. So dass sich zum Beispiel deine Hand bewegt. Ich denke, so wird es auch bei mir sein. Wenn ich mich entscheide, diese Tasse anzufassen, tue ich es einfach und wenn ich durch eine Wand gleiten will, genauso. Aber ...“, erklären und zum Ende leiser werden und die auffordernden Blicke sehen, dass sie weiter sprechen soll.

„Aber?“, harkt Law nach, sie dabei über seine Kaffeetasse hinweg anschauen und was sie schwer seufzen lässt.

An seinem Blick sehen, dass er eine Antwort erwartet.

„Aber, das geht nicht bei allem. Ich kann ... ich kann nichts Lebendiges anfassen. So sehr ich es auch will, doch ich gleite immer wieder durch Menschen oder auch Tier hindurch. “

Und damit den wahren Fluch, der auf ihr lastet, ausgesprochen haben.

Die überraschten und teils mitleidigen Blicke der Crew zwar sehen, doch nicht darauf reagieren können.

Denn mit dem Aussprechen dieser Worte, auch die alles einnehmende Sehnsucht in sich spüren, jemandes Hand zu halten.

Einfach wieder die Nähe zu einem anderen Menschen spüren und sei es nur eine Umarmung und tief Luft holen, als sie merkt, wie ihre Augen zu brennen anfangen und sich ein Kloß in ihrem Hals bildet.

„Dann ... dann wurdest du die letzten dreihundert Jahre von niemanden mehr angefasst?“

Auf die Frage von Penguin, tief Luft holen, bevor sie ihren Blick wieder hebt und diesen und auch Law anschaut und schwach nickt.

„Warum?“
 

Verwirrt blinzeln, versteht sie Laws „Warum“ im ersten Moment nicht und ihn mit schief gelegten Kopf anschauen.

„Warum hat sie es getan? Du hast erzählt, dass dich deine Schwester verflucht hat, jedoch nicht, warum sie es getan hat. Hätte es doch auch gereicht, dich einfach nur töten zu lassen. Warum also das mit dem Fluch?“, wird er deutlicher und auch die restliche Crew rutscht näher ran. Ebenfalls interessiert daran zu erfahren, wie es so weit kommen konnte.

Tief und laut seufzend, senkt sie ihren Blick auf die Tischplatte, Laws Blick aus ihr nicht bekannten Gründen, gerade nicht ertragen können und leise zu einer Antwort ansetzten.

„Der Grund war abgrundtiefer Hass. Hass auf mich, weil unser kleiner Bruder mich mehr mochte als sie. Hass auf mich, weil unser Vater mich für die Ehe mit Mirax vorgeschlagen hat und nicht sie. Hass und Neid, weil ich angeblich hübscher und besser sei. Abgrundtiefer, böser Hass und Eifersucht. Gut versteckt vor uns allen. Nie kam ein böses Wort über ihre Lippen. Kein böser Blick oder Kommentar, nichts. Sie war bis zum Abend meiner Hinrichtung einfach nur meine kleine Schwester, deren Zeit zu erblühen noch nicht gekommen war. Das und nur das war ihr Grund. Sie wusste, dass es mich auffressen wird, keine menschliche Nähe mehr zu bekommen. Nie wieder die Wärme einer Umarmung zu spüren. Nie wieder jemandes Hand in meiner zu halten. Nie die Chance zu haben, Mutter zu werden. Nie ... nie“, doch dann bricht ihre Stimme und sie spürt wie ihr die Tränen in die Augen steigen und innehalten. Jetzt gewiss nicht weinen wollen und den alten Schmerz, welcher wieder hervorgekommen ist, mit mehreren Atemzügen beiseiteschieben. Dabei nur am Rande und durch einen leichten Tränenschleier den sie nicht verhindern kann sehen, wie Penguin über den Tisch nach ihrer Hand greift, doch nichts ...
 

Keine Berührung.

Keine Wärme.

Keine Nähe.
 

Nur ihr ganz eigener Schmerz, der ihr Herz immer weiter auffrisst, ihre Seele in eine Dunkelheit treibt und den keiner je mehr, durch eine Berührung oder Umarmung aus der Welt schaffen kann.
 

*
 

Liv aus dem Augenwinkel betrachten, welche gerade mit sich zu kämpfen hat, nicht in Tränen aus zu brechen und dabei auf ihre und Penguins Hand schauen. Sehen, wie die Hand seines Crewmitgliedes, durch ihre hindurchgeht und bei dem Anblick ein eigenartiges Gefühl verspüren, als ihm dabei erst so richtig bewusst wird, was sie da gerade gesagt hat. Was das für sie bedeutet. Und auch wenn es vielleicht nicht der beste Grund ist, noch etwas neugieriger auf das kleine Geistermädchen werden und sich vornehmen, ein paar Nachforschungen zu tätigen.

Doch dafür muss er an Land und zu Bepo und Hakugan schauen.

„Bepo, Hakugan, bereitet nach dem Frühstück alles zum Auftauchen vor und steuert weiter die Insel an.“

„Aye Aye, Käpt´n“, von Bepo, hören und welcher sich daraufhin deutlich mit seinem Frühstück beeilt, was ihn leicht die Augen verdrehen lässt, doch sagt er dazu nichts und wendet sich seinem eigenen Frühstück zu.

Und dabei wieder zu Liv schauen, welche sich mit rosé Wangen mit Penguin und Shachi unterhält, dabei interessiert aufhorchen, als er ihre Antwort auf eine Frage von den beiden hört.

„Nein, ich war die ganzen Jahre immer unterwegs. Ein Zuhause, wie ihr hier auf der Tang habt, hatte ich nicht.“

„So gar nicht? Wo hast du den dann geschlafen? Und was ist mit Essen und dem ganzen anderen?“

„Nein, schlafen kann ich auch gar nicht. Und wenn ich mal etwas Ruhe haben will, verschwinde ich in meine Tasche. Es ist dort wie in einem Raum, welcher werde Anfang noch Ende hat. Und das meiste Essen, genau wie Kleidung habe ich mir zusammengeklaut. Auch wenn ich kein Essen in dem Sinne brauche, sondern eher aus Genuss her dies tue.“

Lauscht er dem Gespräch der drei weiter und bei ihrer letzten Antwort sehen, wie sehr ihr das Stehlen missfällt und es bei ihrem Charakter auch nicht anders erwartet haben. Dabei wieder an etwas denken, was er noch erledigen muss, und das am besten noch heute.

„Penguin, Shachi wenn ihr mit euren normalen Aufgaben für heute fertig seit, räumt ihr noch die Kajüte links neben meiner frei. Verstanden?“

An den Blicken der beiden sehen, dass sie verstanden haben, ihm daraufhin zunicken und wieder zu Liv schauen, welche von den beiden zu ihm und wieder zurückschaut, nur um bei ihm zu stoppen.

„Aufgaben? Bekomm ich auch eine?“

Seinen Kopf auf seiner Handfläche abstützen, schaut er in ihre veilchenblauen Augen, in welchen er ihre Neugierde, aber auch Vorfreude drin sehen kann und schüttelt schwach seinen Kopf. Ihr diese eigentlich nicht nehmen wollen, doch hat er gerade einfach keine Ahnung, welche er ihr geben kann, außer die, die er sich in der Nacht schon überlegt hatte. Und das würde er nachher in Ruhe mit ihr besprechen. Wenn er Zeit für sie hat.

„Nein, erst einmal nicht. Mit dir habe ich etwas anderes vor“, daher sagen und sehen, wie die Vorfreude aus ihrem Blick schwindet und Niedergeschlagenheit platz macht. Und was ihm schon ein wenig leidtut, doch es nicht ändern können.

„Oh ... na dann und was?“

„Das sage ich dir später. So lange kannst du machen, was du möchtest. Und jetzt ...“, sagen und sich damit vom Tisch erheben, worauf alle Augenpaare auf ihn gerichtet sind.

„Bepo, Hakugan, kommt. Es wird Zeit, dass wir auftauchen“, und damit den Gemeinschaftsraum, mit den beiden im Schlepptau verlassen und hören, wie auch die anderen sich in Bewegung setzen.
 

*
 

Betrübt schaut sie zu, wie alle außer ihr, nach und nach vom Tisch aufstehen und sich auf dem Weg zu ihren Aufgaben machen und den Kloß in ihrem Hals herunterschlucken, welcher sich am Bilden ist.

Ein Gefühl in sich verspüren, was ihr gänzlich neu ist und doch verdammt unangenehm und auch auf eine andere Art schmerzhaft. Tief Luft holen und auf die Tischplatte vor sich schauen, und sich ... ja ausgeschlossen fühlen.

„Hi Liv!“, wird sie von einer ihr noch nicht ganz so bekannten Stimme aus ihrem Trübsal geholt, worauf sie zu dieser schaut und Ikkaku in der Tür stehen sieht. Welche sich am Kopf kratzend und etwas fragwürdig, zu ihr schaut.

„Ja?“

„Keine Ahnung, ob du mir helfen willst und kannst, aber bevor du da weiter allein herumsitzt, kannst du mich gerne in den Maschinenraum begleiten. Ich muss etwas austauschen und keine Lust, alles auseinander zu bauen. Meinst du, du bekommst das auch so hin?“

„Ich?“, hauchen und es nicht so recht glauben, dass Ikkaku sie um Hilfe bittet.

„Natürlich du. Oder siehst du noch jemanden, der Liv heißt? Also, was ist jetzt?“

„Ähm ich ... ich komme gerne mit. Und ... ich weiß zwar nicht, ob ich das kann, aber ich versuche es.“

„Dann komm“, aufgefordert werden und zu Ikkaku schweben, welche daraufhin langsam losgeht und sie aus dem Augenwinkel her betrachtet.

„Was ... was ist den?“, unsicher wissen wollen, findet sie das schon etwas unangenehm, das die andere sie so betrachtet.

