Der Weg zu dir von RuffysKreationen (Kapitel 13: "Ich liebe dich") ================================================================================ Kapitel 5: Wald des Todes ------------------------- Mit freundlicher Unterstützung meiner besten Freundin entstanden^^ Es war Zeit, meine Sorgen zu vergessen. Ich musste nach vorne schauen und vor allem zusehen, dass wir nach Alabasta kamen. Nun ja, für jemanden mit wenig Orientierungssinn war das natürlich leichter gesagt als getan. „Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind, Zorro?“, fragte Brook und sah zu den hohen Baumkronen hinauf. Wir hatten die Stadt verlassen und gingen durch einen Wald…und dann war plötzlich der Weg verschwunden. „Woher soll ich das wissen? Warum bist du nicht vorangegangen?“, fragte ich entnervt zurück. „Du bist so zielstrebig vorgegangen, da dachte ich, du würdest dich hier auskennen, yohohohoho!“, lachte Brook. Ich musste wütend schnauben. Jeder in der Crew wusste, dass ich mich ständig verlief! Natürlich würde ich sowas niemals freiwillig zugeben, aber das war ja nicht der Punkt. Der Wald war ziemlich dunkel, eher das Gegenteil der hellen Hafenstadt, durch die wir die Insel betreten hatten. Die Bäume waren sehr hoch und standen dicht beieinander. Der Boden war von Wurzeln und Gräsern bedeckt, hier und da waren noch Büsche. Aber wo war der Weg abgeblieben, auf dem wir uns noch vorhin befunden hatten? Brook ging ein wenig umher und summte seine Lieblingsmelodie. „Lass uns weitergehen. Irgendwie werden wir schon wieder aus dem Wald finden“, seufzte ich. Brook sah mich an und verkniff sich mit Mühe das Lachen. Ich fühlte, wie mein Kopf heißer wurde. Scham oder Wut? Das durfte Brook erraten. Nachdem er sich einige Kopfnüsse von mir gefangen hatte, gingen wir schweigend weiter. Je tiefer wir in den Wald gingen, desto dunkler wurde es. „Es ist so dunkel, ich sehe ja kaum die Hand vor meinen Augen!“, begann Brook. „Yohohoho! Ich hab ja gar keine Augen!“ Ein starker Windstoß fegte durch den Trampelpfad, auf dem wir uns befanden. Brook blieb abrupt stehen. Er schaute mich entgeistert an, Mann, der konnte gruselig gucken. „Z-z-zorro? Hi-hi-hier gibt’s e-e-es doch hoffentlich keine G-g-g-geister?!“ Es war immer wieder interessant zu sehen, dass ein Skelett Angst vor Geistern hatte. „Warum sollte es hier Geister geben?“, fragte ich schmunzelnd. Plötzlich hörten wir ein lautes Kichern. Es klang nach einem kleinen Mädchen. „Da hast du es! Das war bestimmt ein Geist!“, schrie Brook. Der Wind umspielte die Baumkronen und ein wahrer Blätterregen entstand. In den Büschen raschelte es. Meine Hand ruhte bereits auf einem Schwertgriff. „Keine Sorge, Brook, es gibt keine Geister“, beruhigte ich das Skelett, das sich hinter mir versteckte. Ein leichtes Beben kam auf. Kam da etwas angerollt? Ich sah mich noch einmal um und bemerkte, wie die Bäume plötzlich einen Pfad geformt hatten. Es gab also nur noch einen Weg für uns. Hatten sich die Bäume bewegt?! „Zorro, ich reiße dich ja nur ungern aus deinen Überlegungen, aber dahinten kommen riesige Felsbrocken angerollt!“, schrie Brook und rannte los. Ich hörte wieder das Kichern, das schon bald von dem ohrenbetäubenden Geräusch der herannahenden Felsen verschluckt wurde. Ich rannte dem Skelett hinterher. Es gab ja nur einen Weg. Hatte die Weltregierung etwas damit zu tun? Sie hatten doch schon bekommen, was sie wollten. Es ging steil bergab. Dies erhöhte logischerweise die Geschwindigkeit der Felsen, die uns verfolgten. „Ich will noch nicht sterben!“, heulte Brook und rannte noch schneller voraus. „Du bist doch schon tot!