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Blood Moon

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Na dann, schließen wir das gute Ding hier mal ab, oder? Eigentlich wollte ich das ja zu Valentinstag bereits machen, weil es da zeitlich gut gepasst hätte, aber da kam mir dann zu viel privater Kram dazwischen und ich hab mich entschieden, allgemein etwas zurückzutreten, und nur mehr zu schreiben, wenn es mich wirklich antreibt. Tja und jemandes rote Lippen haben mich in den letzten zwei Wochen ziemlich angetrieben, außerdem die schöne Vorstellung, heute am 07.05. oder aber auch erst am 05.07. das spezielle KonoAka Kapitel hochzuladen, hat mich schon recht gereizt^^

Ich möchte hier aber vorab auch ein paar Fan-Comic-Strips teilen, die mir erst Konoha in diesem Aufzug schmackhaft gemacht haben und der Grund dafür sind, dass es erst ein so tiefsitzender Headcanon wurde, dass so etwas mal passiert. Somit geht ein Teil-Credit eindeutig an die Künstlerin, deren X/Twitter-Account aber leider nicht mehr existiert :(

1, 2, 3, 4 und 5

Ach und ich stelle hier auch gleich zwei meiner OCs vor. Beide sind recycelte OCs für das One Piece Universum. Gemeinsam mit Jhu (die man aus dieser FF kennen könnte) bilden die drei mein Trio Infernal <3 Vielleicht fällt euch ja was auf ;) Komplett anzeigen

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Red Lips are for Kissing


 

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t h e r e w e g o

w i t h y o u r m i x e d s i g n a l s

a n d m y o v e r t h i n k i n g

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“Also, wenn einer von uns einen Rock tragen kann, dann ist es Saru. Ich mein, guckt euch mal diese langen Beine an!”, hörte Konoha die Stimmen seiner Klassenkameraden in Zustimmung auf der anderen Seite der provisorischen Wand sprechen. Er selbst strich sich gerade den Rock der Schuluniform seiner Schwester glatt. Die weiße Bluse war unter den Bund gesteckt und schmiegte sich angenehm an seinen Oberkörper. Die langen Haare der Perücke, die er dank Bokutos großem Mundwerk nun tragen musste, hingen ihm locker über die Schultern und gaben seinem Gesicht etwas, das nach seinem Hervortreten nun für Revidierung des eben noch Gesagten und Bestätigten sorgte.
 

Konoha fühlte sich wie das letzte Einhorn, so wie die Jungs aber auch Kaori ihn anstarrten. Er zog das Band für die Schleife hinter seinem Rücken hervor. “Ich kann das nicht binden. Könnte mir bitte jemand helfen?”, fragte er und Kaori machte einen Schritt nach vorne. “Steht dir wirklich gut”, sagte sie und nahm ihm das Band ab. Die Jungs verfielen in Getuschel und kicherten angeregt. Sarukui nickte ihm mit seinem sanften immer fröhlichen Lächeln zu während Kaori das Band unter dem künstlichen Haar an Konohas Hals entlang durch zog, es vorsichtig unter den Kragen fummelte und die Enden mit ruhigen Fingern über dem obersten Knopf der Bluse zusammenführte.

Die Situation war schon etwas unangenehm für ihn, weil er einem Mädchen noch nie so nah gewesen ist wie in diesem Moment. Da half es auch nichts, dass sein Herz jemand anderem gehörte.
 

“Kons und Kaori sehen aus wie Schwestern”, gluckste Bokuto plötzlich. Er war gerade von seinem eigenen Stand, den er mit Washio aufgebaut hat, abgezweigt und konnte es sich nicht nehmen lassen, den Versteigerungsstand von Sarukui und Komi zu begutachten. Komi organisierte das Ganze, Sarukui gehörte zum Inventar. Genauso wie Konoha, der auf die Meldung hin nur die Augen verdrehte.
 

“Schade, dass Akaashi, Onaga und Anahori nicht hier sind, um das zu sehen” - “Die haben Unterricht”, antwortete Konoha, denn die Drittklässler wurden für ihre Vorbereitungen freigestellt. “Sie werden es noch früh genug sehen”, kicherte Komi und klatschte zufrieden in die Hände. Auch als noch zwei andere Jungs ihres Jahrganges hinter der Wand hervor traten und einfach nur anbetungswürdig aussahen. Einer ging direkt mit Konoha in die Klasse, er hatte von Haus aus langes blondes Haar und trug die Mädchenuniform, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Konoha wollte beinahe der Mut verlassen. Der zweite Junge, er war in Bokutos Klasse, machte einen sehr unbegeisterten Eindruck. Wie Konoha beim Umziehen erfahren hat, hat er eine Wette verloren und steckte nun hier fest. Konoha wusste also, dass allein diesem Umstand zufolge schon eine Hand voll Mitschüler Geld für ihn setzen würden.
 

“Ich werde für dich bieten”, sagte Bokuto plötzlich und legte seinen Arm um Konoha. “Achso? Gefällts dir so gut?”, fragte Konoha mit seinem wiedergefundenen Mut. Nicht etwa, weil Bokuto ihm den gemacht hätte, aber weil er seinen Kapitän nun damit aufziehen konnte. Vielleicht. Bokuto sah auch wirklich ertappt aus und ruderte erst einmal wild und groß mit den Armen, bevor er seine Antwort gab. “Naja… nein, ja nein, also hat schon was, nur ich stehe auf Mädchen aber… ich will nicht, dass niemand für dich bietet.” Mit jedem Wort verengten sich Konohas Augen mehr und seine Augenbraue begann nervös zu zucken. “Ach wirklich? Und es liegt nicht daran, dass dir eine gewisse Ähnlichkeit nicht entgangen ist und, dass du die Eier nicht hast, das Original nach einem Date zu fragen?”, traf Konoha genau ins Schwarze. Ein Glück für Bokuto, dass sich Kaori gerade noch mit Sarukui unterhielt. “Sag das doch nicht so laut! Was, wenn sie dich hört?” Die Ruderbewegungen der Arme sahen mehr nach den ersten Flugversuchen eines Eulenbabys aus.

Konoha sah am Volleyballkapitän vorbei, sich noch einmal bestätigend, dass er nichts angestellt hatte. “Alles gut. Sie hat nichts gehört und jetzt beruhig dich”, sagte er und die Ruderbewegungen wurden sachter, langsamer und die Arme hielten schließlich inne.
 

“Hast du da drunter eigentlich -” woooosh!
 

Eine schallende Ohrfeige fegte durch die provisorische Umkleide. Direkt darauf klebten Konohas Finger so an und in Bokutos Wangen, dass dieser schmerzwinselnd um Entschuldigung bat. Besonders deutlich war er nicht und er hatte auch immer noch seine Hand an Konohas Rock, den er wie aus Reflex nicht losgelassen, sondern fester daran gezogen hat.