„Hmm, du bist wirklich verdammt hübsch. Jedenfalls für einen Geist, doch in den Klamotten kannst du hier nicht herumlaufen. Auch wenn du dich weder dreckig machen, noch verletzen kannst.“

„Ähm ... ich, ich glaube nicht, dass ich einen Overall oder etwas anderes in der Art besitze. Und ... und dreckig machen kann ich mich schon, wenn ich es zulasse.“

„Dachte ich mir schon, daher gehen wir auch erst zu meiner Kajüte. Du bekommst einen von meinen.“

„O ... okay, wenn du das für nötig hältst“, murmeln und Ikkaku betrachten, welche wenige Zentimeter größer als sie ist, doch sollte es gehen und deren Overall betrachten.

„Ob nötig oder nicht, du bist doch jetzt ein Teil der Crew. Dann solltest du auch so ausschauen und da sind wir auch bereits“, ihr erklären und wahrscheinlich nicht wissen, was sie mit ihren Worten in ihr auslöst und blinzelnd die Kajüte von der Schwarzhaarigen beteten und sich umschauen.

„Kannst dich schon einmal ausziehen. Ähm, keine Ahnung wie das mit deinen Klamotten ist, aber leg sie ruhig aufs Bett, wenn das geht.“

„Hmm, das geht. Sobald ich Dinge nicht mehr anfasse oder sie am Körper trage, nehmen sie wieder ihre normale Beschaffenheit an“, erklären und anfangen, ihr Top und Hose auszuziehen, während Ikkaku aus ihrem Spint einen weiteren Overall herausnimmt.

„Hier.“

„Danke“, murmeln und in das Teil schlüpfen, welches ihr jedoch viel zu groß ist und die Ärmel hochkrempeln müssen, da diese ansonsten weiter über ihr Hände gehen.

„Deine Haare solltest du auch noch zu einem Zopf binden, aber dass kannst du auch gleich noch machen. Und jetzt komm, ich will fertig sein, bevor wir die Insel erreichen.“

Und damit die Kajüte wieder verlassen und der anderen zum Maschinenraum folgen, welcher einer der wenigen Räume ist, den sie sich noch nicht angeschaut hat und staunend ihre Augen aufreißen, als sie das Herz der Tang sieht und welches laut dröhnend am Arbeiten ist.

„Dann wollen wir doch mal schauen, ob ich aus dir eine Mechanikerin machen kann“, Ikkaku sagen hören, dabei ein seltsames Teil von ihr in die Hand gedrückt bekommen und von diesem, in das Gesicht der Schwarzhaarigen schauen, welche grinsend zurückblickt.

„Das könnte lustig werden.“
 

*
 

Die Tür zum Gemeinschaftsraum aufdrücken, schaut er in den Raum, nur um verärgert seine Augenbrauen zusammenzuziehen.

„Wo steckt dieser verdammte Geist nur?“, knurren und sich auf der Stelle umdrehen und dabei fast mit Han zusammenstoßen, welcher direkt hinter ihm gestanden ist.

„Schuldige, Käpt´n.“

„Weißt du wo Liv ist?“, übergeht er dies und schaut sein Crewmitglied ungeduldig an.

„Hmm, keine Ahnung. Aber nach dem Frühstück habe ich sie mit Ikkaku gesehen.“

„Ikkaku?“

„Hmm, ja. Aber danach, keine Ahnung.

„Gut danke“, grummeln und damit den Weg zum Maschinenraum einschlagen und sich ärgern, dass er nicht sofort darauf gekommen ist. Hätte ihm das zwanzig Minuten suchen erspart. Tun sich die Frauen doch immer zusammen, egal ob lebend oder tot. Wo eine ist, ist die andere nicht weit und kaum die Tür zum Unterdeck öffnen, hört er Ikkaku zu jemanden etwas sagen.

„Verdammte Weiber“, murmeln und die erste der beiden sehen, wenn auch nicht die, die er sucht.

„Ikkaku, ist Liv bei dir?“, direkt sein Hiersein begründen und die Schwarzhaarige nicken und mit dem Finger zum Motorblock zeigen.

„Ist da drin und tauscht gerade einen der Schläuche aus.“

„Was!? Das ist doch deine Aufgabe. Warum macht sie es dann?“

„Weil ich den halben Block auseinander hätte bauen müssen, sie kann es so machen. Dazu sah sie eben echt traurig aus, als alle los sind und nur sie allein am Tisch zurückgeblieben ist. Da dachte ich, ich schau mal, ob sie als Mechanikerin was taugt.“

Den Wink mit dem Zaunpfahl mehr als deutlich sehen und verstehen, streicht er sich seufzend mit der Hand über den Nacken, es Ikkaku nicht einmal übel nehmen können, dass sie ihm das nun vorhält. Nimmt diese doch selten ein Blatt vor dem Mund und sagt ihm regelmäßig, was sie denkt.

„Schon verstanden. Und, wie macht sie sich?“

„Sie lernt schnell und hat mir gegenüber den Vorteil, überall dran zukommen. Teile austauschen kann, ohne die im Weg sind, erst ausbauen zu müssen. Was etliches an Zeit spart. Ich denke, ich würde es weiter machen, wenn sie es will.“

„Verstehe. Von mir aus, wenn ich keinen Auftrag für sie habe, gehört sie ganz dir.“

„Schön. Hi Liv, komm mal her!“

Zu der Maschine schauen und im ersten Moment nur schwerlich glauben was er sieht, als das Geistermädchen, mit Ölschmiere im Gesicht und einem Strahlen in den Augen hervorkommt, welches ihn kurz ins Stocken bringt. Hätte er nie gedacht, dass ihre Augen so strahlen würden, und das nur, weil sie Ikkaku ein bisschen geholfen hat. Dazu der Overall, welcher ihr einiges zu groß ist, sie dadurch noch zierlicher aussehen lässt, als sie eh schon ist und ihre Haare, die sie zu zwei Zöpfen gebunden hat, und ihr jugendliches Aussehen, noch deutlicher hervorheben lässt. Und leicht schlucken müssen, bei diesem Anblick und sich innerlich eingestehen müssen, dass sie wirklich verdammt hübsch ist.

Für einen Geist ... erinnert er sich selbst und tief durchatmen. Hätte er nicht gedacht, dass eine Frau, eine tote Frau, so eine Wirkung auf ihn haben würde und sich innerlich selber ermahnen, sich zusammenzureißen.

„Käpt´n“, begrüßt sie ihn mit einem schüchternen Lächeln und sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht streichen, wobei sie sich noch mehr Schmiere ins Gesicht schmiert, was sein Mundwinkel zucken lässt.

„Ich habe dich gesucht. Wenn du hier fertig bist und ... geduscht hast, komm zu mir in meine Kajüte. Dann sage ich dir, was für eine Aufgabe ich dir zugedacht habe.“

„Oh ... klar. Mache ich. Ich ... wir sollten auch gleich fertig sein, oder?“

Ihren Blick folgen und Ikkaku anschauen, welche mit einem Schmunzeln von Liv zu ihm schaut und verspätet nickt.

Und der Schwarzhaarigen allein an ihrem Blick ansehen können, dass sie ihn gerade ganz genau beobachtet hat und er wohl, wie in offenes Buch für sie sein muss. Sie scheinbar weiß oder wenigstens ahnt, was in ihm vorgegangen ist und schwer seufzen. Weiß diese jetzt schon wieder viel zu viel und würde ihm damit ab jetzt, regelmäßig nerven.

„Hmm, sind wir. Und den Rest kann ich auch alleine machen. Sie gehört also ganz dir, Käpt´n.“

Sich Räuspern und es vermeiden, Ikkaku anzuschauen, hat er ihren Unterton deutlich gehört, wendet er sich Liv wieder zu und nickt leicht.

„In Ordnung. Mach dich sauber und komm dann zu mir“, sagen und damit wieder gehen, bevor Ikkaku noch eine Spitze von sich gibt, auf welche er dankend verzichten kann.
 

*
 

Von Law zu Ikkaku schauen, die leise am Kichern ist, und das trotz Law´s unfreundlichen Blick, und sich dann ihr zuwendet und sie mit einem Lächeln betrachtet, welches ihr nicht ganz geheuer ist.

„Du hast den Käpt´n gehört. Geh duschen, den Rest schaffe ich auch alleine. Immerhin hast du mir etwa vier Stunden arbeit abgenommen.“

„Ist gut. Den Overall, ... soll ich ihn dir auf dein Bett legen, oder ...?“

„Behalte ihn erst einmal, bis du deine eigene hast.“

„In Ordnung und ... danke. Das hier ...“, hauchen und mit roten Wangen verschämt ihren Blick abwenden, ehe sie ihren Mut zusammen nimmt und leise sagt, „Hat mir echt spaß gemacht und ... und viel bedeutet, danke Ikkaku.“

„Oh, du bist echt eine Süße. Hab ich gern gemacht und jetzt ab mit dir. Der Käpt´n mag es eigentlich nicht, wenn er zu lange warten muss.“

„Oh dann ...“, hauchen und mit einem leichten Nicken sich auf den direkten Weg nach oben begeben und damit durch die Decke gleiten, worauf sie im Gemeinschaftsraum herauskommt, wobei sie Shachi und Penguin einen Schreck verpasst.

„Schuldigt“, sagen und direkt weiter zu dem Waschraum fliegen, welcher zu ihrem Glück nicht besetzt ist und die Tür verschließen.

Auch wenn sie sich unsichtbar machen kann, möchte sie es nicht drauf anlegen, dass einer der anderen hier reinkommt, wenn sie gerade unter der Dusche steht und sich dann ihrer Kleidung entledigen.

Während sie mit ihren Gedanken an die Stunden denkt, die sie mit Ikkaku verbracht hat und wie viel Spaß es ihr gemacht hat. Auch wenn sie am Anfang echt Bammel hatte, doch ist die Schwarzhaarige nett und kann sie sich gut vorstellen, öfters dieser zu helfen oder einfach nur mit ihr zu sprechen.

