Novos Ghul
Wer hätte gedacht, dass sich während Masee’s unterstützendem Einsatz – der sich an die beiden Sith-Geschwister Jaylda & Arxul richtete – ein gewaltiges Macht-Vakuum in der Unterwelt entstehen würde? Sicher: Masee war nicht die Einzige mit gewaltigem Einfluss in der unvorstellbar großen, Galaxie weiten Unterwelt, sondern lediglich eine von vielen … aber dennoch fehlte eine entscheidende Kraft, die das Geschwür zurückhielt. Und das Geschwür hatte einen einprägsamen Namen: Novos Ghul.
Einst ein einfacher Rattataki-Jedi, der den Gewalttätigkeiten seines Volkes dem Rücken kehrte, so war er im späteren Verlauf seines Lebens dazu hingerissen seinen unübertroffenen Charme für sich spielen zu lassen. Das, was ihm die Macht an Möglichkeiten bot, nutzte Novos eines Tages schamlos aus, wobei er der dunklen Seite verfiel und sich ein Netzwerk durch zahlreiche Lügen, sowie Intrigen aufbaute, was bis in die tiefsten Tiefen der Unterwelt reichte. Jedoch konnte er nur mit Schwierigkeiten – in jungen Jahren – an die offene, sympathische Cathar heranreichen, deren Worte allein schon das Heilmittel der Meisten war, die ihre Hilfe ersuchten. Novos Ghul hingegen war das schädliche Gegenteil von ihr, was Heilung versprach, jedoch den Untergang derjenigen herbeiführte, die sich auf ihn einließen. All seine Kunden, als auch Verbündeten sah er stets nur als Mittel zum Zweck an, um seinen Reichtum und vor allem seinen Einfluss vergrößern zu können. Sobald er etwas erspähte, tüftelte sich der charismatische, dunkle Jedi einen Plan aus, der ihm auf lange Sicht einen enormen Vorteil verschaffen sollte. Entweder das, oder die zuvor als nützlich erachteten Personen wurden entsorgt. Irgendwann schaffte Novos es sogar die Aufmerksamkeit des Huttenkartells auf sich zu ziehen, was an seinem schnell wachsenden Einfluss Anteil haben wollte. Zwar schlug es Profit aus dieser Verhandlung, doch schon bald bemerkte es, dass das Huttenkartell selbst als ein Werkzeug für den enorm unterschätzten Handelspartner fungierte. Es war ziemlich offensichtlich, dass Novos die Fäden zog und die Hutten nach seiner Pfeife tanzen ließ, wie und wann es ihm beliebte.
Unfaire Verträge, Sklavenhandel, Schwarzgeldwäsche, gefälschte Reliquien und Auftragsmorde waren allesamt nur ein Teil von dem, was Novos Ghul’s Unterwelt-Netzwerk anbieten konnte, was vor allem – Dank des großzügigen Huttenkartells – auf Nar Shaddaa Fuß fasste. Viele seiner … Klienten wurden meistens Opfer seiner heimtückischen Rücksichtslosigkeit, weshalb der Großteil sich für immer unauffindbar verkroch, sofern dieser nicht auf grausame Weise zerstückelt oder verscherbelt wurde (manchmal auch beides). Gewisse, verzweifelte Flüchtende hofften jedoch auf einen Rat bei der beherzten Masee, die seither über denjenigen Bescheid wusste, der sich immer mehr zu ihrem Rivalen entwickelte. Es war zwar schon immer in Masee’s Interesse dem berüchtigten Unterwelt-Verbrecher das Handwerk zu legen – der ihr immer wieder Schwierigkeiten bereitete –, jedoch sollte es nie dazu kommen. Stattdessen ließ die hilfsbereite, als auch kesse Cathar viele ihrer zwielichtigen Geschäfte hinter sich, um die stetig wachsenden Bedrohungen zu bekämpfen: Zum einen der virulente Rakghoul artige Einfluss von Darth Anomalus (alias Jusatsu), dem Einiger; zum anderen das gesellschaftsumformende Treiben der terusianischen Gemeinschaft von Yakukage Coba, dem Zerstörer. Schlussendlich fielen all diese Ereignisse zu Gunsten von Novos Ghul in die Hände, ohne dass es ihm interessierte, welche Konsequenzen sein egoistisches Handeln auf lange Sicht haben könnte.