“Ja, Bokuto, ich trage darunter normale Shorts und ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deine Griffel da weg nimmst”, zischte Konoha und ließ erst los, als Bokuto auch losgelassen hat. In dem Moment machte ihr Größenunterschied absolut nichts aus. Konoha konnte furchteinflößend sein! “Sorry, Dude… war neugierig”, schmollte der Kapitän. Konoha seufzte. “Und grob und unerhört!” Zum Glück wurde die gerade kippende Stimmung durch einen weiteren Gast gewendet.
 

“Hey! Habt ihr Bokuto ge- Woooow”, genauso plötzlich wie Bokuto stand nun Washio beim Versteigerungsstand, eindeutig auf der Suche nach besagtem Abgängigen, aber noch deutlicher hingerissen von dem Anblick, der sich ihm hier so bot.

“Nicht so hetero, wie du dachtest, hm?” Komi war direkt neben ihn gesprungen und stieß ihm mit dem Ellenbogen unsanft in die Seite, aber Washio reagierte kaum. Etwas abwesend schob er den Arm des Liberos beiseite und sah von einem der Jungs zum anderen.
 

Sarukui hatte wirklich seine langen Beine als besonderen Bonus. Zu Konohas Missgunst, wurde er nicht in eine Perücke gezwungen, was ihm erlaubte, mit seinen Wangenknochen die Verkleidung als eben solche deutlich zu machen. Akio, Konohas Klassenkamerad gab einen Hüftschwung zum Besten, der ein angetanes “Hips don’t lie” und ein Pfeifen forderte. Über Mr. Unbegeistert schmunzelte er. “Irgendwann ist der Nachmittag vorbei”, sagte er zu ihm, aber die Aufmunterung kam gar nicht gut an. Dafür wurde Washios Blick bei Konoha schüchtern. Seine eh schon nicht besonders kantigen Gesichtszüge wurden durch die Langhaarperücke nur noch mehr abgerundet und als Kaori einen Lippenstift zückte und Konoha die vollen Lippen anmalte, verstummte der große Mittelblocker vollends.

“Muss das sein?”, fragte Konoha aber machte dennoch, wie ihm die Managerin mit den Lippen deutete, um den Lippenstift gut zu verteilen. Selbst den Kussmund machte er aus Reflex nach und Kaori nickte stolz.

“Oh ja, das muss sein”, sagte sie und zwinkerte ihm frech zu. “Und ihr macht euch jetzt gefälligst wieder auf den Weg zurück zu eurem Stand”, stamperte sie Bokuto und Washio weiter.
 

“Ich will jetzt kein Spielverderber sein, liebste Kaori, aber hast du nicht auch noch einen Stand zu betreuen?”, fragte Akio. Kaoris Augen verengten sich. Das blonde Naturtalent hob umgehend die Hände zur Verteidigung. “Mein ja nur, du darfst gerne länger bleiben und uns bewundern”, sagte er mir einem kessen Augenaufschlag.

Konoha seufzte.

“Und was sollen wir eigentlich genau machen? Wie läuft das jetzt ab?”, fragte er schließlich Komi und Sarukui, die sich den ganzen Spaß erst eingebildet haben.
 

“Ach ja”, begann der Kleinste im Bunde und erklärte den Ablauf, während Kaori zu ihren Klassenkameradinnen ging, die neben Yukies Onigiri-Stand für flüssige Erfrischung sorgen sollten. Immerhin machten so viele Mitmachangebote hungrig und durstig. Alkohol gab es auf dem winterlichen Oberschulfest der Fukurodani natürlich nicht. Dafür musste man auf verbotene Weise sorgen.
 

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Akaashi wusste seit einiger Zeit, dass er nicht an Mädchen interessiert war. Kein bisschen. Er half Kaori und Yukie gerne aus, wenn es darum ging, etwas für das Team zu organisieren oder auch, wenn sie schwer zu tragen hatten. Das machte auch Konoha und genau das war der springende Punkt. Nach einem halben Jahr im Volleyballteam hat er realisiert, dass er auf Jungs stand. Auf Konoha, um genau zu sein, und da machte er sich selbst nichts vor, nur allen anderen.

Zu ihrem ersten gemeinsamen Halloween-Spaziergang zu dem Shrine, hat Akaashi seinen heimlichen Wunsch auch das erste Mal zu Worten geformt. Als Gebet an die Götter. Still in seinem Kopf mit dem Entzünden eines Räucherstäbchens.

So schnell wie Konoha danach mit Bokuto aufgeschlossen hatte, war für Akaashi klar: Sie hatten nicht denselben Wunsch und er würde immer im Schatten des Kapitäns stehen. Wie hätte es auch anders sein sollen? Bokuto war wundervoll. Er war groß, talentiert, hatte diese starken Oberarme und die strammen Schenkel und er? Akaashi dachte lange nicht, dass er Konoha bieten konnte, was dieser sich wünschte.
 

Bis sie zu Halloween im letzten Jahr ihr ganz besonderes Abenteuer hatten und er es nach wochenlangem auf sich Einreden gewagt hat, mit Konoha zu flirten.

Nur, dass er dessen Reaktion nicht richtig deuten konnte.

Konoha war immer nett und respektvoll. Dass der Universalspieler auch eine flirty Seite hatte, hat Akaashi schon öfter beobachtet. Für Konoha war es natürlich, Akaashi hat sich für diesen einen besonderen Anlass vorbereitet und dann war das Selbstbewusstsein wieder flöten gegangen.

Über Wochen. Es war zum Verrücktwerden, denn Bokuto hat sie beide ja schon quasi als angehendes Pärchen geoutet und dann hat er selbst zu oft den Moment verpasst. Oder etwas anderes kam dazwischen.

Und dann trat die weißhaarige Pest in sein Leben und Akaashi schämte sich dafür, dass er das Mädchen in Gedanken so nannte. Das war unfair, denn sie konnte nichts für seinen Frust.

Aber sie, so ein Mädchen vom Itachiyama Institut, und Konoha hingen auffällig oft zusammen. Allen Anschein nach überschnitt sich ihr Schulweg. Auch Akaashis Weg überschnitt sich zu einem großen Teil mit dem von Konoha, aber Akaashi war immer früher unterwegs, weil er ein strebsamer Schüler war und überpünktlich. Immerzu.

Konoha hingegen hatte kein Problem damit, wenn er exakt mit dem Lehrer die Klasse betrat. Nur zum Training war er stets sehr pünktlich und hatte ein Lächeln für Akaashi übrig. Irgendwann erwiderte er es nur noch mit einem Seufzen, doch über den Jahreswechsel hat er entschieden, dass er nicht gegen ein kleines Mädchen verlieren würde. Denn ja, sie war ziemlich klein und das wirkte sich auch auf Konohas Haltung aus, zumindest, wenn die beiden zusammen waren.
 