Und damit unter die Dusche steigen und ihren Körper materialisieren, so dass sie das Wasser auf diesem spüren kann und dieses, sie wieder sauber macht. Hatte sie eben völlig vergessen, ihn so weit zu verändern, dass der Schmutz ihr nichts anhaben kann und auf ihre Hände schauen, welche das aller erste Mal in ihrem Leben, als Geist und Mensch, mit Öl beschmiert sind und es eigentlich gar nicht so schlimm finden. Auch wenn der Geruch deutlich verbesserungswürdig ist und damit das Duschgel nehmen und anfangen, sich sauberzumachen.
 

*
 

Von seinen Notizen aufschauen, als es an seine Tür klopft und nach einem herein, Liv ihren Kopf, wortwörtlich, durch die Tür steckt und mit einem schüchternen Lächen, in seine Kajüte geschwebt kommt.

„Da bin ich.“

„Sehe ich. Setzt dich“, fordert er sie auf und deutet auf sein Bett, worauf sie zögernd auf dieses zu schwebt.

„Ich habe mir überlegt, dass deine Kenntnisse im Bereich der Medizin, den meinen ergänzen könnten. Im Gegensatz zu mir wusstest du scheinbar sofort, womit Penguin vergiftet wurde, und hast ein Gegenmittel erstellen können. Daher wollte ich dich bitten, deine Kenntnisse aufzuschreiben. Also welches Kraut, Salbe, Tinktur und alles was man noch daraus gewinnen kann, für welche Krankheit, Wunde oder Verletzung benutzt wird. Ebenso wäre eine solche Apotheke hilfreich. Sprich, neben deiner eigenen Sammlung an Kräutern und allem, eine zweite im Behandlungsraum anzulegen.“

Auf seiner bitte hin, ihren überraschten Blick sehen und wie sie über seine Worte nachdenkt.

„Also soll ich Kräuter, Wurzeln und Pflanzen sammeln, trocknen und weiter verarbeiten. Dazu ein Handbuch für diese anlegen.“

„Ja, ganz genau“, bestätigt er ihr, mit dem Wissen, dass er sie um da nicht gerade wenig bittet. Doch die Situation mit Penguin will er so auch nicht noch einmal erleben. Diese Hilflosigkeit, die er empfunden hat. Das Wissen, dass er nichts für seinen Freund tun konnte. Nur zusehen, wie dieser immer schwächer geworden ist und ...

„In Ordnung, aber es wird etwas dauern“, holt ihn Liv aus seinen Gedanken und Erinnerungen, worauf er das Geistermädchen anschaut, welche mit unterschlagenden Händen, zurückhaltend auf seinem Bett sitzt und ihn mit ihren veilchenblauen Augen sanftmütig anschaut.

„Das macht nichts. Doch das was mit Penguin passiert ist, war mir eine Lehre und so etwas sollte nicht noch einmal passieren.“

„Verstehe ich. Ähm ... darf ich den Ikkaku auch weiterhin helfen, wenn diese das möchte?“

Überrascht von ihrer Bitte, hätte er nicht gedacht, dass ihr die Arbeit spaß gemacht hat, nickt er ihr zu.

„Von mir aus. Wenn ich keine Spionage Aufträge für dich habe oder andere Dinge anstehen, die du tun sollst, kannst du ihr helfen.“

Und auf seinen Worten hin ihr kleines, zufriedenes Lächeln sehen und wie sehr ihr dies zusagt, sie glücklich macht.

„Jetzt noch etwas anderes, dafür musst du jedoch mit mir mitkommen“, sagen und sich damit von ihrem Anblick, ablenken und welcher, seit er sie das erste Mal gesehen hat, eine Wirkung auf ihn hat, die er sich nicht erklären kann.

Und damit von seinem Schreibtischstuhl aufstehen und seine Kajütentür öffnen, worauf sie ihm mit neugierigem Blick folgt.

„Da du nicht schläfst, habe ich verordnen lassen, dass die Kajüte hier, für dich fertig gemacht wird. Dort kannst du dich zurückziehen, oder die Sachen aufschreiben um die ich dich eben gebeten habe“, sagen und die Tür neben seinem Zimmer öffnen und einen Schritt zur Seite treten.

„Das ... das ist ... Das ist mein Zimmer?“, hört er sie leise hauchen und an ihrer Stimme heraushören, dass sie das kaum glauben kann und auf ihren Blick hin nicken.

„Ja ist es. Jedes Crewmitglied hat ein Zimmer, auch wenn sich manche eines zu zweit teilen.“

„Danke Käpt´n ... ich ... ich weiß gar nicht ...“, stammelt sie und ihr ihre Freude darüber deutlich ansehen können, während sie ihm von unten in die Augen schaut, und sich bei ihrem Anblick leise Räuspern und seine Mütze tiefer ziehen.

„Also, ... ich lass dich dann mal allein. Richte es dir ein, wie du magst“, murmeln und sich damit von ihr abwenden und gehen.

Braucht er jetzt erst einmal etwas frische Luft, machen ihre Augen, ihr Blick, etwas mit ihm, was er sich nicht erklären kann. Doch fühlt es sich so an, als würde etwas sein Inneres, seine Seele berühren.

Ein Platz zum Leben

Law hinterherschauen, welcher es plötzlich recht eilig hatte von ihr wegzukommen, nachdem er ihr, ihre Kajüte gezeigt hat und sich eigentlich noch einmal richtig, ohne zu stammeln, bei ihm bedanken wollen. Glaubt sie nicht, dass er auch nur erahnen kann, was ihr das bedeutet. Doch würde sie das dann später machen, wer weiß was los ist und sich mit einem letzten verständnislosen Blick zum Käpt´n, ihrem Zimmer zuwenden.

Und auch wenn es noch nicht viel enthält, außer dem Standdart Mobiliar, wie Bett, Spint und Schreibtisch mit Stuhl, ist es doch so viel mehr, als was sie die ganzen Jahrhunderte davor hatte. Dazu kommt noch, dass es ihr ganz eigener Raum werden wird, ihr Zimmer und dieses langsam betreten und sich auf das Bett setzen, welches genau wie bei Law, unter dem Bullauge steht. Durch dieses schauen, als es leise an ihrer Tür klopft und sich von dem Anblick dessen, abwenden und Ikkaku in ihrer offenen Tür stehen sehen.
 

„Wie ich sehe, hast du jetzt auch ein eigenes Zimmer. Schön, auch wenn es noch etwas kahl ist. Doch wird das schon.“

„Hmm, hat er mir gerade gesagt“, nickt sie schüchtern und fühlen, wie ihre Wangen warm werden.

Es noch nicht so recht glauben können, dass sie hier tatsächlich einen Platz zum Leben gefunden hat.

Auch wenn es erst einmal nur für einen ihr ungekanntem Zeitraum ist, doch ... es ist etwas und damit mehr, als sie in den Jahren davor hatte. Auch wenn sie es nicht als zu Hause bezeichnen würde, aber es kommt dem sehr nahe.

Und das ist etwas, was ihre Einsamkeit ein wenig mindert und die daraus entstandenen Wunden in ihrem Inneren nicht weiter schmerzen lässt. Vielleicht, wenn sie es irgendwann wagen kann, zu hoffen, dass es doch für länger sein wird, diese sogar Heilen lässt. Die Wunden, die ihre eigene Schwester ihr mit diesem Fluch zugefügt hat.
 

„Dann werden wir dir nacher auf der Insel mal ein paar Dinge dafür besorgen. Aber jetzt wollte ich eigentlich fragen, ob du mit mir und den Jungs Angeln willst. Wir sind mittlerweile in seichteren Gewässern, wo die Fische gut anbeißen. Dazu dauert es noch etwas mehr als eine Stunden, bis wir anlegen.“

Überrascht davon, dass man sie fragt, schaut sie Ikkaku an, welche auf ihrem Blick zu grinsen anfängt.

„Schau doch nicht so ungläubig. Du gehörst doch jetzt zur Crew. Und was ist jetzt?“

„Ich ... ich komme gerne mit. Aber ... ich habe noch nie geangelt. Keine Ahnung, ob ich das kann.“

„Das wird schon und jetzt komm.“

Sich das nicht zweimal sagen lassen, folgt sie der anderen zum unteren Heckaußendecke und worauf sie erst einmal von der Sonne geblendet wird und ihre Augen schließt. Dabei die Wärme auf ihrer Haut und den Wind in ihren Haaren spüren und leise wollig seufzen. Hat sie das in den letzten Tagen viel zu sehr vermisst und es jetzt umso mehr genießen.

„Hi da seid ihr ja endlich“, werden sie von Shachi und Penguin gerufen, welche schon am Angeln sind und mit halb herunterhängenden Overall, das warme Wetter genießen. Und bei dem Anblick leicht erröten. Zwar ist es nicht das erste Mal, dass sie Männer mit Oberkörper frei sieht, doch peinlich ist es ihr dennoch, gerade weil ihr der Anblick im Allgemeinen gefällt. War Nacktheit zu ihrer Lebzeiten immer etwas, was sehr privat behandelt wurde und eigentlich nie wirklich vorgekommen ist. Selbst das sich waschen, wurde in Kleidung verrichtet und wenn sie zurückdenkt, wie es für sie war, das erste Mal nackt zu duschen ...

„Alles gut?“, will Ikkaku plötzlich wissen und holt sie dabei aus ihrer Erinnerung, worauf sie diese mit roten und sich heiß anfühlenden Wangen anschaut.

„Ähm ... es ist ...“, versucht sie sich zu erklären und dabei zu den beiden Piraten schielen.

„Ach so, verstehe. Ja die beiden machen keine schlechte Figur. Aber muss dir nicht peinlich sein, weder der Anblick selber, noch wenn er dir gefällt. Die Männer schauen doch genauso, wenn eine Frau im Bikini ist. Also genieße die Aussicht“, zwinkert diese ihr zu und lässt auf ihre Worte hin, ihren Blick provokant über die Oberkörper der beiden gleiten.