“, rief ich ihm hinterher. Ich sollte auch langsam mal schneller werden. Ein Versuch, die Felsbrocken zu zerschneiden, schlug fehl, da sie sich wieder zusammengesetzt hatten. Uns blieb nichts anderes übrig, als die Beine in die Hand zu nehmen. Das Kichern war wieder zu hören. War das wirklich ein Geist, wie Brook glaubte? Jedenfalls wollte das kichernde Mädchen uns in eine bestimmte Richtung locken. „Der Weg ist da zu Ende!“, heulte Brook auf. „Erzähl keinen Mist!“, rief ich ungläubig. Was nun? Hinter mir, noch hinter den Felsbrocken hörte ich Gelächter. War da jemand? Es klang nicht nach dem kichernden Mädchen. „Was tun wir jetzt?!“, heulte Brook wieder auf und blieb kurz vor dem Abgrund stehen. Ich bremste neben ihm ab und drehte mich zu den Felsbrocken um. „Zeigt euch endlich, ihr Feiglinge!“, schrie ich gegen den Lärm der Felsen. Plötzlich zerfielen sie zu Staub und fünf kleine Wesen standen vor mir. „Gnome?“, fragte ich verwirrt. Ihre graue Haut war noch von Staub bedeckt, ihre Kleidung glich Lumpen. „Igitt! Da unten hängt was!“, schrie Brook und sprang vom Abgrund weg. Er drehte sich um und erblickte die Gnome. „Igitt! Wo sind wir hier bloß?!“ Die Gnome schauten etwas traurig drein. „Vielleicht solltest du sie nicht beleidigen“, bemerkte ich und ging zum Abgrund. Ich sah hinunter. Ein Mädchen hing an einem Ast. Auch sie war voller Staub und Schlamm und trug zerrissene Kleidung. Hatte sie durch den ganzen Wald gekichert? In ihrer jetzigen Lage würde wohl niemand kichern. „Brook, da unten ist ein Mädchen und kein etwas“, meinte ich nur. „Wir sollten ihr helfen.“ Als ich mich wieder umdrehte, waren die Gnome verschwunden. Hatten sie Angst? „Das waren merkwürdige Wesen“, sagte Brook leise und widmete sich wieder dem Abgrund. „Sie hängt ziemlich weit unten. Wie wollen wir sie hochziehen?“ „Vielleicht finden wir hier irgendwo Lianen. Die Bäume sehen mir ziemlich exotisch aus“, murmelte ich und sah mich um. Brook machte sich gerade an einem Ast zu schaffen, an dem eine Ranke herunterhing. Das könnte man gut als Seil benutzen. „So, ich denke, die Ranke ist lang genug“, sagte Brook. Er hielt die Ranke in der Hand und ging wieder zum Abgrund. „Gut“, sagte ich nickend. „He! Halt dich an der Ranke fest! Wir ziehen dich hoch!“, rief ich dem Mädchen zu. Sie nickte zögerlich. Als das Ende der ranke bei ihr angekommen war, hielt sie sich daran fest und ich zog sie herauf. Keuchend kniete sie am Boden und zitterte leicht. „Danke“, sagte sie leise. Ihre Stimme war hell und klar. „Yohohoho, kein Problem, junge Dame!“, sagte Brook. „Sag mal, warst du diejenige, die gekichert hat?“ Sie sah das Skelett an. Ihre Augen waren gelb, sehr gelb. Die Augen einer Schlange. Langsam wurde ich skeptisch. War das wirklich ein normales Mädchen? „Ich hing am Abgrund, welchen Grund sollte ich zum Kichern haben?“, fragte sie kühl. Ich bemerkte die Gnome, die sich hinter einem Baum versteckt hielten. Sie waren doch nicht ganz verschwunden. Sie zitterten vor Angst, als sie das Mädchen erblickten. „Das stimmt natürlich. Verzeih mir, bitte“, sagte Brook entschuldigend. „Komm, Brook, wir sollten weitergehen“, bemerkte ich ruhig und sah das Mädchen nicht an. Ich spürte ihren Blick auf mir ruhen. „Ihr wollt mich hier jetzt einfach allein lassen? MICH? Ihr habt mich doch eben erst gerettet!“, sagte das Mädchen immer lauter. Ihre Stimme füllte sich mit Wahnsinn. Da hatten wir uns wohl ein Problem geangelt. „Wieso habt ihr sie gerettet?“, rief plötzlich einer der Gnome. Das Mädchen kicherte wieder vor sich hin. „Sie ist ein Dämon! Sie wird uns alle töten!