So auch als Akaashi nach dem Unterricht endlich in die Richtung des Schulhofes gehen konnte, um zu sehen, was die Drittklässler vorbereitet hatten.

An Bokuto kam er nur schwer vorbei, weil ihm dieser von seinen Stemmfortschritten erzählen musste und Akaashi war immer höflich. Er hätte einen reiferen älteren Schüler nie einfach so stehen lassen können oder ihm gar ins Wort fallen, um sich aus der Atmosphäre zu ziehen. Da war er Yukie sehr dankbar drum, dass sie dem Kapitän ein Onigiri ausgeben wollte. Mit einer knappen Verneigung verabschiedete er sich von den beiden Drittklässlern und musste ein paar Meter weiter hinter dem Stand von Komi und Sarukui erkennen, dass Konoha wieder die bekannte geneigte Haltung hatte.

Akaashi blieb stehen und atmete tief ein.

Die beiden lehnten nicht ganz deutlich erkennbar an der Holzhütte, aber es war sofort aufgefallen, dass Konohas Haare länger waren, wie viel länger konnte Akaashi nicht ausmachen, denn es wurde verdeckt. Aber die Art und Weise, wie es um Konohas Gesicht fiel, wollte ihm gefallen.

Dennoch hat er schnell entschieden, einfach an ihnen vorbei zu gehen und die Runde abzuschließen, um sich bei Yukie auch etwas zu essen zu holen, aber dann hörte er die erlösenden Worte: “Bis dann, Kori”

Akaashis Schritte wurden langsamer. Seine Finger machten sich selbstständig und drückten die Kuppen nervös auf die Handballen. Seine Daumen pikierten die Zeigefingerknöchel. Die Gedanken rasten. Sollte er umdrehen und ihn ansprechen? Oder sollte er später einfach nur bieten und Kori den Hauptgewinn wegnehmen? Und wenn er ihn ansprach, wie sollte er es machen? Hatte er überhaupt genug Geld, um jemanden vom Itachiyama Institut auszustechen? Die Schülerinnen und Schüler dort kamen alle aus wahnsinnig gutem Haus.
 

“Akaashi?” Tja, da nahm ihm Konoha die Entscheidung ab. Akaashi drehte sich zu ihm um und erblickte zum ersten Mal den kompletten Aufzug. Kraftausdrücke, die er niemals nie in den Mund genommen hätte, überfluteten seine Gedanken und er erkannte in diesem Moment unweigerlich: Nein, er stand nicht allgemein auf Jungs und besonders auf Konoha. Er stand durch und durch auf Konoha. Egal, was dieser trug, egal, wie lang seine Haare waren, egal, ob seine Lippen betont waren oder nicht und egal, wie er sich identifizierte und wie er dies in Zukunft jemals tun würde. Akaashi stand auf Konoha. Aber Akaashi stand auch seinen Mann, immerhin hat er sich hierfür vorbereitet.

“Ich wusste, dass dir das stehen wird”, sagte er und verschwieg, dass er sein gesamtes Taschengeld bereits fest verplant hatte und zwar eigentlich bereits als die Idee des Versteigerungsstandes an ihn herangetragen wurde.
 

“Danke, Kori meinte auch, ich muss mich nicht verstecken, aber irgendwie… will ich gerade nichts mehr als das”, sagte Konoha und lachte etwas verhalten. Er war selbstbewusst, aber das hier war nun doch eine Nummer größer. “Die Blicke von den anderen Jungs sind ganz schön verwirrend”, begründete er die Fluchtwünsche und griff sich an den Rockbund, um von dort eine Zigarette und ein Feuerzeug hervorzufummeln. Nicht besonders ladylike, wie Akaashi empfand. Das sah man wohl auch seinem Blick an, denn Konoha hielt inne, bevor er sich den Giftstängel anzündete. “Stört es dich?”, fragte er. Akaashi zuckte mit den Schultern. “Willst du dir wirklich damit den Lippenstift versauen?”, fragte Akaashi, als hätte er bereits zig andere Ideen, wie das effektiver ginge und auch so, als würden sie mit Konohas Vorstellungen übereinstimmen. “Außerdem ist es ungesund”, gab er bei, was ihm schon viel ähnlicher sah. Konoha schmunzelte, so wie es ihm ähnlich sah.

“Du hast wohl recht”, sagte er und steckte sich die zwei Dinge wieder an den Rockbund. “Gib es lieber her, dann läufst du nicht in Versuchung”, schlug Akaashi mit ausgebreiteter Hand vor. “Tu dir keinen Zwang an”, sagte Konoha und deutete an, Akaashi solle sich nehmen, was er wollte. Aber im Grunde wollte er nicht die Zigarette und auch das Feuerzeug nicht. Er wollte auch nicht jetzt an so eine Stelle fassen, aber noch weniger wollte er sich verunsichern lassen, also waren seine Finger schnell an Konohas Rockbund. Erst als er die Beute in seine Hemdtasche steckte, merkte er, dass er die Luft angehalten hat. An Konohas Blick erkannte er, dass er sich wohl zu viel Zeit gelassen hat. Oder war es genau richtig? Die Gefühle gingen mit ihm durch: Neugier, Aufregung, Scham, Nervosität.
 

“Danke, dass du so auf mich achtest”, sagte Konoha. Da war auch wieder dieses spannende Funkeln in den Augen des Älteren, das Akaashi eine gewisse Sicherheit gab. Das Akaashi sagte, er läge nicht so falsch und er könnte einen Move machen.
 

“Konoha! Nicht rumflirten! Heb dir das für gleich auf!”, unterbrach Komis Stimme den kurzen Moment, in dem für Akaashi alles möglich war. Konoha seufzte, verdrehte die Augen aber schenkte Akaashi einen festen Blick. “Wir sehen uns später?”

Akaashi nickte. Er spürte, wie Konohas Finger seinen entwichen und realisierte erst da, dass er nach der Hand gegriffen hatte oder war es von Konoha ausgegangen? Sein Körper fühlte sich ganz seltsam an. So wie er sich immer nur bei Konoha fühlte. Kribbelig, schwach und gleichzeitig, als könnte er die ganze Welt umarmen.
 

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Im Viertelstundentakt wechselten die Jungs um den Platz neben Komi.
 

Der Stand war auf einem Holzplateau aufgebaut und zierte als verkleidete Bude Plakate mit Herzchen, hübschen Mädchenillustrationen, die das gewisse Etwas hatten (Bart, kein Bart, kurze Haare, lange Haare aber immer schmale Hüften und breite Schultern), aber auch Schattengestalten und Fragezeichen. Außerdem der Standnummer 7-5 für den fünften Stand in der siebten Reihe.
 