„Ich weiß ja nicht“, nuscheln und versuchen es der Schwarzhaarigen gleich zu tun, während sie zu den beiden Piraten herüber schwebt.

„Mensch, was braucht ihr den so lange?“, hört sie Shachi sich beschweren, worauf sie entschuldigend ihren Blick senkt.

„Schnauze, wir genießen einfach nur etwas die Aussicht“, gibt Ikkaku diesem Kontra und ihren Kopf daraufhin überrascht wieder heben und zu dieser schauen, welche ihr aufmunternd zulächelt und es schüchtern erwidern.

Merken, wie sie Ikkaku für ihre taffe Art und ihren Umgang mit den Männern, zu bewundern beginnt und hoffen, irgendwann genauso zu sein, wie die Schwarzhaarige.

„So, dann wollen wir doch mal schauen, ob ihr beide oder Liv und ich, die dicksten Dinger fangen“, provoziert sie die beiden Männer zu einem kleinen Wettkampf und was ihr selber das Herz in die Hose rutschen lässt.

„Ikkaku ... ich habe doch noch nie geangelt“, diese leise und mit deutlicher Panik daran erinnern, worauf ihr jedoch nur selbstsicher entgegengeblickt wird.

„Keine Sorge, das wird schon und jetzt, nimm dir eine der Angeln, häng einen der Köder an den Harken und dann rein damit ins Wasser. So schwer ist das nicht, dass schaffst du“, fordert diese sie auf und nach kurzem Zögern, wirklich die Angelrute in die Hand nehmen, nur um etwas ratlos zu den Würmern im Eimer zuschauen, bevor sie einen davon herausnimmt und diesen mit einer gemurmelten Entschuldigung auf den Haken spießt.

„Na siehst und jetzt rein damit ins Wasser“, pflichtet ihr Ikkaku bei und daraufhin zu dieser schauen, während sie mit der Angel ausholt und bei dem Anblick von der Schwarzhaarigen, die Angel loslassen und nur nebenbei ein leises platsch hören.

Steht diese doch, genau wie die beiden Männer, mit heruntergelassenem Overall Oberteil, nur mit einem Sport BH neben ihr.

Und auch, wenn es nichts daran auszusetzen gibt, zieht sie ja selber Bikini´s an, von dem Anblick doch völlig überrascht sein.

Hat sie irgendwie nicht damit gerechnet und sich selber eine verklemmte Närrin schimpfen. Selber nicht glauben können, dass sie bei diesem Anblick, so reagiert.

Als sie jedoch, „Nein! Was machst du den?“, Shachi und Penguin zeitgleich rufen hört, wendet sie sich mit Hochrot glühenden Gesicht von der Schwarzhaarigen ab und schaut auf ihre leere Hand.

„Oh nein!“, hauchen und feststellen, dass sie die Angel losgelassen hat und welche nun auf dem Meer treibt.

Sich mittlerweile in Grund und Boden schämen, schaut sie die drei Piraten unsicher an, welche verdattert und zweifelnd zu ihr Blicken und sich am liebsten unsichtbar machen.

„Ent ... entschuldigung“, hauchen, sich einfach nur wie der größte Idiot vorkommen, dass sie da nicht dran gedacht hat.

Ist es nicht nur der Anblick von Ikkaku, sondern im Allgemeinen, ist sie viel zu nervös, als das sie ihren Körper völlig unter Kontrolle hat und dessen Festigkeit.

„Na jetzt reg dich nicht so auf. Wir können die Angel doch wieder heraufholen“, hilft Ikkaku ihr, wieder einmal und will gerade ins Wasser springen, worauf sie diese aufhält.

„Warte ... ich mach das. Du ... wirst nur nass und ... und es ist ja eh meine Schuld“, sie abhalten und mit einem verzögerten Nicken von ihr, losfliegen. Würde ihr das jetzt auch noch fehlen, dass diese sie wegen ihrer Unfähigkeit, nass macht.
 

Keine Minute später mit der Angelrute wieder auf dem Deck landen und diese, vorsichtig an die Reling anlehnen. Würde sie es für heute nicht noch einmal ausprobieren wollen und mit verschränkten Armen hinter dem Rücken, zur Seite treten.

„Willst du nicht mehr?“

Bei der Frage zu Penguin schauen und schwach ihren Kopf schütteln.

„Nein, ich denke, ich schau euch heute einfach nur zu. Bevor ... bevor ich sie doch noch kaputt mache, oder etwas anderes anstelle“, hauchend erklären und dabei mit jedem Wort noch leiser werden.

„Das ist doch bescheuert. Komm, wir versuchen es zusammen.“

„Aber ...“

„Kein aber und jetzt komm“, unterbricht er sie und deutet auf die Stelle vor ihm und nach einem Blick zu Ikkaku, die aufmunternd lächelt, setzt sie sich langsam in Bewegung.

„Wir machen es jetzt zusammen, halt die Angel genau dort fest und dieses Mal nicht wieder los lassen ...“
 

*
 

Mit dem Rücken an der Reling des Bugdecks gelehnt stehen, beobachtet er eine der Möwen über ihm und geht in Gedanken seine nächsten Schritte durch, als er von einem hellen Lachen unterbrochen wird.

Und welches ihm eine Gänsehaut beschert, und gewiss keine Unangenehme, wie er sich schüttelnd, eingesteht.

Sich umschauen, wissen wollen, wer da so lacht, doch es eigentlich nur ihr kleiner Gast sein kann, geht er zur anderen Seite des Decks und schaut auf das Heckunterdeck herunter und zieht zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe.

Sieht er nur noch, wie ein zappelnder Fisch von Shachis Gesicht herunter fällt und wenn er sie die Szene so anschaut, kommt er zu dem Schluss, dass Liv, die hochrot im Gesicht ist und die sich mit Penguin eine Angel teilt, diesen beim Heraufholen, direkt dem anderen ins Gesicht geklatscht haben muss. Was auch das Lachen dieser und Ikkakus erklären würde.

Und sich selber ein Schmunzeln nicht verkneifen können.

Scheint sich ihr kleiner Geist ja gut zu amüsieren und sich auch mit dem ein oder anderen schon zu verstehen.

Und was ihm ein wenig beruhigt, hatte er auf Grund ihrer doch recht bescheidenen sozialen Interaktionen, der letzten Jahrhunderte, so seine Bedenken. Doch wenn er sie das Schauspiel anschaut, scheinen diese unbegründet zu sein und mit Sicherheit sagen können, dass Ikkaku da nicht ganz unbeteiligt dran ist.

„Käpt´n!“, wird er jedoch mit einem Mal bei dem Anblick gestört und sich mit einem seufzen, zu Bepo umdrehen, der gerade auf ihn zugelaufen kommt.

„Was ist?“

„Die Insel ist in Sichtweite.“

„In Ordnung, ich komme sofort“, sagen und sehen, wie sein Navigator daraufhin hektisch nickt und zurück zur Brücke läuft.

Selber sich wie eben schon, noch einmal an die Reling anlehnen und den vieren für einen Moment beim Angeln zuschauen, wobei sein Augenmerk bei Liv liegt und die sich dieses Mal alleine ans Angeln wagt. Und dabei deutlich ihre Unsicherheit mit der Rute sehen können, als sie diese ausholt und den Harken ins Meer wirft.

Doch genauso ihr Lächeln sehen, als sie es geschafft hat und bei dem Anblick selber leicht vor sich hin schmunzeln müssen.

Sich wahrlich darüber wundern, mit wie wenig man der Kleinen eine Freude bereiten kann. Sei es wie jetzt, ein geglückter Wurf mit der Angel, der Kajüte oder dass er sie hier sein lässt. Und sich unweigerlich zu fragen anfangen, wie sie die letzten Jahrhunderte gelebt hat, überlebt hat. So gänzlich allein, ohne mit jemanden sprechen zu können, mit dem Wissen, dass es noch sehr viele Jahrhunderte genauso weiter geht. Und nicht drumherum kommen, sie dafür auf eine Art zu Bewundern.

Hätte nicht jeder so eine lange Zeit der Isolation ohne Schaden überstanden und bei der nächsten Gelegenheit, sie darauf ansprechen werden. Würde er zu gerne Wissen, wie sie das gemacht hat. Und doch, so gerne er den vieren weiterzusehen möchte, wendet er sich mit einem Seufzen von dem Anblick ab und geht Bepo hinterher.
 

*
 

Zusammen mit Ikkaku und den anderen auf dem Deck stehen und darauf warten, das Law das okay gibt, dass sie von Board gehen können, welcher sich jedoch noch leise mit Bepo unterhält und dabei ihren Blick über die Insel schweifen lassen und welche ihr nur zu gut bekannt ist. Und die ihr allein vom Anblick und ihren Erinnerungen an diese, eine Gänsehaut verpasst.

„Schade, das wir nicht länger als bis heute Abend bleiben. Die Stadt sieht schon interessant aus“, hört sie Ikkaku neben sich sagen, und zu dieser schauen.

„Hmm, an sich ja. Aber sei froh, wenn du sie nicht betreten musst“, sagen und Ikkakus fragenden Blick sehen, welcher von ihr zu der Insel und wieder zurückgeht.

„Warum? Ist etwas mit der Insel nicht in Ordnung? Wenn ja, musst du das dem Käpt´n sagen, Liv.“

„Nein, das ist es nicht. Es ist nicht gefährlich oder etwas in der Art. Ihr könnt ruhig an Land gehen“, beruhigt sie die Schwarzhaarige neben sich und seufzt dann leise auf.