„Diejenigen, die einen Fuß in die Unterwelt gesetzt haben und auf Unterstützung hoffen, werden enttäuscht sein, dass ihre einzige Hoffnung sie im Stich gelassen hat.“ – Novos Ghul, nachdem er erkannte, dass Masee’s Machtbasis immer mehr bröckelte
Rykardt Richkiller
Was weiß man über den kräftig gebauten Cathar namens Rykardt Richkiller? An sich nicht sehr viel, nur dass er einst mit einer äußerst bekannten Cathar aus der Unterwelt zusammen war. Doch diese Information stammte aus einer Vergangenheit, die der Besitzer (nach der Zakuul-Kontrolle durch die Sternenfestung) des Club Ufora – einer bekannten Bar im Rotlicht Sektor auf Nar Shaddaa – nur äußerst ungern preisgab. Eigentlich überhaupt nicht. Und selbst wenn dieser Informationen herausrückte, so waren diese extrem kostspielig. Einen Dienst, den Novos Ghul dennoch oft nur allzu gern in Anspruch nahm, denn: Rykardt Richkiller ist die größte, als auch verlässlichste Quelle seiner Informationen. Club-Besitzer, Barkeeper und Informationshändler: das war seine Arbeit, als auch sein neues Leben, nachdem er sich – mehr oder weniger – zur Ruhe setzte. Er kannte Masee besser als kein anderer; besser als das tragisch verstorbene Duo Dreadcore und Shinoneko sie kannte. Doch im Gegensatz zu seinem treuen Kunden, besaß er keineswegs Interesse an die Macht in der Unterwelt zu kommen. Dafür allerdings ans große Geld … und an seine – für ihn – längst fällige Rache. Novos Ghul würde ihm diese Rache nur allzu gerne auf dem Präsentierteller servieren, weshalb er dem stets miesgelaunten Cathar ein Angebot unterbreitete und ihm somit zu seiner rechten Hand ernannte. Beide Personen besaßen schlussendlich den gleichen Feind, auch wenn dieser sich nicht auf diese fokussierte. Jedoch sollte sich schon bald einiges ändern.
Eines Tages kam eine vermummte Person in die fast leere Bar, die einen auffälligen Talisman um ihren Hals trug. Der Anhänger ähnelte stark einem abgetrennten, verschrumpelten Finger, den Rykardt bei seiner täglichen Routine genauer betrachtete. So etwas hatte er noch nie gesehen, geschweige denn von irgendjemanden mitbekommen. Somit gab er seinen Männern ein unauffälliges Zeichen, die Person an der Theke zu schnappen (eine gängige Prozedur bei interessanten Besuchern des Clubs). Als der neugierige Barkeeper den Unbekannten beobachtend einen Drink servierte, hob dieser seinen Kopf. Unter seiner dunklen Kapuze, starrten Rykardt plötzlich schwarze Augen entgegen und ein grässlicher Schrei ertönte. Diejenigen, die den mysteriösen Gast erfassen sollten, waren überrascht und hielten sich reflexartig die Ohren zu. Nur einen Augenblick später, erhob sich das Wesen und metzelte Rykardt’s Leute mit seinen bloßen, gräulichen Händen … nein: Klauen nieder. „Das kann doch nicht sein?!“, dachte sich Richkiller. „Ein gottverdammter Rakghoul in meinem Club?!“ Dabei war es auf dem ersten Blick kaum zu erkennen. Jedenfalls zögerte er nicht, seinen Blaster zur Hand zu nehmen und auf die Kreatur zu schießen, die mehrfach seinen Schüssen akrobatisch auswich, woraufhin sie ihre Hand hob und das Kraftpaket in dessen wertvolle Getränke-Sammlung schleuderte. Im Gedanken daran, wer zu diesem Zeitpunkt als Türsteher fungierte – wobei er dazu stark tendierte diesen für immer zu feuern – erhob sich Rykardt aus seiner Deckung, um erneut auf den ungewollten Club-Besucher zu schießen. Bevor dieser eine Waffe zücken konnte – wobei der Griff dieser dem eines Lichtschwerts glich –, war es dem Besitzer rechtzeitig gelungen das Wesen auszuschalten. „Begabt in der Macht … Nein, das war kein Rakghoul, sondern ein Nekghoul. Aber wurden diese Biester nicht nur ausschließlich auf Taris gesichtet? Was will ein Nekghoul hier auf Nar Shaddaa? Aber für einen Nekghoul sieht es wiederum viel zu ‚normal‘ aus.“ Kaum wollte sich der Überlebende dieser unangenehmen Überraschung die Leiche genauer ansehen, huschte irgendetwas an ihm vorbei. Mehrere, tippelnde Laute konnten nach der Stille des spontanen Gefechts vernommen werden. Der Talisman: er ist weg?! Mit vielen Fragen im Kopf wandte sich der verwirrte Club-Besitzer dem Ausgang zu. „Was zum Teufel geht hier vor sich?“ Nur ein einziger, altbekannter Säufer war immer noch anwesend, der das Geschehen stillschweigend aus einer Ecke heraus beobachtete. „… Wir haben für heute geschlossen! Verdammt nochmal …“
Rykardt‘s einflussreicher Geschäftspartner sollte hierüber informiert werden. Dieses eine Mal sollten die Informationen ausnahmsweise allesamt kostenlos sein.