Und Komi saß davor auf einem ausrangierten Barhocker. Neben ihm auf einem eben so sporadisch erhaltenen Hocker saß gerade Akio und antwortete auf Komis Fragen.
 

“Was ist bei einem Date mit dir drinnen?”, war die erste Frage nach der obligatorischen Vorstellung. “Also mit mir hat man einen tollen Gesprächspartner, wenn man Nautik mag. Ich würde mit ihm oder ihr zum Hafen gehen ins Schifffahrtmuseum. Händchenhalten ist gerne drinnen, alles weitere wird sich geben.” - “Also bist du sowas wie ein Pirat?”, fragte Komi, doch Akio empörte sich. “Niemals! Ich wäre Matrose!” Ein lauter Pfiff kam aus den paar Leuten um den Stand.
 

Das Interview ging weiter über Akios Hobbys, das neben der Schifffahrt noch den Fußballclub beinhaltete, etwas, wofür man den Drittklässler ja auch bereits kannte, weiter über sein Sternzeichen und sein Lieblingsessen. Dann präsentierte er seine Uniform, die er von seiner Schwester ausgeliehen hat, und wechselte mit Konoha ab.
 

Konoha machte hier zwar nicht aus Überzeugung mit, er wurde aber auch nicht dazu gezwungen und hat sich von Sarukui und Komi überreden lassen. Vielleicht nicht ganz so intensiv, wie diese es erwartet hätten.

“Akinori Konoha aus der 3-3, Allrounder im Volleyball-Team und seines Zeichen Single. Welche Hobbys hast du sonst so, die man teilen könnte?”, fragte Komi. Er machte sich in der Rolle des Entertainers wirklich gut und Konoha fühlte sich in dieser Situation auch um einiges besser, als er es bei jemand anderes aus seinem Jahrgang wohl gemacht hätte.

“Ich spiele Klavier und mag klassische Musik, also entweder ist man hier auf einer Wellenlänge oder beim Gegenteil, wenns darum geht, Bokuto in den Griff zu bekommen”, lachte er verhalten. Akaashis Magen drehte sich um. Einerseits fühlte es sich wie der Wink des Schicksals an, dass er ebenfall seit der Grundschule Klavier spielte, auf der anderen Seite verpasste es seinem Herz einen Stich, als Bokuto erwähnt wurde.

Für Komi wirkte das wie ein Stichwort, denn: “Oh, wenn wir schon von ihm sprechen, hast du nen Typ? Also auf was stehst du besonders?”, wurde weiter gefragt. Konoha stockte für einen Moment. Sein Blick fiel ins Publikum und traf umgehend Kori, die ihm einen Daumen und einen Geldschein hoch deutete.

“Ich hab keinen Typ, es muss einfach klicken. Aber wenns ein Junge wäre, dann wär das ziemlich toll”, sagte er. Sein Blick zog über Kori weiter. Tuscheln ging reihum, auch eher unschöne Worte waren zu hören, dass Konohas Finger sich regelrecht in den künstlichen Haaren verfingen. Aber Komi lenkte ein. “Hmm, das ist wohl etwas, das noch nicht alle wussten”, sagte er. Konoha nickte und Akaashi erstarrte, weil Konoha wahrlich in diesem Moment den Blick auf ihm hat weilen lassen.
 

“Ja ich… ich dachte, wenn ich schon in so einem Aufzug hier sitze und am Ende ein Date mit mir rausspringen soll, dann hätte ich gerne auch was davon”, erwiderte er. Es war deutlich herauszuhören, dass das mit dem Selbstbewusstsein etwas kippte, auch je unruhiger das Tuscheln wurde. “Also, was würdest du dann machen mit einem deiner Mitschüler oder auch jemanden von ner anderen Schule. Ich seh hier ja genug Gesichter, die nicht zu uns gehören”, sagte Komi. Akaashi hat Kuroo und Kenma vorhin nicht unweit gesehen. Kuroo hatte so einen durchtriebenen Grinser auf den Lippen, dass nur noch diese hysterische Lache fehlte, aber vermutlich lag es an Kenmas Handdruck, dass der Nekoma-Kapitän noch still blieb.

Gerade aber sah Akaashi nur Konoha und er erkannte auch, dass dieser den Blick nicht von ihm abwandte, als er zu seiner Antwort überging.
 

“Ich würde gerne mit ihm noch die anderen Stände ansehen, gemeinsam was trinken und, wenn es passt, würde ich gerne seine Hand halten und sehen, wohin es geht. Gerne noch bis in die Nacht, wo man am Fluss sitzen könnte, und wo ich zeigen kann, was wir in den Physikstunden letztens noch über Astronomie gelernt haben, falls wir nen Lückenfüller brauchen”, sagte er und sah bei den letzten Worten zurück zu Komi. Der fasste das Date in kurzen Worten zusammen und ließ Konoha abtauschen.
 

Als sie alle durch waren und das Interview zwischen Komi und Sarukui fast schon wie deren Date rüberkam, wurde das Publikum angehalten, Gebote zu setzen. Per Zettel in eine Box, die Komi noch vor Abend Einbruch auswerten und die Gewinner küren wollte.

Ein ganz schreckliches System, wie Kuroo kurz darauf neben Akaashi hervorhob. Akaashi haderte noch mit sich, vor allen vorzutreten und sein Gebot abzugeben, da war das Nekoma-Pärchen an ihn herangetreten.

“Ich mein, du kannst hoch pokern und zahlst mehr, für was, was du billiger haben könntest, wenn du aber zu geizig bist, fehlts dir vielleicht nur um 100 Yen und das wäre fatal. Nicht wahr? Kaashi?” Kuroo stupste ihn mit dem Ellenbogen an und sprach genau das an, was ihm durch den Kopf ging. Nur, dass billig nicht das Wort war, was er dachte. Konoha und kein Date mit Konoha würde je billig sein.

“Es ist Akaashi”, besserte er den Älteren aber erst aus und kreuzte kurz die Augen mit Kenma. “Kuroo ist ein Idiot, aber er steht auf billige Dates”, sagte Kenma und zuckte mit den Schultern. Es hat ihm nie etwas ausgemacht, dass sie nicht in feine Restaurants gingen oder auf eine große Veranstaltungen. “Hey! Du lässt das hier so klingen, als wäre ich um jeden Cent geizig! Ich denk dabei doch nur an dich. Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst. Wenn du willst, geb ich auch mal richtig viel Geld für dich aus”, protestierte Kuroo sofort. Kenma seufzte. “Lass stecken und hol mir lieber nen Apfelkuchen bei Yukie”, schlug er vor. Kuroo nahm umgehend an. Er bot ihm auch an, einen ganzen Kuchen und nicht nur ein Stück zu kaufen, aber Kenma lehnte ab und Akaashi blieb vorerst alleine zurück.