„Was ist es dann? Es muss ja schon echt was schlimmes sein, wenn selbst jemand wie du, dem nichts anhaben kann, diese nicht betreten will.“

„Schlimm ist Ansichtssache. Ähm ... weißt du, wofür die Insel bekannt ist?“

„Nein.“

„Auf der Insel wird ein einzigartiger Stoff hergestellt. Weder wird dieser jemals nass, selbst wenn man ins Meer fällt nicht, noch kann er reißen oder verbrennen. Doch das schlimme an der Insel ist, wie dieser gewonnen wird“, fängt sie an zu erklären und sieht im Augenwinkel, wie sich noch ein paar andere aus der Crew zu ihr und Ikkaku gesellt haben und zuhören. Darunter auch Law und bei seinem Blick in stocken geraten.

Mag sie es so gar nicht, wenn alle Aufmerksamkeit auf ihr liegt, und jetzt schauen sie zwanzig Augenpaare neugierig an.

„Sag schon, Liv. Was ist auf der Insel?“, will ihr Käpt´n mit Nachdruck wissen und sich daraufhin diesem mit einem Seufzen zuwenden.

„Spinnen. Es gibt hier eine seltene Spinnenart, dessen Netze benutzt werden, um daraus diesen Stoff herzustellen.“

„Spinnen?“, hakt er nach und worauf sie seufzend nickt.

„Ja, es sind keine gewöhnlichen Spinnen, ansonsten hätte ich es gar nicht angesprochen. Sondern haben diese die Größe einer Hauskatze, teilweise sogar noch größer und sie bewegen sich frei auf der Insel. Hinzukommt ...“, erklärt sie auf seinen skeptischen Blick, welcher jedoch schnell zu einem Verstehenden wird. Und sie vermuten lässt, dass er genauso wenig Lust darauf hat, diesen Tieren zu Begebenen.

„Was?“, hakt er nach.

„Sie kuscheln gerne. Sie lieben ihre Menschen auf der Insel, genauso deren Besucher und zeigen es auch, in dem sie sich auf die Brust oder Rücken setzten und mir ihren Beiswerkzeugen, zu streicheln anfangen.“

Mit jedem Wort was sie sagt sehen, wie die Gesichter der Piraten bleicher werden und Ikkaku neben sich vor Ekel anfängt zu schütteln und über ihre Arme und Nacken zu fahren beginnt. Und es sehr gut nachvollziehen können.

Ging es ihr damals genauso und auch jetzt wieder das Gefühl haben, als würde etwas auf ihr herumkrabbeln.

Auch wenn dies gewiss nicht geht.

„In Ordnung ...“, fängt Law an und von ihr zur Insel schauen, nur um dann schwer aufzuseufzen.

„Ich kann mir gut Vorstellen, dass ihr auf diese Erfahrung keine Lust habt. Geht es mir genauso. Doch wir brauchen Ersatzteile für die Tang und Vorräte. Wir müssen also auf diese Insel. Und bevor das Jammern los geht, Uni, Clione und Jean Bart, ihr kümmert euch um den Proviant. Ikkaku, Shachi und Han, ihr besorgt die nötigen Ersatzteile. Alle anderen Bleiben an Board und gehen ihren eigentlichen Aufgaben nach.“
 

„Ich will nicht!“, hört sie Ikkaku neben sich klagen, kaum das Law zu Ende gesprochen hat und welche mit Abscheu zur Insel schaut. Und auch wenn ihr die Schwarzhaarige leidtut, ist sie selber ganz froh, nicht von Boardgehen zu müssen, auch wenn etwas Bewegung, mehr als sie auf der Tang bekommt, mal ganz nett wäre.

„Augen zu und durch“, versucht sie die andere etwas aufzumuntern, doch an deren Blick sehen, dass sie damit keinen wirklichen Erfolg hat.

„Das wird schon“, noch murmeln, als Ikkaku widerwillig und mit hängendem Kopf zu Han geht, welcher schon zusammen mit Shachi wartet und dabei genauso einen Blick drauf haben, wie Ikkaku.

„Liv!“, Law nach ihre Rufen hören und sich damit endgültig von der Schwarzhaarigen abwenden, welche sie mit panischem Blick umschaut, kaum dass sie einen Fuß an Land gesetzt hat und damit zu ihrem Käpt´n schweben.

„Ja?“

„Ich bezweifle, dass du auf der Insel Kräuter sammeln gehen wirst, daher kannst du erst einmal machen, was du willst.“

„Hmm ist gut“, murmeln und merken, wie sie wieder in ihre typische Unsicherheit zurückfällt, sobald sie mit Law alleine spricht und in seine Augen schaut. Augen, welche sie jedes Mal aufs Neue nervös machen und nichts dagegen tun können.

Außer ihren Körper versuchen, ruhig zu halten, damit dieser nicht unkontrolliert herum gleitet.

„Ich habe dir ...“, fängt Law an zu sagen, als sie mit einem Mal, einen lauten und spitzen Schrei hören, welcher eindeutig von Ikkaku kommt und daraufhin zusammenzucken und zur Insel schauen.

„Spinne“, murmeln und im Augenwinkel sehen, wie Law sachte nickt und tatsächlich etwas bleich um die Nase wird.

Scheint ihr Käpt´n genau wie die meisten, eine natürliche Abneigung gegen diese Krabbelviecher zu haben und was ihn auf eine gewisse Art, sympathischer und Menschlicher macht.

„Ich hoffe für sie, dass sie die Ersatzteile schnell zusammenbekommen.“

„Hmm“, stimmt er ihr zu und wendet sich mit einem Seufzen von der Insel wieder ab und ihr zu.

„Was ich noch sagen wollte“, greift er seinen Satz von gerade wieder auf, wobei im Hintergrund ein weiter Schrei von einem anderen Crewmitglied erklingt, doch sich dieses Mal nicht davon ablenken lassen, spricht er weiter.

„Ich habe dir im Behandlungsraum, einen Schrank frei gemacht. Dort kannst du deine Kräuter und alles weitere reinstellen.“

„Oh ... ist gut. Ähm ... dann sollte ich vielleicht damit anfangen. Hab ja genug in meiner eigenen Sammlung“, murmeln und sein zustimmendes Nicken sehen.

„Mach das. Vielleicht kann Penguin oder ein andere dir dabei helfen.“

„Hmm ... ich frag ihn mal“, sagen und sich dabei nach dem Piraten umschauen und welcher zusammen mit anderen auf der anderen Seite des Decks auf dem Boden sitzt und Karten spielt.

„Du kannst natürlich auch mitspielen“, schlägt Law ihr vor, welcher ihrem Blick gefolgt ist und diesen daraufhin überrascht anschauen.

„Geht das den? Und was ist mit den Kräutern?“

„Natürlich geht das. Die Kräuter laufen uns nicht davon. Es wird noch genug Momente geben, wo dir keiner eine Aufgabe gebe kann und du Zeit dafür hast. Und so lange du in deinem Vorrat alles nötige hast, sollte man diese benötigen ...“, seiner Erklärung lauschen und daraufhin unschlüssig zu Penguin schauen.

Würde sie schon gerne mit den anderen mitspielen, doch auch Law nicht enttäuschen.

„Ich mach dir einen Vorschlag“, fängt er, mit einem seufzen an und worauf sie wieder zu ihm heraufschaut.

„Spiel ein paar Runden mit und dann kümmerst du dich um die Kräuter. Du hast bis zum Abendessen mehr als genug Zeit.“

„Hmm, okay“, dem zustimmen, worauf er mit einem letzten Nicken zu ihr, sich auf den Weg ins innere der Tang macht und sie zu Penguin und den anderen herüber schwebt.

„Hi Liv, willst du mitspielen?“, will dieser auch so gleich wissen, als er sie bemerkt und was ihr ein schüchternes Lächeln und nicken entlockt und sich daraufhin zu den Männern auf den Boden setzt.

Und dabei ein Gefühl verspüren, welches sich angenehm und warm anfühlt.
 

*
 

Erschöpft von dem Tag und seinen vielen Eindrücken, welche so neu und erschreckend zu gleich sind, liegt sie auf ihrem Bett, in ihrem eigenen Zimmer. Vollgefuttert mit den Fischen, die sie und Penguin am frühen Abend noch gefangen hatten, und die Uni einige Zeit später, zu einer Köstlichkeit weiterverarbeitet hat. Und von der nicht ein Krümel übrig geblieben ist und noch einmal gedanklich dafür danken, dass sie nicht in der Lage ist, zuzunehmen.

Mit schläfrigen Blick den Nachthimmel über sich betrachten und den sie zusammen mit Ikkaku, die nach den ganzen Spinnen, dringend etwas Ablenkung brauchte, eben noch angebracht hat.

Ist ihr dieser Anblick lieber, als das graue und kalte Metall, aus dem die Tang überwiegend besteht und ein Gähnen nicht aufhalten können. Was sie schon ein bisschen wundert. Immerhin hat sie seit über dreihundert Jahren nicht mehr geschlafen, geschweige den, Müdigkeit empfunden und jetzt gerade sehr viel dafür geben, einschlafen zu können. Träumen zu können. All die Eindrücke von heute, so verarbeiten zu können.

Doch wissen, dass das nicht möglich ist und mit einem tiefen und schweren seufzen, sich in ihrer Kajüte umschauen und welche sie eben mit der Schwarzhaarigen zusammen angefangen hat, einzuräumen. Dabei so einiges aus ihrer Tasche geholt haben und wobei Ikkaku große Augen gemacht hat. Denn würde man bei der Größe der Tasche nicht davon ausgehen, dass sich dort so viele Sachen drin befinden und es ihr daraufhin erklärt haben. Sachen, von denen sie kaum noch wusste, dass sie diese überhaupt besitzt. Doch nun ist sie froh darüber und betrachtet unteranderem ihre kleine Muschelsammlung auf dem Regal, neben ihrem Schreibtisch.

Muscheln in allerhand Größen, Formen und Farben. Manche nicht größer als zwei, drei Zentimeter, andere dafür so groß, dass sie diese nur mit beiden Händen greifen kann.

Und natürlich ihre Bücher. Bücher über Bücher und keine Ahnung haben, wo sie diese alle lassen soll und wahrscheinlich die hälfte davon, wieder in ihre Tasche tun werden, in welcher noch einmal genauso viele sind.