“, schrie ein anderer Gnom. Brook und ich sahen uns fragend an und schauten wieder zu dem Mädchen. Sie hatte sich erhoben, ihr Kopf war gesenkt, doch ihr Körper zuckte mit jedem Laut, das sie von sich gab. Die Gnome sprangen aus ihrem Versteck hervor und versteckten sich nun hinter uns. „Erst wollt ihr uns überrollen, danach einen Abgrund hinunterstoßen und jetzt versteckt ihr euch hinter uns“, bemerkte ich. „Könnt ihr euch mal endlich entscheiden?!“ „Das ist unser Wald. Jeder Mensch, der sich hierher verirrt, wird von uns vertrieben. So auch der Dämon, da sie in ihrer Menschengestalt herkam“, erklärte ein Gnom, der sich in mein Bein krallte. „Zorro, dürfen wir jetzt kreischend wegrennen?“, fragte Brook ängstlich. Ich sah wieder zu dem Mädchen. Ihre Haut hatte sich dunkelgrün gefärbt. Ihre Arme verlängerten sich und bogen sich zu Sicheln. Ihr Unterkörper glich dem Schwanz einer Schlange. So sahen also Dämonen aus. „Brook, streich das Kreischen, aber renn!“, sagte ich mit mulmigem Gefühl. Das Skelett rannte auch gleich los, die Gnome hinterher. Die Dämonin fauchte und setzte sich sogleich in Bewegung. Vorerst rannte ich Brook hinterher. Als ich auf gleicher Höhe mit den Fliehenden war, fragte ich die Gnome: „Wie kann man Dämonen erledigen?“ „Man kann sie nicht erledigen!“, schrie ein Gnom. Die Dämonin zerhackte hinter uns Wurzeln und Bäume mit ihren Sicheln. Sie war verdammt gefährlich! „Wenn man sie nicht erledigen kann, was sollen wir dann tun?!“ Mir riss langsam aber sicher der Geduldsfaden. Wenn man sie in Zwei teilte, war doch alles gut! Ich blieb stehen und zog zwei meiner Schwerter. Auch die Dämonin hielt an und sah mich verwundert an. „Was starrst du so?“, fragte ich sie. Sie fauchte nur zur Antwort und stürmte auf mich zu. Ich parierte ihre Sicheln, die sie mir immer wieder entgegen schlug. „Lass das, du dummer Mensch!“, schrie ein Gnom. Alle anderen hielten sich die Augen zu. „Jetzt machen wir endlich Schluss!“ Mit einem gezielten Schlag halbierte ich ihren Körper. Zufrieden steckte ich meine Schwerter zurück. Leider währte das Glück nicht lange, denn ihr Körper regenerierte sich und war wieder Eins. So war das nicht geplant. Die Gnome sprangen auf meinen Rücken und schrien mir in die Ohren: „RENN!“ Die Dämonin schien nun noch wütender zu sein, deshalb befolgte ich lieber den Rat der Gnome, die mir eben ein ziemlich lautes Piepen in den Ohren geschenkt hatten. „Wo rennen wir eigentlich hin?“, fragte Brook, der vor mir her lief. „Egal wohin! Hauptsache weg von der da!“, piepste ein Gnom. Ihre kleinen Beine konnten sie wohl nicht mehr tragen, deshalb waren sie auf meinen Rücken gesprungen. Eine Augenweide waren sie nun wirklich nicht und meine Nase beschwerte sich auch langsam. Die Gnome waren glatzköpfig und hatten viel zu große Nasen. Ihr Geruch war…nun ja, etwas eigen. Es wurde immer dunkler in diesem Wald. „Ich sehe nichts mehr!“, beschwerte sich Brook vor mir. „Du bist ein Skelett! Du hast noch nicht mal Augen! Wie kannst du überhaupt sehen?“, bemerkte der Gnom, der es sich auf meinen Schultern gemütlich gemacht hatte. Die anderen vier Gnome hingen mehr an meinem Mantel, als dass sie saßen. Es war leise geworden. War die Dämonin noch hinter uns? „He, Grünschopf! Pack das Skelett! Wir führen euch in unser Versteck“, meinte der sitzende Gnom. Ich nickte und griff nach Brook’s Arm. Er schrie vor Schreck sofort auf, bis er merkte, dass es nur ich war. „Nach links!“, befahl der Gnom. Da ich so gut wie nichts sehen konnte, musste ich gehorchen. „Rechts!