Demnächst würde Komi die Interview-Reihe noch einmal führen, dass auch die Besucher, die von den anderen Ständen neugierig wurden und mitbieten konnten. Zeit also für Akaashi, alles auf eine Karte oder eher einen Zettel zu setzen.
 

“Du solltest dir schon bewusst sein, was er dir wert ist”, sagte plötzlich eine Stimme neben ihm, die er eigentlich nicht mochte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, aber just in dem Moment wurde ihm eine Sache ganz bewusst. Konoha hat gesagt, er wünsch sich ein Date mit einem Jungen. Rasch sah er zu Kori. “Du bist ein Mädchen”, kam es unüberlegt über seine Lippen. “Wow… du gehörst ja wirklich zu den ganz Klugen”, sagte sie mit einer Welle von Sarkasmus. Akaashi ärgerte sich darüber, dass ihm das einfach rausgerutscht war. “Aber was tut das zur Sache?”, wollte Kori wissen. Akaashi sah zwischen ihr und Komi hin und her. Eigentlich wollte er nur hin, seinen Taschengeldcount abgeben und dann am besten zu Bokutos und Washios Stand gehen und sich von der puren Muskelkraft der Jungs ablenken lassen.

“Nichts vermutlich, ich dachte nur… Ihr seid Freunde, nicht wahr?”, fragte er. Kori schmunzelte. “Nun ja, wir sind schon ein bisschen mehr als das”, sagte sie mit einem Zwinkern und wieder wurde Akaashi unruhig und nervös wegen diesem Mädchen. Kori wusste aber auch ganz genau, wie sie die Situation gerade am besten auskosten konnte. Sie wartete, während Akaashi versuchte, sich von einem aberkomischen Gedanken, eines seltsamen Pärchens, das nun einen Jungen für einen Dreier suchte, abzubringen. So schätzte er Konoha nicht ein. Für sowas und auch nur für das Gespräch darüber wollte er kein Geld ausgeben.

“Aki ist mein Cousin”, sagte Kori schließlich. “Meine Familie ist noch nicht so lange hier, seit dem geh ich aufs Itachiyama Institut und Aki kümmert sich um meinen Anschluss und so. Total nett von ihm oder?”, fragte sie, aber Akaashi war so erleichtert über die erste neue Information, dass er dem Weiteren gar nicht recht folgen konnte. “Ja, total nett”, sagte er abwesend. Dann hörte man nur noch die bunte Geräuschkulisse. Solange bis Kori Akaashi gegen den Oberarm boxte: “Und? Wie viel gibst du für meinen süßen Cousin aus?”, fragte sie mit einem wissenden Blick. “Was?”, japste Akaashi ertappt. Kori streckte nun auch die Hand wegweisend aus, dass Akaashi nach vorne zu Komi ging und sich einen Zettel nahm.
 

“Mit dem Geld können wir sicher was Tolles mit dem Volleyballclub machen”, sagte Komi aufmunternd, ein paar hunderte Yen mehr zu notieren. Aber Akaashi versteckte seine Nummer deutlich genug vor ihm. Da ließ er sich nun nicht reinreden. “Wird Sakazuki-san nicht auch was für den Fußballclub haben wollen?”, fragte er. Aber Komi winkte ab: "Wenn es gut läuft, kann Akio gerne was haben, aber das ist Sarus und mein Stand, wir entscheiden”, sagte er und nahm den Gebotszettel entgegen.

“Wow! Akaashi! Da hast du ja echt ne Latte gesetzt”, sagte er überrascht und lockte damit Sarukui an. “Was für eine Latte?”, fragte er gleich und schielte über Komis Schulter. Da dieser noch auf dem Barhocker saß, gab das Ganze nicht mal so ein lächerliches Bild, wie es der Größenunterschied der beiden erahnen ließ. “Hey, posaunt das bitte nicht so rum”, nuschelte Akaashi in seinen unsichtbaren Bart hinein. Sarukuis Augen drohten gleich herauszufallen. “Wie viele Monate Taschengeld sind das? Da hast du doch den Großmutterfonds auch dazu gelegt, oder?", fragte er. Akaashi presste die Lippen aufeinander. “Also… ist es zu viel?”, fragte er, ohne genauer auf Sarukui einzugehen. Akaashi war nicht aus schlechtem Haus. Er bekam ein gutes Taschengeld, verdiente sich aber nebenbei durch Nachhilfe auch noch etwas dazu. Nun ja, und alles, was er seit Oktober bekommen hat, hat er beiseite gelegt und heute Morgen in seine Brieftasche gepackt.

“Ach nicht doch, das ist genau richtig”, sagte Komi und zwinkerte Akaashi wohlwollend zu. Sein Blick ging zu Sarukui, der bestätigend nickte. “Er freut sich sicher, dass er dir so wichtig ist”, sagte er und löste ein nervöses Kribbeln in Akaashis Bauch aus. Der große Angreifer hatte ja recht. Konoha war ihm sehr wichtig und deswegen war ihm wichtig, dass niemand anderes das Date mit ihm gewann. Vor allem an diesem Tag, wo Konoha in diesem Outfit steckte und - Akaashi schämte sich für diesen Ausdruck in seinen Gedanken - zum Anbeißen aussah. Manchmal kam eben auch der vernünftigste junge Mann nicht aus seiner Haut heraus.
 

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“Akaashi hat für Konoha mehr ausgegeben, als die drei Höchstbietenden für Akio gemeinsam!” Komi war nach der Auslosung vollkommen außer sich. Er stand mit Sarukui und den Ergebnissen bei Yukie und Kaori. “Aber am meisten wurde sicher für mich bezahlt! Komi wills mir nicht sagen, aber ich glaub, er hat seine Pokemon Sammlung dafür ausgegeben, dass ich nicht mit irgendwem hier abhängen muss. Er ist mein Held”, sagte Sarukui und und legte beide Hände von hinten auf Komis Schultern. “Ich kann ja nicht zulassen, dass hier jemand ausnutzt wie kurz dieser Rock ist, da kommt man nur auf dumme Ideen”, verteidigte Komi und legte den Kopf zurück Sarukuis Oberkörper.
 

“Und wo sind Akaashi und Konoha jetzt?”, fragte Yukie, während sie sich ein weiteres Onigiri gönnte. “Spazieren?”, fragte Komi und sah durch die Runde. Sarukui summe zustimmend und auch Kaori schien davon überzeugt.