Doch waren diese in den letzten Jahren ihre Hauptbeschäftigung und sie nicht missen wollen.

Sich dann jedoch wieder aufsetzten und zu ihren Schreibtisch schauen, auf dem sie ihre Schreibutensilien hingelegt hat und überlegen, ob sie mit dem Aufschreiben der einzelnen Pflanzen anfangen soll, als es an ihrer Tür klopft.

Verwundert, wer sie um diese Zeit noch aufsucht, ist es schon Schlafenszeit, bittet sie denjenigen herein und schaut nicht schlecht, als Law in ihr Zimmer kommt und sich im ersten Moment überrascht umschaut.

Unsicher, ob sie es nicht mit dem Umgestalten etwas zu wortwörtlich genommen hat, ist der Nachthimmel über ihrem Bett nicht der Einzige, schaut sie den Käpt´n an.

„Hast dich schon eingerichtet, wie ich sehe.“

„Hmm etwas. Ikkaku hat mir geholfen. Dachte, dass ihr das nach den ganzen Spinnen gut tut“, hauchen und dabei auf die Stapel an Bücher schauen, die überall auf dem Boden herumstehen und die sie noch wegräumen muss.

„Defintiv“, stimmt er ihr mit mehrmaligen Nicken zu.

„Du verstehst dich gut mit ihr und auch Penguin, was?“

Schüchtern lächeln, als er die beiden erwähnt, nicht sie sachte.

„Sie sind alle sehr nett zu mir. Das ... das habe ich so ehrlich gesagt nicht erwartet.“

„Warum?“

„Weil ich ein Geist bin, vielleicht? Menschen lehnen das, was sie nicht verstehen oder erklären können, meistens mit Angst und Vorurteilen ab.“

„Die Crew, aber nicht. Oder hat jemand was gesagt?“

Auf seiner Frage hin ihren Kopf schütteln, worauf er mit einem zufriedenen Ausdruck im Gesicht nickt und sich an den Türrahmen lehnt.

„Gut. Ähm ... mehr wollte ich auch eigentlich gar nicht. Außer, du hast noch etwas?“

Ihren Kopf schütteln und Law schüchtern anschauen, welcher sich mit noch einem letzten Blick in ihrer Kajüte umschaut, ehe er sich ihr wieder zuwendet.

„Gut ... dann sehen und morgen wieder.“

„O ... okay. Ähm ... dann bis morgen ... Käpt´n“, murmeln, worauf er mit einem letzten Nicken zu ihr, ihre Kajüte wieder verlässt und, wie sie hören kann, in seine nebenan geht.

Noch einen Moment auf die geschlossene Tür schauen, hätte sie nicht gedacht, dass Law noch einmal nach dem Essen zu ihr kommt, doch dann seufzend ihren Kopf schütteln und sich hinlegen.

Würde sie sich nun doch etwas ausruhen, die Rezepte und Pflanzen aufschreiben, kann sie auch noch morgen und damit das kleine Nachtlicht neben ihrem Bett ausschalten und ihre Augen schließen.

Seinen Platz wert sein

Ein paar Tage später, irgendwann in den frühen Morgenstunden, wie spät es genau ist, kann sie nicht sagen, doch ist die Sonne nicht einmal aufgegangen, verlässt sie ihre Kajüte und schwebt langsam zum Gemeinschaftsraum.

Hat sie sich genau wie die Tage davor auch schon, wieder mehr als genug in der Nacht ausgeruht und einfach nicht mehr auf ihrem Bett liegen bleiben können.

Und auch wenn Law meinte, sie sollte nicht in der Nacht durch das U-Boot geistern, braucht sie jetzt einen Tee und frische Luft, dieses Nichtstun einfach nicht mehr aushalten. Und da sie bisher nicht wieder untergetaucht sind, würde sie das nun ausnutzen und es sich auf dem Dach der Tang bequem machen und der Sonne beim Aufgehen zuschauen.

Doch kaum durch die Tür zum Gemeinschaftsraum durch geflogen, sieht sie Licht in der Küche brennen und hört Geräusche, als würde dort jemand sich etwas zu essen machen.

„Na nu“, hauchen und sich wundern, dass außer ihr schon oder noch jemand wach ist und langsam zur Küchentür schweben und dabei ihre Hand verfestigen, so dass sie die Tür aufdrücken kann. Will sie demjenigen ja keinen Schreck verpassen, in dem sie wie sonst, einfach im Raum auftaucht. Und als sie Uni in seiner Kochkleidung sieht, welcher schon fleißig am Werkeln ist, bleibt sie stehen und murmelt ein halblautes, „Gu ... Guten Morgen.“

Hätte sie nicht gedacht, dass der Koch schon so früh auf ist, doch macht es Sinn. Immerhin würden in knapp zwei Stunden, zwanzig hungrige Mäuler am Tisch sitzen und etwas zum Frühstück haben wollen.

„Oh ... Guten Morgen Liv. Du bist aber schon früh auf“, begrüßt er sie, als er auf ihren Gruß hin, mit einem leichten Zusammenzucken sich zu ihr umdreht.

„Hmm, kann doch nicht schlafen“, ihn daran erinnern, was ihn mehrmals schnell nicken lässt.

„Stimmt, da war ja was. Ähm ... kann ich etwas für dich tun?“

Ihren Kopf schütteln und ihm ansehen, dass er gut unter Stress steht und ihn daher nicht länger aufhalten wollen.

„Nein, ich ... ich wollte mir nur einen Tee machen und dann aufs Dach“, ihr hiersein erklären und hoffen, dass sie ihn damit nicht zu sehr stört.

„Okay, bedien dich ruhig.“

„Danke“, hauchen und damit zum Wasserkocher schweben und diesen einschalten. Dabei nicht drumherum kommen, Uni immer mal wieder kurz bei seiner Arbeit zu beobachten und zu bewundern, dass er das alles so hinbekommt.

Würde sie nicht einmal ein Drittel davon schaffen, geschweige den, in der Schnelle und Menge.

Und während sie ihm so dabei zuschaut, nebenbei das kochende Wasser in eine Tasse gießen und etwas von dem losen Tee in diese geben, etwas für sich feststellen.

„Ähm Uni?“, schüchtern Fragen, worauf dieser sich von der Pfanne ab- und ihr zuwendet.

„Hmm?“

„Könntest du ... also ... es mir beibringen? Das ... das Kochen, meine ich“, bittet sie ihn zögernd und worauf sich sein Blick für einen Moment weitet, ehe er sich der Pfanne wieder zuwendet und den Inhalt umrührt.

„An sich schon. Was kannst du den bisher Kochen?“

„Ähm ... ich ... ich kann ein Reh auseinandernehmen und zubereiten. Aber ich glaube nicht, dass es das ist, oder?“, hauchend zugeben, dass sie so überhaupt keine Ahnung davon hat und seinen zweifelnden Ausdruck sehen, mit dem er sie betrachtet.

„Du ... du musst nicht, wenn es nicht geht“, murmeln und enttäuscht ihren Blick senken, während sie sich innerlich selber eine Idiotin schimpft, als sie sein schweres Seufzen hört und ihren Kopf wieder ein Stück anhebt.

„Frag den Käpt´n ob er es erlaubt, wenn ja, bringe ich es dir ab morgen früh bei.“

„Was wirklich?“, nachfragen und sein schiefes Grinsen sehen, während er ihr zunickt.

„Klar, warum auch nicht? Etwas Hilfe schadet mir genauso wenig, wie, es dir beizubringen. Aber frag erst den Käpt´n.“

„Mach ich und ... danke Uni“, sich bei ihm bedanken und freuen, dass er es tun will und dabei von einem Ohr zum anderen lächeln.

„Schon gut und jetzt raus hier. Dein Tee ist schon lange fertig.“

Sich das nicht zwei Mal sagen lassen, nickt sie ihm mit einem dankbaren Lächeln zu und steigt nach oben, direkt durch die Decke und weiter zum Dach der Tang und wo sie es sich gemütlich macht.

Und genau richtig, denn sieht sie schon die ersten roten Strahlen der aufgehenden Sonne.
 

*
 

Noch leicht schlafgetrunken betritt er den Gemeinschaftsraum, welcher bis auf Uni leer ist und der gerade dabei ist, den Tisch zu decken.

„Morgen“, brummt er seinem Koch entgegen, dabei zur Küche einbiegen. Benötigt er ganz dringend einen Kaffee, andernfalls würde er den Morgen wohl nicht überleben. Dafür hat er die Nacht, zu schlecht geschlafen.

„Oh morgen Käpt´n“, wird er zurückgegrüßt und mit einem Handwink, dass er diesen gehört hat, die Küche betreten und sich eine Tasse mit dem schon fertigen Kaffee auffüllen.

„Käpt´n“, hört er Uni nach ihm fragen und seufzend, einen kleinen Schluck des heißen Kaffee´s nehmen, ehe er die Küche wieder verlässt.

„Hmm?“

„Liv hatte mich eben gefragt, ob ich ihr das Kochen beibringen kann, von mir aus gerne. Meinte jedoch, das sie erst dich fragen soll.“

„Hmm, von mir aus. Wenn du die Zeit und Lust dazu hast“, dem zustimmen und doch etwas überrascht darüber sein, dass sie von sich aus, nach einer Aufgabe sucht. Zumal Ikkaku ihr ja eigentlich auch das ein oder andere zeigen wollte.

„Wo ist sie?“

„Auf´m Dach.“

Uni kurz zunicken und sich dann mit einem seufzen auf dem Weg nach draußen machen.

Würde er mit dem Geistermädchen sprechen müssen. Kommt es ihm gerade so vor, als versuche sie mit allem Mittel, sich nützlich zu machen, sich bloß keine freie Zeit lassen.

Die Tür nach außen aufdrücken und die frische Luft tief einatmen, blinzelt er gegen die aufgehende Sonne entgegen und blickt dann hoch zum Dach und wo er sie mit einer eigenen Tasse in der Hand sitzend vorfindet.