“ Ich stolperte fast über eine Wurzel. Ein leises Fauchen verriet mir, dass wir die Dämonin so gut wie abgehängt hatten. Die Gnome kannten sich in dem dunklen Wald sehr gut aus, wie es aussah. Wenigstens konnten wir so diesem Monster entkommen. „Achtung, es geht runter!“, lachte der Gnom plötzlich und ich spürte, wie der Boden unter mir verschwand. Unsanft rutschten wir durch einen Gang. Es war sehr kurvig, da würden einige blaue Flecken dazukommen. Nach einiger Zeit fielen wir durch ein Loch in eine Höhle, die von Fackeln erleuchtet wurde. Wenn man sich den Hintern brechen konnte, war es eben bei mir geschehen. „Herzlich Willkommen in unserem Versteck!“, sagten die Gnome und sprangen von mir ab. „Aua“, brachte Brook nur hervor. Ich stand langsam auf und rieb mir den Hintern. Nie wieder würde ich irgendwo runter rutschen! „Was ist?“ Die Gnome sahen uns verständnislos an. „Nichts…“, grummelte ich. „Was nun? Wir wollen hier weg! Und ihr schleppt uns in eure komische Höhle!“ Die Gnome sahen sich an. „Unsere Höhle hat noch nie Witze gemacht. Warum sagt er dann, sie wäre komisch?“, murmelten sie unter sich. Na super, die Nase hatte wohl das Volumen für das Hirn eingenommen. „Ihr müsst uns helfen, den Dämon zu fangen!“, meinte schließlich einer der Gnome. „Folgt uns! Wir bringen euch zu unserem Oberhaupt!“ Sie gingen einen kleinen Gang entlang, dem Brook und ich nur gekrümmt folgen konnten. Die Gnome waren ja nur knapp über einen Meter groß. Dafür waren sie ziemlich stark. Solche Felsbrocken konnten sie ohne Probleme bewegen oder hatten sie irgendeinen Trick? Wir kamen in einen großen Raum, der mit Gold geschmückt war. Am Ende war ein Thron, auf dem ein größerer Gnom saß. „Chef! Wir haben einen Menschen und einen Toten gefunden! Sie haben sich mit dem Dämon angelegt! Vielleicht können wir den Dämon mit ihrer Hilfe einfangen!“, rief einer der Gnome begeistert. Die hatten ja große Hoffnungen in uns gesetzt. Der Chefgnom stand auf und sah uns an. „Nennt eure Namen!“, befahl er. „Ich bin tot und nichts als Knochen. Mein Name ist Brook“, stellte sich Brook vor und verbeugte sich. „Ich heiße Zorro“, sagte ich knapp. „Nun denn, Zorro und Brook, wir möchten euch um Hilfe bitten. Dieses Mädchen, der Dämon, hat schon viele unseres Volkes auf dem Gewissen. Sie lockt Umherirrende auf eine falsche Fährte und so in den Hinterhalt, um sie zu fressen“, erklärte der eineinhalb Meter Gnom. Das war ja sehr appetitlich. „Es gibt eine Möglichkeit, den Dämon zu fangen!“, fuhr er fort. „Mithilfe eines alten Zaubers kann man Dämonen in ein Gefäß sperren. Wir sind im Besitz dieses Gefäßes, jedoch fehlt uns die Fähigkeit, den alten Zauberspruch zu lesen, um ihn auch anwenden zu können.“ „Yohohoho! Ihr wollt also, dass wir euch den Zauberspruch vorlesen, damit ihr ihn anwenden könnt?“, fragte Brook nach. „So in etwa, mein liebes Skelett“, sagte der Chef grinsend. Das gefiel mir nicht. „Ein Zauber benötigt sehr viel Energie. Unsere Körper sind dafür allerdings zu klein. Einer von euch muss den Zauber sprechen.“ Es sah uns mit großen Augen an. Wenn er nicht so hässlich wäre, hätte er bestimmt jemanden überzeugen können. „Wir würden euch im Gegenzug aus dem Wald führen!“, schlug einer der kleinen Gnome vor. Die nächste Erpressung? Irgendwie konnte die Welt mich in letzter Zeit nicht leiden. Ich sah Brook an. Er sah mich nur erwartungsvoll an. „Na gut, wir helfen euch“, seufzte ich. Die Gnome brachen in Freude aus und schrien herum. Das Piepen in meinen Ohren kehrte wieder zurück. „Hört auf zu schreien!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)