“Shirofuku! Da musst mehr verkaufen, als du isst!”, rief Yukies Standkamerad aus der provisorischen Küche hervor. “Du könntest mir auch helfen”, rief sie zurück. Ihre freie Hand fummelte geschickt zu einer weiteren Reisleckerei und versteckte diese in ihrer Schürzentasche. “Geh doch lieber auch mal ne Runde und feuer deinen Volleyballfreund an”, wurde sie umgehend rausgestampert. Kaori sprach sich auch mit ihrer Kollegin ab und so machten sich die vier auf den Weg zum Armdrückstand.
 

“Ob Iwaizumi-san von der Aoba Johsai schon dran war?”, fragte Kaori neugierig, weil sie wusste, dass er für Bokuto wohl der stärkste Herausforderer sein würde. “Ich glaube, das hätten wir schon gehört”, sagte Yukie mit ruhiger, fast schon müder Stimme und vertilgte im nächsten Moment das gemopste Onigiri. “Ich glaube, dass das jetzt ne gute Zeit ist, immerhin mussten die doch erst anreisen und könnt ihr euch vorstellen, wie anstrengend es sein muss, das mit Oikawa zu tun?” Komi sah die drei anderen an, die ihm nur zustimmend zunicken konnten. Und er sollte recht behalten.
 

Genau zur rechten Zeit kamen sie beim Armdrückstand an und beobachteten, wie Oikawa Iwaizumi gut zusprach, dass dieser die Herausforderung annahm. Die brauchte er natürlich nicht, aber er genoss es auch einmal, dass er nun im Mittelpunkt stehen konnte und Oikawa sich ein bisschen wie so ein Cheerleader verhielt. Und zwar für ihn. “Also Iwa-chan, volle Konzentration, das ist deine Chance”, sagte der Brünette, aber Iwaizumi verdrehte die Augen. Sich gegen den Kosenamen auszusprechen, hat er schon lange aufgegeben. Dennoch konnten dieses Spiel auch zwei spielen. “Bau dich hier nicht so auf, Shitface-kawa. Den mach ich mit Links fertig” - “Ja, ja ja. Ersten! Sei hier nicht so gemein zu mir und zweiten! Bei Ushiwaka hast du dich da weit verschätzt und das vergebe ich dir bis heute nicht. Das war so peinlich”, drehte der Kapitän auf. Eine kleine Ader an Iwaizumis Stirn begann zu zucken und er knurrte erbost. Die Ärmel wurden hochgekrempelt, aber anstatt Oikawa eine überzuziehen, setzte er sich Bokuto gegenüber hin und stemmte, wie angekündigt, erst den linken Arm auf den Tisch.

“Ushiwaka ist Linkshänder, das war kein fairer Sieg von ihm”, sagte er noch an Oikawa gewandt und widmete sich dann ganz Bokuto, der nicht verwirrter vor ihm sitzen konnte. Die Eule hatte den rechten Arm am Tisch stehen und wirkte so, als versuchte er eine komplizierte Gleichung aufzulösen.
 

Es hat auch gar nicht lange gedauert, da tummelten sich unheimlich viele Schüler inklusive Washio um den Tisch der beiden. Kein anderes Drücken war nun interessanter und spannender als das Anstehende. Gut für Bokuto, denn der stand nun voll im Mittelpunkt. Dennoch wurde es einmal mehr fragwürdig um den Zustand des Kapitäns.

“Ich glaub, ich hab das Armdrücken verlernt”, sagte er und versuchte immer noch herauszufinden, wie er das nun mit seiner rechten Hand anstellen sollte. Kaori seufzte und rutschte zwischen zwei ihrer Mitschüler hindurch, direkt an Bokutos Seite. “Hey, wenn du es ihm zeigen willst, dann machst du ihn mit deiner schwachen Hand fertig”, sagte sie und tippte sanft auf Bokutos Unterarm. “Oh”, sagte dieser, zog nur trotzdem eine Schnute. “Ich hab keinen schwachen Arm”, maulte er und Kaori lächelte. “Da hast du recht, also zeigs ihm”, sagte sie, wandte den Kopf ab und zeigte Iwaizumi die Zunge. Niemand würde Bokuto besiegen, davon war sie überzeugt und wenn Iwaizumi den Fehler machte, ihn mit Links herauszufordern, dann war er selbst Schuld. Denn die Revanche mit der Rechten würde niederschmetternd werden.
 

So wurde es auch. Links verloren. Schnell überspielt. Und Rechts wurde dafür mit einer ganz besonderen Ansage eingeleitet. “Iwa, wenn ich dich jetzt besiege und du Ushiwaka besiegst, dann bin ich sogar stärker als er”, sagte er. “Aber du vergisst, dass ich Ushiwaka mit links schlagen muss und da unterliegst du mir!”, klärte Iwaizumi auf, doch Bokuto war von seiner speziellen Logik nicht abzuhalten: “Und du vergisst, dass dein rechter Arm stärker ist als dein linker. Und wenn dein linker stärker ist als Ushiwakas und dein rechter Arm stärker als dein linker Arm und mein rechter Arm stärker ist als dein rechter Arm, dann bin ich stärker als Ushiwaka!” Komi legte den Kopf schief. “Konoha hätte ihm dafür sicher eine verpasst”, lachte er und da fiel auch Bokuto etwas auf. “Oh! Schade, dass Kons und Akaashi nicht hier sind”, maulte er.

“Ach lass die beiden, die haben ihr Date”, warf Komi ein. Bokuto seufzte. “Ja gut… Akaashi hat aber auch ein Glück, Kons sieht als Mädchen nämlich richtig gut aus. Wir haben wohl denselben Typ”, sagte er schon etwas fröhlicher, weil er es mit einem sexy Augenaufschlag in Kaoris Richtung sagen konnte. Oikawa schnaubte. “Jetzt müssen wir nur noch hoffen, dass sie auf Hohlköpfe steht”, stichelte er, doch Bokuto nahm es sportlich - oder raffte es nicht: “Hey! Warum sollte ich hoffen, dass sie auf dich steht?” Ein verbales Intermezzo bot sich an, doch da hatte noch jemand etwas mitzureden. Iwaizumi wurde das ganze Gelabere langsam echt zu viel. Er wollte nicht mit Worten, sondern die Muskeln sprechen lassen.

“Hey, Bokuto! Was sagst du dazu: Der Gewinner hat den restlichen Abend mit der hübschen Dame?”, schlug er deswegen vor.

“Deal!” Bokuto nahm ohne zu Überlegen an und stellte endlich seine starke Rechte gegen die von Iwaizumi. Dass Kaori ganz rot im Gesicht geworden ist, merkte er nicht. Dafür alle anderen, was ihr noch unangenehmer wurde.
 