„Liv!“, nach ihr rufen, worauf sie erschrocken zusammenzuckt und sich hektisch beginnt, umzuschauen, bis sie ihn entdeckt hat.

„Oh gu ... guten Morgen“, hört er sie leise sagen und dabei sehen, wie sie langsam zu ihm herunter geschwebt kommt.

„Morgen. Uni sagte mir gerade, dass er dir das Kochen beibringen soll“, kommt er gleich zum Punkt und sieht, wie sie zustimmend mit einem schüchternen Blick nickt.

„Hmm, er sagte, ich soll dich fragen ob das in Ordnung ist.“

„An sich ja. Aber warum willst du das? Hast du nicht schon genug andere Dinge zu tun? Ich meine, Ikkaku wollte dich unter ihre Fittiche nehmen, dazu deine Kräuter und das Spionieren, wenn es nötig ist.“

Ihren immer unsicher werdenden Blick sehen, als er das sagt und worauf sie am Ende, sich auf die Lippe beißend, auf dem Boden schaut.

„Ich ... ich will mich einfach nur nützlich machen. Es ... es kommt mir falsch vor, ähm ... den halben Tag nichts zu tun. Dazu noch die Nacht, in welcher ich nichts machen kann. Du ... du erlaubst mir, hier zu bleiben und ... und“, erklärt sie stockend und ihm dabei kaum anschauen können.

Sich seufzend über den Nacken reiben, hat er sich so etwas in der Art schon gedacht und das Geistermädchen vor sich betrachten, welches regelrecht danach schreit, einen Platz und Sinn für ihr Dasein und Hiersein zu finden.

Selbst wenn es bedeutet, dass sie von einer Aufgabe zur nächsten hetzt.

Doch was nun mit ihr machen? Sollte er ihr das Erlauben, würde es früher oder später darauf hinauslaufen, dass irgendeine Sache liegen bleibt oder nicht richtig ausgeführt wird. Und das ist auch nicht Sinn der Sache.

Einen tiefen Atemzug nehmen, lässt er seinen Blick über sie auf das Meer schweifen, als ihm, jedenfalls für den Moment, eine ganz passable Lösung einfällt.

„In Ordnung, du darfst ihm beim Frühstück machen helfen. Aber nur dabei. Das sorgt dafür, dass du wenigstens ab den frühen Morgenstunden dich nicht mehr langweilen musst, hast jedoch den Tag und die restliche Nacht für die anderen Dinge frei. Und Liv ...“, stoppt er und wartet, bis sie ihn anschaut und als es so weit ist und er ihren verunsicherten Blick sieht, ihre Frucht vor Dingen, die er weder benennen noch Nachvollziehen kann und daraufhin, seine nächsten Worte mit bedacht wählen.

„Du bist jetzt ein Teil dieser Crew. Dein Platz ist hier auf der Tang und nur, weil es bisher noch keine Möglichkeiten gegeben hat, deine Fähigkeiten als Geist zu benutzen, heißt es nicht, dass dein hiersein, sinnlos ist, oder du es nicht verdient hast. Denke allein an gestern. Du warst die Einzige von uns, die das mit den Spinnen gewusst hat. Ohne deine Informationen hätte es auch anders ausgehen können. Also glaub nicht, dass du nutzlos bist, oder du es nicht verdienst hast, hier zu sein, nur weil du aktuell nichts zu tun hast. Es wird noch genug Tage geben, wo du dir wünscht, dich langweilen zu können. Und jetzt komm, das Frühstück ist schon lange fertig“,zu ihr sagen und hoffen, das irgendwas richtig davon war, ist das überhaupt nicht seine Stärke, andere mit Worten aufzumuntern.

Doch als er in ihr Gesicht schaut, in ihre Augen und welche mit einem leichten Strahlen, in die seine Schauen, glaubt er schon, dass es das Richtige war und mit einer seitlichen Kopfbewegung, ihr sagen, dass sie mitkommen soll.

Braucht er jetzt ganz dringend, einen neuen Kaffee, ist seiner mittlerweile kalt und etwas zu essen, wäre auch nicht schlecht und damit, gefolgt von Liv, zurück in den Gemeinschaftsraum gehen.
 

*
 

„Teil der Crew, dein Platz ist hier“, murmelt sie die Worte leise vor sich her, welche ihr Law heute Morgen überraschenderweise gesagt hat. Und was sie in dem Moment freute, musste sie diese scheinbar hören. So unsicher und fehl am Platz, wie sie sich gefühlt hat. Gerade weil sie, seit sie hier ist, noch keine wirkliche Aufgabe hat, abgesehen von der, um die er sie gebeten hatte. Und welche mehr auf langzweit ausgelegt ist, als ihr wirklich jeden Tag etwas Zutunzugeben.

Und auch wenn er sagte, es sei in Ordnung, wenn sie nichts zu tun hat, fühlt sich das lange noch nicht richtig an, auch wenn die anderen aus der Mannschaft scheinbar keine Probleme damit haben.

Wenn sie diese so wie jetzt, sich auf dem Deck sonnen und langweilen sieht oder wie Penguin und Shachi, Angel.

Schwer seufzend, ihre Beine weiter anziehen und in den wolkenfreien Himmel schauen, versucht sie das durcheinander in ihrem Inneren zu sortieren. Law´s Worte sich zu Herzen nehmen und versuchen zu akzeptieren, dass es wohl nicht immer etwas für sie zu tun gibt.

„Hi, was machst du den alleine auf dem Dach?“, hört sie Ikkaku überrascht fragen, welche vom Deck zu ihr heraufschaut.

„Ich glaube ... meinen Platz und Wert finden“, antworten und ihren verwirrten Gesichtsausdruck daraufhin sehen und leise seufzen.

„Deinen Platz und Wert? Dein Platz ist hier bei uns, jedenfalls jetzt und in Zukunft und dein Wert ... Dein Wert als Geist oder Lebewesen?“

„Ähm ... ich glaube beides“, murmeln und damit zu ihr heruntersteigen. Soll sich die andere ihretwegen nicht den Nacken kaputt machen, wenn sie so lange nach oben schaut und vor ihr zum schweben kommen.

„Hmm, dein Wert als Geist sind zum Beispiel deine Erfahrungen und Wissen über dieser Welt. Und der als Lebewesen? Sollte es nicht so sein, gerade weil man ein Lebewesen ist, dass sein Leben selber der Wert ist? Das Leben ist wertvoll und damit auch das verbundene Lebewesen. Und überhaupt, was sollen diese seltsamen Gedanken? Zweifelst du an dir oder was ist los?“

Ikkakus Blick auf ihre Frage hin leicht ausweichen und mit ihren Schultern zucken, was die andere seufzen lässt.

„Ich komme mir halt etwas nutzlos vor. Ihr alle habt eure Aufgaben nur ich nicht und ich frage mich halt, was ich hier soll und ob es richtig ist, dass ich hier bin“, der Schwarzhaarigen erklären und im Augenwinkel ihr verstehendes Nicken sehen.

„Hmm, verstehe. Aber der Käpt´n hat dir doch eine Aufgabe gegeben oder nicht?“

„Hmm, schon. Doch ist das nichts, womit ich mich den ganzen Tag beschäftigen kann.“

„Verstehe, dir ist also langweilig. Deswegen dieser verrückte Gedanke ... gut, lass mich dich etwas fragen“, fängt sie an und sich neben sie stellen, so dass sie beide auf das Deck schauen können.

„Sieht das für dich so aus, als würde es einen von den Männern interessieren, ob sie rund um die Uhr etwas zu tun haben oder nicht? Oder ob sie es verdient haben, hier zu sein? Also ich glaube nicht“, erklärt sie ihr und dabei ihren Blick folgen und sehen können, was sie damit meint. Liegt doch ein Großteil der Mannschaft faul auf dem Deck herum und lässt sich die Sonne auf den Pelz brennen.

„Ich verstehe was du damit sagen willst und auch Law hatte heute morgen so etwas ähnliches gesagt, doch ...“

„Er hat es dir schon gesagt und dann hockst du trotzdem bedrückt auf dem Dach? Also wirklich, Liv. Du und ich, wir beide hauen uns jetzt dort vorne am Bug auf eine Decke und tun nichts und das ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, oder nur daran zu denken, wir wären es nicht wert hier zu sein oder müssten uns den Platz verdienen. Und jetzt komm und keine widerworte“, kommt es streng von Ikkaku, sie gar nicht erst aussprechen lassen und an ihrem Blick sehen können, dass sie das genauso meint und sich mit einem zaghaften nicken, auf die Unterlippe beißen und dieser dann zögerlich folgen.

In Gedanken sich selber immer wieder sagen, dass es in Ordnung ist und sich mit einem letzten Blick zu den dösenden Männern, neben Ikkaku auf dem Boden setzten und zum Schluss hinlegen.

„Na geht doch und jetzt, genieße einfach nur das schöne Wetter, den Wind, das Rauschen des Wassers und vergiss irgendwelche Arbeiten und Aufgaben. Die laufen uns nicht davon.“

Und mit diesen Worten von der Schwarzhaarigen, welche mit geschlossenen Augen und offenem Overall neben ihr liegt, es ihr gleichtun und wirklich nicht mehr daran denken, ob sie es nun Wert ist oder nicht, ihre Augen ebenfalls schließen und anfangen, das Nichtstun, einwenig zu genießen.
 

*
 

„Geht doch“, murmeln, dabei Liv und Ikkaku von der Tür zum Inneren der Tang beobachten und leise seufzen.

Hat er deren Gespräch eben nur durch Zufall mitbekommen, doch ist er froh, dass Ikkaku ihr mehr oder weniger das Gleiche gesagt hat wie er am Morgen und hoffen, dass es damit nun gut ist.

Kann er kein ruheloses Geistermädchen gebrauchen, sondern eines, das weiß, was sie hier soll und sich dessen bewusst ist.