Das Händeringen hatte aber schnell die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Stramme angezogene Muskeln zuckten auf vor Anstrengung zitternden Armen. “Harte Nuss”, knurrte Iwaizumi. Bokuto brummte bestätigend. Oikawa lehnte sich zu Iwaizumi nach vorne. “Du schaffst das, Iwa-chan” - “Du hältst die Klappe, Trottel-kawa, das ist mein Ding”, zischte Iwaizumi zurück. Seine Augen blieben bis auf einem kurzen Moment auf Bokutos Gesicht haftend. Sie strengten sich beide von Sekunde zu Sekunde mehr an. Kaoris schüchterner Augenkontakt mit Iwaizumi zwang Bokutos Arm gefährlich nah an den Punkt, von dem es normalerweise kein Zurück mehr gab. “Iwaizumi ist wohl wirklich heiß auf den Abend mit unserer Kaori. Bokuto! Mach doch was”, forderte Sarukui, aber das Ausschlaggebende tat dann doch Kaori selbst. Sie beugte sich nah an Bokutos Ohr heran und flüsterte etwas, was sonst niemand vernehmen konnte, und was Iwaizumis Handrücken unter lauter grummeliger und brummender Geräuschkulisse auf die Tischfläche brettern ließ.
 

“Jetzt bekomm ich eine Belohnung”, posaunte Bokuto heraus und schlug siegesrauschig auf die Holzplatte des Tisches. Iwaizumi musterte Kaori und zog dabei eine Augenbraue hoch. “Na wenn das mit der Motivation so bei ihm klappt, gratuliere ich dir zum Sieg.” Kaori zog scharf Luft ein, wollte sich empören und alles klar stellen, aber Bokuto sprang auch schon auf und riss die Arme für seinen Signature Ruf in die Luft: “Hey, hey, heeey! Ich bekomm jetzt Fukurodanis Special Fleisch mit Fleisch Eintopf”. Kaori stemmte nun beide Hände am Tisch ab. “Jap, unsere Jungs motiviert man mit Fleisch. Vielleicht solltest du dir auch noch etwas mehr Proteine holen und es dann ein andermal mit Bokuto erneut aufnehmen”, sagte sie und richtete sich mit einem kessen Blick wieder auf.

“Für denselben Einsatz doch liebend gerne”, erwiderte Iwaizumi und reichte Bokuto als guter Sportsmann die Hand, um zu gratulieren. Der feste Händedruck wurde mit einem aufrichtigen Grinsen erwidert, da kam plötzlich etwas Unruhe auf.

“Um ein Date mit Yukie!”, rief jemand aus dem Publikum. Die kleine Menge, die sich für den inoffiziellen Hauptkampf des Abends gebildet hat, weitete sich und hervor trat ein Junge in Nekoma Uniform.

“Tora!”, rief Bokuto und winkte ihn sofort zu sich.

“Nein, nein! Du hast gerade ein Date gewonnen. Außerdem kann ich doch nicht zulassen, dass du dich, sollte ich nen schwachen Moment haben, um zwei Ladies kümmern musst”, lehnte Yamamoto dankend ab. Er war sich ja zu einhundert Prozent sicher, dass er gegen Bokuto schwach da stehen würde und absolut keine Chance hatte, aber das verschwieg er.

“Okay, das ist fair”, lachte Bokuto und schob den Nekoma weiter zu Washio. “Du könntest ein Date mit Yukipe doch nicht abschlagen, oder?", fragte Bokuto. Washio stand starr wie eine Salzsäure neben dem Kapitän, aber das Reden nahm ihm sowieso der Preis ab. “Findet ihr das nicht ein bisschen traurig, um ein Date kämpfen zu müssen?”, fragte Yukie, da mischte sich Kaori ein. “Ach, genieße es doch ein bisschen, wenn die Jungs sich wie Affen aufführen”, zwinkerte sie ihrer Kollegin und Freundin zu. “Wer auch immer das Date mit mir gewinnt, sorgt auch für meine Lebensmittelversorgung. Ich hätte noch gerne ein Curry von da vorne und was Süßes”, ging sie auf den Deal ein.

Yamamoto versprach ihr, dass er ihr jede Leckerei kaufen wollte, nach der es ihr gelüste. Darauf nahm er Washio vis a vis Platz, der sich immer noch ruhiger als sonst schon verhielt. Er konnte Yukie nicht recht in die Augen sehen, aber wich auch allen anderen Blicken aus, bis er schließlich seine Schlaghand in Yamamotos legte und auf ein kurzes Einzählen den vorlauten Gast mit Schwung die Tischplatte näher brachte.

“Wooow! Dude! Das gilt nicht. Ich war noch nicht vorbereitet!”, wurde ausgeredet. Aber auch der Ersatzversuch und die ‘zwei von drei’- Chance wurde auf dieselbe Weise verspielt.
 

“Du warst trotzdem ganz schön mutig, unseren Washio herauszufordern”, sagte Yukie und lehnte sich zu Yamamoto. “Wie wärs, wenn du mir trotzdem Churros holst, solange Washio hier noch rumzustehen hat?”, fragte sie. Aber sie hätte nicht schneller ein zweites Mal Churros sagen können, war Yamamoto mit der brünetten Schönheit verschwunden. Kaori kicherte, da stand Bokuto schon neben ihr.

“Also, wenn Washio hier etwas den Mann steht, könnten wir… naja?” zur Verdeutlichung hielt er ihr seinen Arm so hin, dass sie sich einhängen konnte.
 

“Dates mit den hübschen Managerinnen könnten wohl euer neuer Verkaufsschlager werden”, sagte Oikawa. Er würde sich selbst aber nicht an solch primitivem Wettkampf beteiligen. Iwaizumi erklärte sich noch für einen weiteren Showkampf diesmal mit Washio bereit und folgte auch gerne dem Vorschlag, Bokuto zu vertreten, was Oikawa gar nicht schmecken wollte.

“Langweilig, Iwa-chan! Lass uns was anderes machen!”, quengelte er und Iwaizumi hatte die perfekte Lösung für sein immer lauter werdendes Problem: “Wer als nächstes gegen mich verliert, muss den Abend mit Shittykawa verbringen” Das Publikum machte umgehend einen Schritt zurück. “Gemein! Iwa-chan! Du bist so gemein”, plusterte sich Oikawa auf.
 

“Und wenn ich gewinne? Kommt er dann zu uns?”, eine tiefe brummige Stimme ertönte und ein Kasten von einem Drittklässler setzte sich Iwaizumi gegenüber. “Was hat Ushiwaka hier zu suchen?!”, japste Oikawa. Bei Iwaizumi zuckte ein Mundwinkel hoch. “Also mir wärs nur recht”, sagte er und stellte die Herausforderung annehmend bereits den linken Arm auf den Tisch. “Revanche?”, fragte er und Ushijima stellte seinen Arm ebenso auf.