Immerhin ist er Chirurg und kein Psychiater, der ihr dabei hilft, ihre Minderwertigkeitskomplexe zu beheben. Muss sie diese schon selber in den Griff bekommen, er und die anderen können dabei nur unterstützend wirken.

Und sich damit und einem leisen seufzen, von den beiden Frauen abwenden und nun selber anfangen, die Ruhe und das gute Wetter zu genießen anfangen.

Würde es noch früh genug neue Probleme geben und sich damit an die Reling anlehnen und seine Augen schließen. Wissen, das Bepo oder Hakugan ihn wecken, sollte irgendwas passieren.
 

*~*
 

Von den zerkleinerten Kräutern aufschauen, als ihr kleiner Wecker auf dem Tisch klingelt, streicht sie sich seufzend eine Haarsträhne aus ihrer Stirn und stellt den kleinen Krachmacher aus.

„Schon wieder morgen“, murmeln und dabei auf die Uhrzeit schauen, welche ihr sagt, dass sie in einer halben Stunde in der Küche sein muss.

Daher die kleine Sichel mit denen sie die Kräuter zerhackt, zur Seite legen, wobei ihren Blick über die schon fertige Creme und Phiole gleiten lassen und welche sie später in das Behandlungszimmer bringen wird. Doch jetzt ist erst einmal das Frühstück dran und sich einmal der länge nach strecken, bevor sie zum Ausgang ihres Raumes fliegt und wenige Sekunden später, aus ihrer Tasche gleitet, welche mitten auf dem Boden in ihrer Kajüte liegt. Nur um dann, wie jeden Morgen in der vergangenen Woche, ihre Schürze zur Hand nehmen, die auf ihrem Bett liegt und sich auf dem Weg in die Küche machen.

Zwar hat sie noch etwas Zeit, bis Uni kommt, doch hat sie sich in den letzten Tagen angewöhnt, vor ihm da zu sein und schon einmal alles vorzubereiten und sich weiter die Rezepte einzuprägen, welche er ihr extra aufgeschrieben hat und die es hier regelmäßig gibt. Und auch wenn es im Moment nicht viel ist, was sie tut, ist es in Ordnung.

Hat sie dank Law und Ikkaku verstanden, dass es ihrer Selbstwillen schon wert ist, dass sie hierbleiben und leben darf.

Ein Teil der Crew sein darf und sich jeden Tag aufs neue Vornehmen, ihr Bestes zu geben und mit diesen Gedanken den Gemeinschaftsraum betreten und verwundert anhalten, als sie ihren Käpt´n an einem der Tische sitzen sieh und dabei eine dampfende Tasse in der Hand hält.

„Gut ... guten Morgen Käpt´n“, leise sagen, worauf er seinen Kopf gerade so zu ihr dreht, dass sie ihm in die Augen schauen kann und bei seinem Anblick die Stirn runzeln. Schaut er alles andere als gut aus und näher zu ihm herüberschweben.

„Morgen“, haucht er leise entgegen und allein am Klang seiner Stimme hören, dass etwas nicht stimmt.

„Dir ... dir geht es nicht gut“, dass offensichtliche aussprechen, worauf er jedoch nur abwinkt und einen Schluck des Tees nimmt, welcher sich in seiner Tasse befindet.

„Hmm, das ist nichts. Solltest du dich nicht lieber ans Frühstück machen?“, lenkt er von sich ab, doch schüttelt sie verneinend ihren Kopf.

„Und dich krank hier sitzen lassen? Kommt ... kommt nicht in frage“, bestimmen, es jeden Falls versuchen und sich schon wundern, woher sie auf einmal den Mut hat, so mit Law zu sprechen. Bekommt sie sonst keinen gerade Satz in seiner Gegenwart heraus, so nervös wie er sie immer wieder macht und das, wo sie jetzt seit fast zwei Wochen auf der Tang ist. Und sich eigentlich an seine Nähe gewöhnt haben sollte. Doch statt das es besser wird, wird es gefühlt schlimmer.

„Ganz schön mutig heute, hmm?“, ist es ihm wohl ebenfalls aufgefallen und merken, wie sie genau wie sonst auch, errötet, sich dieses eine Mal jedoch zwingt, ihn weiterhin anzuschauen. Auch wenn der Blick in seine Augen, ihren Puls deutlich erhöht.

„Und ... und wenn schon. Dir geht es nicht gut“, murmeln, dabei zum Ende hin leider werden und merken, wie ihre gewohnte Nervosität, zusammen mit dem Herzklopfen, das sie neuerdings in seiner Nähe bekommt, hervorkommt.

Sein Kopfschütteln, genau wie das feine Lächeln auf seinen Lippen sehen, während er sie belustigt anschaut, doch beachtet sie dies nicht. Jedenfalls es versuchen.

„Es ist nichts. Wahrscheinlich nur etwas Falsches gegessen. Vielleicht der Fisch, den Shachi und Jean Bart gestern gefangen haben. Du kannst also ruhig in die Küche gehen. Der Tee hilft.“

„Hmm“, noch nicht ganz davon überzeugt, blickt sie ihn noch einen Moment an, wobei sie es nicht verhindern kann, dass ihre Wangen erneut erröten, als er ihren Blick, mit einem Schmunzeln erwidert und sie sich dabei gegenseitig in die Augen schauen und er sie damit völlig aus dem Konzept bringt.

„In ... in Ordnung. Aber wenn ... wenn es schlimmer wird, ... ich ... ich habe noch ein paar Kräuter die ... helfen“, stockend hauchen und sich von Law abwenden und zur Küche schweben, wobei sie, wäre sie ein Mensch und kein Geist, den Türrahmen mitgenommen hätte. Gehorcht ihr Körper gerade so gar nicht auf sie und sich erst einmal einen Moment sammeln müssen. Und sich nicht erklären können, was das gerade bitte war. Warum sie mit einem Mal so reagiert.

Ist sie es zwar schon gewohnt, dass ihr Körper in seiner Nähe nur schwer zu Kontrollieren ist und sie gerne durch Objekte oder Wände gleitet, doch das gerade ...

Dazu ihr viel zu schnell schlagendes Herz und ihre Hand über dieses legen, und an ihren Fingerspitzen das Schlagen spüren können.

„Seltsam“, murmeln und mit Mehrmaligen ein und ausatmen, versuchen ihren Puls wieder zu beruhigen, dabei nach einer Tasse greifen. Würde ihr ein Tee wahrscheinlich nun ebenfalls ganz guttun und ihre Nerven beruhigen.

„Was ist seltsam?“, kommt es mit einem Mal von hinter ihr und auf Grund ihrer eh schon brach liegenden Nerven, die Tasse im hohen Bogen in die Luft werfen.

Mit vor Entsetzen geweiteten Augen, dieser in der Luft nachschauen und welche direkt auf Uni zuhält und ihre Augen zukneifen, als es so ausschaut, als würde er diese direkt abbekommen.

„Herr Gott Liv. Was bist du den heute so flatterig?“, ihn sie tadeln hören und eines ihrer Augen wieder öffnen und sehen, dass er die Tasse ohne weiteres gefangen hat.

„Ent ... entschuldige bitte“, hauchen und ihre Schultern hängen lassen.

„Willst du mir vielleicht sagen, warum du mich mit einer Tasse abwirfst?“

Erröten als sie daran denkt, was der Auslöser ist und kopfschüttelnd ihren Blick senken.

„Eigentlich ... nicht“, nuscheln und ihn von unten schüchtern anblicken und dabei sein Grinsen sehen, was ihr auf unerklärliche Weiße, nicht ganz geheuer ist. Ist es, als würde er ihr damit sagen, dass er den Grund ganz genau weiß.

„Schon klar ... So, ich würde sagen, du machst dir deinen Tee fertig und setzt dich in den Gemeinschaftsraum und kommst wieder runter. Ich bereite in der Zeit alles zu. So fickerig wie du gerade bist, kann ich dich nicht wirklich gebrauchen“, und ihr damit die Tasse auf die Anrichte neben sie stellen.

„Ist gut“, dem notgedrungen zustimmen und wissen, dass er nicht ganz unrecht damit hat und sich dann endlich, der Tee Zubereitung widmen.

Und als dieser nach wenigen Minuten fertig ist, mit einer weiteren Entschuldigung an Uni, die Küche verlassen und sich zu Law an den Tisch setzten, welcher sie verwundert anschaut.

„Hilfst du ihm heute nicht?“

Ihren Kopf schütteln und sich dann hinter ihrer Tasse verstecken, hofft sie, dass er nicht nach dem Grund fragt und ihre Augen zusammenkneifen, als sie sieht, wie er seinen Mund gerade öffnet, als die Tür zum Gemeinschaftsraum aufgeht und Ikkaku in den Raum gestolpert kommt.

Und bevor sie oder Law etwas sagen können, hören sie nur noch ein leises, „Käpt´n ... hilfe“, von ihr, bevor sie ihre Augen verdreht und nach vorne kippt.

Dabei gar nicht so schnell vom Stuhl aufspringen können, wie Law schon an ihrer Seite ist und die Schwarzhaarige auffängt, bevor diese auf den harten Boden aufschlägt.

„Was ... was ist mit ihr?“, wissen willen und zu den beiden Herüberschweben und sehen, wie schwer die andere atmet und am Schwitzen ist.

„Sie hat hoches Fieber. Liv schau nach ob auch andere krank sind. Ich kümmere mich derweilen um Ikkaku“, gibt er ihr den Befehl und hektisch nicken und sich umgehend auf dem Weg machen.

Dabei hoffen, dass es nur die Piratin erwischt hat und nicht noch mehr erkrankt sind, wobei ihr Law wieder einfällt und welcher ebenfalls recht mitgenommen ausschaut.

„Bitte lass es nichts ernstes sein ...“, hauchen und die erste Kajüten öffnen und welche zu Penguins und Shachis Zimmer führt und zu den beiden Piraten schauen, welche in ihrem jeweiligen Bett liegen ...



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