“Hey! Stop! Iwa-chan! Ich bin kein Einsatz! Was machst du überhaupt hier? Das ist nicht deine Schule und nicht deine Region und Präfektur und überhaupt. Geh nach Hause Ushiwaka!" Ushijima lehnte sich am Stuhl zurück und musterte Oikawa. “Tendou hat mich gefragt, zu kommen. Er geht auf alle erreichbaren Schulfeste”, war die knappe Erklärung, aber sowohl Iwaizumi als auch dem Publikum war das egal. Im Vordergrund stand nun das Kräftemessen der beiden stärksten Linken im Land.
 

“Iwa-chan!” - “Keine Sorge, ich werde nicht verlieren”, versprach Iwaizumi.
 

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Für Akaashi und Konoha war der restliche Abend um einiges ruhiger. Kori hat Ihnen den Stand mit den Churros empfohlen, wo später auch Yamamoto und Yukie zu etwas Süßem kamen. Und Konoha hat Akaashis Hand genommen. Akaashi hat ihn näher an sich herangezogen, als Konoha mit Blicken nur so beworfen wurde.

Sie hatten noch die anderen Stände besucht. Es gab einen Schießbudenstand mit Luftballons und Dartpfeilen. Gewinne waren Aufgaben, die die Fußballmannschaft für die Sieger erledigte. Rasenmähdienste abnehmen und solche Dinge. Vermutlich, das war Konohas laut ausgesprochener Gedanke, war Akio deswegen am Versteigerungsstand. Akio war übrigens von einer hübschen Schwarzhaarigen ersteigert worden. Eine schöne Naturwelle trug sie, die sogar das seidige blonde Haar des Fußballers in den Schatten stellte und ein markantes Muttermal am Hals hatte sie. Wie ein Doppelpunkt.
 

An Bokutos und Washios Stand haben sie vor dem ganzen Trubel mit Iwaizumi beobachtet, wie Kuroo sich fast die Finger gebrochen hätte beim Versuch, gegen seinen Bro anzukommen. “Die Liebe macht dich weich”, hat Bokuto zu ihm gesagt, aber Kuroo hat den Arm stolz um Kenma gelegt und gesagt, das wäre ihm die Sache wert. Kenma, so hatte Akaashi ihn noch nie gesehen, hat dabei sogar gelächelt und sich an den Größeren herangeschmiegt.
 

Bei Einbruch der Dunkelheit hat Akaashi Konoha schließlich zu einer Parkbank abseits vom Schulgelände geführt.

Die ganze Zeit über hat die Hand in seiner für ein angenehmes Gefühl gesorgt, dass es sich jetzt schon fast ungewohnt anfühlte, loszulassen.

“Hier, setz dich doch, es ist viel zu kalt ohne Unterlage”, sagte er als waschechter Gentleman. Er hat das Sakko seiner Schuluniform ausgezogen und es mit der Innenseite nach unten auf die Bank gelegt. “Und du? Wie wärs wenn du dich setzt”, schlug Konoha stattdessen vor und führte Akaashi, sich zu setzen. Verdattert ließ er ihn machen, aber sah ihn darauf nicht weniger verwirrt von unten aus an. “Und jetzt?”, fragte er. Ihm gefiel, wie Konoha vor ihm stand. Hübsch in dieser Uniform, sehr ansprechend und verdammt, es stand ihm wirklich sehr. Außerdem schien der Vollmond hinter ihm in sanfter roter Farbe. “Und jetzt das”, sagte Konoha und setzte sich langsam, gefühlt in Zeitlupe, auf Akaashis Schoß. Nicht einfach so. Mit dem Gesicht zu ihm gerichtet, dass er die schlanken Beine weitete und neben Akaashis Oberschenkel absetzte. Auf seinen Lippen lag ein schelmisches Grinsen, so wie Akaashi es schon öfter bei ihm gesehen hat, aber Akaashis Wangen wurden rot, weil es diesmal ganz ihm gehörte. Er spürte die Wärme aufsteigen, aber nicht nur im Gesicht. Konohas Schenkel waren auch warm. Sehr gerne hätte er sie nun auch mit den Fingern berührt, aber er meinte, das schickte sich nicht. Nun gut, die ganze Situation schickte sich nicht, aber sie waren seiner Meinung nach weit genug vom Gelände entfernt. Was er mit seinen Händen nun anfangen sollte, wusste er trotzdem nicht. Dieser Moment dafür war so intensiv und schön, wie er ihn verunsicherte.
 

“Und ähm, seit wann weißt du, dass du…”, begann Akaashi die Frage, die er sich seit Konohas erstem Interview mit Komi stellte. Auszusprechen wagte er es aber dennoch nicht. Seine Finger wurden unruhig und mussten beschäftigt werden. Aber zu Konohas Enttäuschung, knetete er sie lieber zwischen ihnen, als dass er ihn berührte.

“Du meinst, seit wann ich weiß, dass ich schwul bin? Immer schon, würde ich sagen. Ich komm mit Mädchen gut klar, aber mehr ist da nicht. Bei süßen Jungs werde ich nervös”, sagte Konoha und legte seine Finger um Akaashis Hände, um ihm zu verdeutlichen, wen er explizit meinte. “Und du?”, wurde der Ball zurückgespielt. Akaashi brach den Blickkontakt ab, aber nahm die Geste an, indem er ihre Finger miteinander verhakte. “Das würde ich lieber nicht sagen”, wich er aus. Doch es war absolut in Ordnung. Während sich in seinem Magen alles umdrehte und er unruhig wurde, weil ein Geständnis, dass Konoha diesen ganz besonderen Platz nicht nur jetzt sondern wohl auch für sein restliches Leben einnehmen würde, als der Junge, der ihm seine Orientierung bewusst gemacht hat, fast unausweichlich war. Fast. Wäre Konoha nicht so verständnisvoll.

“Man muss sowas nicht sein Leben lang wissen. Hab gehört, es variiert auch mal. Immerhin ändert sich doch alles andere auch oder?”, fragte Konoha und stimmte mit Akaashi in leises Kichern ein.
 

“Du hast recht. Aber weißt du, was sich zumindest in der letzten Zeit nicht geändert hat?”, fragte Akaashi und Konoha deutete ihm an, es ihm zu verraten.
 

“Dass rote Lippen zum Küssen da sind”
 


 

(¯`°.•°•.★*•.•*★.•°•.°´¯)

a n d h e r e w e a r e

n o m o r e m i x e d s i g n a l s

a n d n o o n e i s o v e r t h i n k i n g

(¯`°.•°•.★*•.•*★.•°•.°´¯)
 



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